нат.аша (Natascha) – Friedhofsprominenz

In der letzten hatte ich das Leipziger Ein-Mann-Projekt „нат.аша“ ein wenig aus den Augen verloren. Nun ist digital eine neue Zwei-Track-Ep zum name your price erschienen. Die Tracks bewegen sich wieder zwischen Synthpop, Minimal und Depriwave. „Friedhofsprominez“ hantiert zwar mit einer Menge Klischees. Dennoch sieht man vor dem geistigen Auge immer das verschmitzt-ironische Grinsen des Künstlers. Sympathisch. „xa.ux“ ist verträumt und dürfte eines der wenigen englischen Stücke von „нат.аша“ sein. Schöne EP, die Lust darauf macht, sich gleich einmal die Releases auszuchecken, deren Release ich bisher verpasst hatte…

(vk)

Peine Perdue – No Souvenir

Das französische Artpop-Minimal Duo „Peine Perdue“ war nur kurze 5 Jahre aktiv. Es sind auch fünf Jahre, die seit dem letzten Release der Band vergangen sind. Nun gibt es mit der Vinyl Neuauflage der 2014er CDr „no souvenir“ eine neues Release. Und zwar auf dem Label von Objetrouvé, dem Kunstlabel von Stephane Argillet – gleichzeitig die Hälfte von „Peine Perdue“. Die CDr wurde für die LP von 14 auf 8 Stücke gekürzt. Eigentlich schade. Allerdings sind somit einige der Stücke erstmals auf Vinyl erhältlich. Gleichzeitig verdeutlich „no souvenir“ noch einmal eindrücklich, welch Ausnahmeband „Peine Perdue“ war. Der prägnante Sprechgesang von Coco Gallo dürfte so einzigartig sein. Dazu der spröde Synthsound an der Grenze zum Experiment. Noch heute vermögen die Stücke zu faszinieren. Und mein persönliches Lieblingslied des Duos hat es auch auf die Platte geschafft:

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(vk)

Liquid Orbit – Spontaneous Floating Rock Creations

Vier Jahre nach dem letzten Album ist die Bremer Psych-Spacerock-Band „Liquid Orbit“ mit einem neuen zurück. Dieses Mal wurde Pandemie-bedingt ein neues Konzept ausprobiert: Weil das Qintett sich aus bekannten Gründen nicht persönlich treffen konnte, ging es improvisierte und mitgeschnittene Sessions durch. Dabei stellten sie fest, dass einige Aufnahmen wirklich gut geraten waren. Eine Auswahl davon findet sich nun auf „spontaneous floating rock creations„. Alles ist also tatsächlich improvisiert und im Moment entstanden. Ganz ohne Overdubs. Das möchte man gar nicht glauben, so durchdacht wirken die Tracks. Bemerkenswert! Vor allem, wenn es doch so viele Alben anderer Artists gibt, die angeblich durchdacht sind und wie eine langweilige Proberaumsession klingen. Dazu müssen die fünf wirklich gut aufeinander eingespielt sein. Besonders fallen die Gesangsparts auf, die wie auskomponiert erscheinen. Der Wechsel zwischen Instrumenten und Gesang funktioniert dabei oft wie ein Fragen und Antworten. Zwar gibt es hier und da ein Solo, aber dankenswerterweise endet das nicht in Gegniedel, sondern wird in das Gesamtbild eingebettet. So ist „spontaneous floating rock creations“ ein wilder Ritt durch Kraut, Psych und Prog und das ohne, dass „Liquid Orbit“ in die „Muckerfalle“ tappen. Gelungenes Album!

https://liquidorbit.bandcamp.com/album/spontaneous-floating-rock-creations

(vk)

Chris Flynn

Hier stelle ich wieder einmal eine Entdeckung von Jeff vor. Chris Flynn aus Spanien hat sich dem cheesy Synthpop verschrieben. Er scheint überwiegend auf Youtube zu veröffentlichen. Einige der Stücke hat er dann im letzten Jahr remixed und als Alben auf seiner bandcamp Seite verfügbar gemacht. Keine Ahnung, ob er sehr christlich ist oder ob das Attitüde ist: Jedenfalls heißt eines der Alben „the original bible stories“ und eines „jesus is on the way“. Ooook! Das ist in jedem Fall irgendwie schräg. Auf der Youtube Seite scheint er eher dem Manga zugetan zu sein. Wie auch immer: Da gibt es einiges zu entdecken. Es gibt auch einige eher langweilig Stücke. Aber die Perlen reißen es immer wieder raus.

