This Is The Bridge – Watched Over By Machines Of Loving Grace

Das Londoner Ein-Mann-Projekt hat einen enormen Output. Das letzte Album veröffentlichte „This Is The Bridge“ im Dezember. Und nun gibt es schon wieder ein neues. Zwar mag der an 80er Minimal angelehnte Soundentwurf nicht immer überzeugen, aber dennoch hält jede Veröffentlichung ein paar Highlights bereit. Obendrein bietet der Brite die digitalen Releases alle zum name your price an und fügt hinzu: „Pay no more than €5.“
Sympathisch!

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Tom Jones – Surrounded By Time

Tatsächlich hätte ich es mir nicht träumen lassen, einmal eine aktuelle Tom Jones Platte zu besprechen – und noch weniger, dass dabei auch noch eine positive Rezension herauskommt.
Das letzte Album des inzwischen 80-jährigen Tom Jones liegt schon sechs Jahre zurück. Da ging es um eher traditionelle Musik im weitesten Sinne. Auf „surrounded by time“ standen ihm nun (wieder) der dekorierte Produzent Ethan Johns und Jones‘ Sohn Mark Woodward zur Seite. Es werden überwiegend Songs gecovert. Jones hat ja in den letzten Jahrzehnten mehrfach bewiesen, dass er das hervorragend kann.
Und was dabei herausgekommen ist, weiß zu begeistern: Zwischen modernen Songs und Tradition, zwischen Wehmut, Melancholie, Nachdenklichkeit und Scott-Walker-artigem Pathos bewegen sich die 12 Stücke. Einerseits klingen die Songs ausgesprochen zeitgemäß und intelligent („talking reality television blues“), andererseits kann man die Tiefe des späten Johnny Cash hören („ol‘ mother earth“).
Tolles Album!

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Sonic Boom – Almost Nothing Is Nearly Enough

Letztes Jahr erschien seit beinahe 30 Jahren das erste Solo Album von Pete Kember aka „Sonic Boom“: „all things being equal„. Offenbar scheint der Gute mit dem Album selber nicht zufrieden zu sein, denn er hat selber Hand an einige der Stücke gelegt und sie selber remixed. So wird aus dem ohnehin schon langen „just imagine“ ein elfminütiges Monster. Es überrascht, dass die Überarbeitungen zwar nicht grundlegend sind, den Werken aber allen gut tun. Auch wenn ich kein Freund von Remix Alben bin, halte ich „almost nothing is nearly enough“ für gelungen.
Allerdings hält der Preis geneigte Käufer*innen vom Kauf ab – vor allem, wenn man das Original Album bereits besitzt: Die einfache LP ist nicht unter 33 Euro zu haben…

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Grün Wasser – 123 Windows

Der Chicagoer Experimental-Elektro-Pop Duo „Grün Wasser“ ist zwei Jahre nach dem letzten Album mit dem ersten Vorboten des kommenden Longplayers zurück. Wo ihre bisherigen Releases bisweilen etwas ziellos erschienen, haben sie sich mit „123 windows“ dem Pop zugewandt. Das steht ihnen ausgesprochen gut.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Isla Ola – Nebelmond

Lange wurde das Dortmunder Duo durchs virtuelle Dorf getrieben, Anfang Mai kommt nun das so gefühlt ewig lang beworbene Debüt „nebelmond“ heraus. Ihre Musik erinnert stark an die minimaleren frühen Tage von „Lebanon Hanover“. Sehr düster geht es hier zu. Trotzdem hat ihr Soundkosmos was erfrischend eigenständiges. Da kann man auch über die etwas klischeehaften Texte hinwegsehen. „nebelmond“ könnte ein spannendes Debüt werden.

(vk)

Minigod – De Bus

„Minigod“ waren Ende der 80er in den Niederlanden aktiv, brachten es aber nie zu einer Veröffentlichung. Über 30 Jahre später bringt das Label Rubber drei Tracks der Band als 7″ heraus. Das Projekt verfolgt einen rumpeligen DIY Synth Punk Sound. Wie sie auf diese Art „final countdown“ und „our darkness“ durch den Reißwolf drehen, muss man einfach lieben. Leider ist die 7″ mit 15,50 € für mein Dafürhalten unverschämt teuer. Plus Versand landet man dann bei über 36 € – für eine neue 7″…

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Grauzone – 40 Years Anniversary Box Set

Es ist soweit: Die Geburtstags-Box der legendären Schweizer Band „Grauzone“ wurde veröffentlicht. Es deutete sich ja an, dass sie interessant werden würde. Tatsächlich übertrifft die Box die hohen Erwartungen sogar noch. Das beigelegte Art-Zine-Heft würde an anderer Stelle allein schon so viel kosten wie die gesamte Box. Dazu gibt es noch ein großen schicken Reprint eines Konzert Posters von damals. Totales DIY Feeling.
Das alles macht die Box auch für Menschen interessant, die bereits alles von „Grauzone“ besitzen. Und davon ab: den kompletten Backkatalog der Band auf einer Doppel LP macht sich ja ohnehin gut. Absolute Kaufempfehlung!

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Fancy

Fancy aka Manfred Alois Segieth dürfte schon allein wegen „slice me nice“ beinahe allen Freund*innen elektronischer Pop Musik bekannt sein. Seine Geschichte begann in den 70ern als Schlagermusiker unter dem Namen Tess Teiges, bevor er mit Italo in den 80ern Maßstäbe setzte. Seit einiger Zeit gab es nichts Neues mehr. Gerade ist aber ein ganz neuer Track erschienen. Und der klingt – leicht aufgefrischt – genau wie in den 80ern. Und man muss konstatieren, dass Fancy das mit seinen inzwischen 75 Jahren überzeugend gut hinbekommt.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Jennifer Touch – Moon in Aries

Neues von der Berliner Musikerin/Producerin Jennifer Touch, die im letzten Jahr mit ihrem Debüt Album so glänzte. Ihren zeitgenössichen, bisweilen clubbigen, aber dennoch leicht schrägen Musikansatz führt sie auf der neuen, digitalen EP „moon in aries“ fort. Allerdings überzeugen die drei Tracks nicht durchweg wie zuletzt das komplette Album.

(vk)

Kasperle Eingeweckt – 36 Jahre Im Koma . 1982 – 1985

Das kleine aber feine Label Minimalkombinat ist erst seit 2019 aktiv. Zunächst machte es sich einen Namen mit aufwendigen Cover Gestaltungen von CDrs und Lathe Platten. Seit einiger Zeit erscheinen die Platten jedoch auf Vinyl. Gerne auch mit einer Gratis CDr. Die guten Stücke sind sehr limitiert (meist unter 100) und recht teuer. Aber wegen der Aufmachung und der wirklich bemerkenswerten Musik unbedingt empfohlen!
Gerade frisch erschienen ist „Kasperle Eingeweckt“. Die Band hat 1982 ein Tape veröffentlicht. Bereits 2006 erschien eine 7″ Zusammenstellung. „36 jahre im koma.“ ist ein Album.
Zur Musik: Die Releases des Labels sind alle speziell und sehr undergroundig. Bei den „Kasperle Eingeweckt“ Aufnahmen riecht man den muffigen Proberaum förmlich beim Hören. Es rumpelt punkig mit einem Hauch minimaler Arrangements hier und da ordentlich vor sich hin. Spaß ist da garantiert. Und für Freunde der Früh-80er DIY Tape Szene ein Pflichtkauf!

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)