Else Nabu – Else Nabu

Else Nabu ist eine von diesen spannenden Frauen, die Anfang der 80er im Fahrwasser des NDW seltsam, schrille Alben veröffentlichten wie auch Jyl oder Anna Dobiey. Klar, irgendwo passt sie mit „jagdzeit“ und „angst“ schon in das gängige NDW Klischee. Anders andere Stücke: „adler & raketen“ lässt krautige Elemente einfließen oder „apokalypso„, das eine schräge Calypso Nummer geworden ist. Auf Albumlänge kann Elsa Nabu vielleicht etwas ansträngend sein, aber die einzelnen Stücke sind faszinierend. Und überhaupt: Ein Album, an dem George Kranz, Christian Kneisel und Jim Rakete mitgewirkt haben, kann so übel nicht sein…

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(vk)

Marc Almond – Chaos And A Dancing Star

Marc Almond bedarf sicher keiner Vorstellung mehr. Kaum einer dürfte nicht zumindest ein Stück des britischen Künstlers kennen – und würde sich in jedem Fall damit sträflich limitieren. Vor beinahe drei Jahren überraschte Almond zu seinem 60. Geburtstag auf dem Album „shadows and reflections“ mit einem an Scott Walkers Teifgründigkeit und die 60er erinnernden Pathos. Kein Wunder, machte Almond ja nie einen Hehl aus seiner Bewunderung für Walker.
Anno 2020 sind die 60er wieder in den Hintergrund getreten und ästhetisch wie musikalisch die 80er in den Vordergrund gerückt. Auch enthält „chaos and a dancing star“ im Gegensatz zu seinem Vorgänger keine Cover-Songs. Pathos wird aber weiterhin groß geschrieben. Das Klavier ist zentraler Bestandteil beinahe aller Stücke. Das weitere Arrangement variiert dann vom 80er Popsong („black sunrise“) bis hin zum theatralisch anmutenden Stücken wie „when the stars are gone“. Das lässt einen dann schon bisweilen an Almonds Projekt „Marc And The Mambas“ denken.
„chaos and a dancing star“ ist ein Album, das für Vinyl konzipiert worden zu sein scheint: Die erste Seite umfasst die vielleicht schon etwas zu seichten Popsongs, die gar schlimme gnidelige Gitarrensoli enthalten. Das hätte wirklich nicht sein müssen. Die zweite Seite hingegen ist glamourös, Theater und wieder die große Geste, für die man Marc Almond so schätzt. Es sollte vielleicht noch erwähnt werden, dass Ian Anderson auf dieser Seite einige Stücke mit seiner von „Jethro Tull“ bekannten Querflöte begleitet.
In Summe kann „chaos and a dancing star“ nicht an seinen Vorgänger heranreichen, überzeugt aber zumindest auf Seite zwei durchweg.

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