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(vk)

Tempomat – Aus Der Reihe Derrick

Tempomat“ kommen aus Frankreich und sind ein Ableger der ungleich bekannteren „Frustration„. „aus der reihe derrick“ bezieht sich tatsächlich auf die alte deutsche Krimireihe Derrick und ist als fiktiver Soundtrack zu verstehen. Instrumentale Synth-Postpunkstücke unterhalten aufs vortrefflichste – auch wenn das wenig mit dem Kitsch eines Frank Duval, der ja damals die Musik für Derrick machte, zu tun hat. Die Nähe zu „Frustation“ ist nicht zu überhören, dennoch bleibt eine angenehme Eigenständigkeit.

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Swans – The Beggar

Vier Jahre nach dem letzten regulären Album veröffentlicht Michael Gira mit seinen „Swans“ im Juni das neue Album „the beggar“. Das Doppelalbum wurde in Berlin mit wechselnder Besetzung aufgenommen. Im Kern jedoch mit Musiker*innen, die Gira über die Jahrzehnte bei den „Swans“ oder den „Angels Of Light“ begleitet haben. Bisher gibt es mit „paradise is mine“ einen Song zu hören, der zwar düster, aber gleichzeitig für „Swans“-Verhältnisse beinahe poppig geraten ist. Das ist vielleicht Ausdruck von Giras angeblicher neuer, optimistischen Weltsicht. Da darf man auf „the beggar“ wohl gespannt sein.

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Fallbeil – The Mockturtle

Sechs Jahre liegt der vollkommen wahnsinnige Ritt „macht macht zement“ von „Fallbeil“ zurück. Techno meets Minimal meets Industrial à la „Throbbing Gristle“ war das. Nun also „the mockturtle„. Leider lässt mich das nach der wilden Vielseitigkeit seines Vorgängers etwas ratlos zurück. Das gesamte Album ist instrumental und dürfte wohl am ehesten als LoFi-Techno beschreibbar sein. Zwar zeigen sich hier und da wirklich gute Ideen, aber auf Albumlänge plätschern die Tracks doch ein wenig vor sich hin.

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(vk)

Ambassade – The Fool

Vier Jahre nach dem gefeierten Debüt „duistre kamers“ und einer langen Tour ist das niederländische Projekt „Ambassade“ (inzwischen ohne „de“ vorweg) von Pascal Pinkert zurück mit einem neuen Album. Es fällt sogleich auf, dass hier alle Erwartungen über den Haufen geworfen werden: Weder versucht Pinkert, einfach an das Erfolgskonzept des Debüts anzuschließen, noch ist er der Versuchung erlegen, den Clubsound etlicher DJ Auftritte in das Album einfließen zu lassen. Vielmehr hat er alle Scheuklappen abgelegt und macht auch vor kantigen Experimenten nicht halt. Das können mal Soundscapes mit Sprachsamples und Industrialflair sein. Mal düstere Klangwände oder auch Stücke, die an 70er Jahre Kraut-Hippie-Kommunen erinnern. Zum Ende hin kommen sogar World- bzw. Exotika Elemente hinzu. Das macht „the fool“ zu einem Album, das nicht sofort „Klick“ macht, aber ganz sicher das Potenzial zu einem Lieblinsgalbum hat!

(vk)

The Creative Technology Consortium – Panoramic Colorsound

Das feine Label Dark Entries aus San Francisco feiert sein 300.(!) Release. Zu diesem Anlass gibt es ein besonderes: Das Debüt von „The Creative Technology Consortium“ beeindruckt schon mit seinem Umfang von 3 LPs. Aber das ist längst nicht alles. Der Titel beschreibt eigentlich schon ganz gut, was einen erwartet. Die instrumentalen Tracks reichen musikalisch von den 80ern bis in die 90er. Miami Vice meets 80s Soundtrackscapes meet EBM, Disco, Wave und Clubsounds. Alles dabei. Vapor Wave ohne Stumpfsinn, Kraut in Song. Auch wenn es bislang „nur“ 37 Minuten der drei LPs zu hören gibt, verspricht das groß zu werden!

(vk)

Akkumuller – Stand And Deliver

Das feine Label Kernkrach ist ja durchaus bekannt dafür, Singles von kleinen obskuren Bands zu veröffentlichen, die sich dann zu gesuchten Schätzen entwickeln. Die bisher einzige Single von „Akkumuller“ könnte eine solche sein. Die erste Seite ist treibender Synthpop. Die zweite ein EBM-beeinflusster, repetitiver Dancefloorstampfer. Das werden wir sicher noch öfter zu hören bekommen!

P.S.: Man munkelt, Doc Kernkrach selber hätte seine Finger im Spiel…

https://kernkrach.bandcamp.com/track/tuesday

(vk)