Blixa Bargeld – Singt David Bowie

…und alle drehen durch! Bowie! Und dann gesungen von Blixa Bargeld! Heute sind die vier Stücke, die der „Neubauten“-Sänger zusammen mit dem Pianisten Nikko Weidemann aufgenommen hat, erschienen. Bemerkenswert ist die Auswahl: Neben dem Überhit „helden“ haben die beiden Stücke ausgewählt, die man vielleicht nicht erwartet hätte: „where we are now?“, „subterraneans“ und „lazarus“. Was den Werken aber gemein ist, ist ihr Berlin-Bezug und ein melancholischer Blick in die Vergangenheit. Insofern ist die Auswahl vielleicht doch nicht so überraschend. Tatsächlich sind alle Stücke sehr reduziert: Ausschließlich Klavier und Gesang. Das wars. Gerade bei „subterraneans“ ein gewagtes Unterfangen. Das gelingt den beiden aber erstaunlich gut. Leider sind die Interpretationen eher konventionell geworden. Die erwartete Düsternis oder gar musikalische Zerwürfnis sucht man vergebens. So bleiben die vier Tracks solide. Und so beschleicht einen das Gefühl, hier sei eine Chance vertan worden…

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Stranger Still – 4-Minute Warning – The Sound Of Today

Wieder Anna Logue Records, wieder ein gesuchtes Highlight wie schon bei „Know„. „Stranger Still“ aus Norfolk brachten 1981 lediglich die 7″ „solitude“ heraus. Der wavige Sound mit Synthiesprengseln atmet den Spirit der Zeit, hat aber auch das nötige Eigene. Entsprechend gesucht ist die Single heute. Die beiden Tracks der 7″ erscheinen nun im August als 12″ neu. Ergänzt um einen Download mit 13(!) weiteren Songs, die die Band damals aufgenommen hat. Die haben leider eine eher mäßige Klangqualität, sodass sie sich nicht auf dem Vinyl wiederfinden, aber so zumindest digital zugänglich gemacht werden. Runde Sache!

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Silberstreif – Ich Suche Dein Gesicht

Das Duo „Silbertreif“ veröffentlichte 1983 nach dem Split ihrer (Hard Rock!) Band „Straight Shooter“ eine 3 Track Ep mit großartigem Underground NDW. Nicht ohne Grund landeten auf beiden Teilen unserer „Sowas Von Egal“ Sampler jeweils ein Stück davon. Schon mit der Verfföffentlichung dieser beiden Sampler stellten wir fest, wie schade es ist, dass die inzwischen irre teure Ep nie wiederveröffentlicht wurde. Das Label Bureau B ändert das nun und bringt sie nicht nur neu heraus, sondern hat die drei Tracks noch um drei bisher unveröffentlichte Demos und eine kurze Version von „ich suche dein gesicht“ erweitert. Damit sind endlich alle damals aufgenommenen Tracks komplett erhätlich!

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Swell Maps – The John Peel Sessions

Die britische Band „Swell Maps“ um Sänger und Kopf Nikki Sudden wurde vor über 50 Jahren gegründet und schrieb in Underground Kreisen Musikgeschichte – vor allem mit dem 1979er Debüt „a trip to marineville“. Der schnodderig punkige Sound nimmt etliche Legenden wie „Cramps“, „Gun Club“ oder auch „The Fall“ vorweg. Es ist zwar noch ein wenig hin, aber im September veröffentlichen Mute die kompletten Peel Sessions von 1978 – vor dem Debüt Album – bis 1980 neu auf LP und CD. Der ohnehin raue Sound der Band ist da noch einmal ungehobelter. Großartig!

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The Dears

Ganze 5 Jahre hat ihr letztes Album „lovers rock“ bereits auf dem Buckel. Nun meldet sich das kanadische Kollektiv um Sänger Murray Lightburn mit neuer Single zurück. Auch eine Tour – bisher nur in heimischen Gefilden – steht an. Vielleicht kommt dann bald auch endlich ein neues Album? Die Single ist jedenfalls viel versprechend und klingt – wie immer eigentlich – nach melancholischem Indie Pop der richtig guten Sorte.

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Various – Stanze Fredde Volume 2

Langsam wird das zur schönen Tradition: Das kleine, aber feine Turiner Label Stanze Fredde hat vor ziemlich genau einem Jahr den Sampler „stanze fredde vol. 1“ veröffentlicht. Und genau wie Teil eins, soll auch der neue Teil ein im folgenden November geplante Minimal Festival finanzieren helfen. Gleichzeitig eint beide Teile die ausgesprochen geschmackssichere Auswahl an Artists. Von Obskurem bis hin zu dem aktuellen ganz heißen Scheiß des Genres ist alles dabei: „Chaos International“, „Kühle Matrosen“, „Abe Schwartz“, „No“, „Nublo Roboten“, „Yvgoslavia“, die Labelbands „Ruhr“, „Uphor!a“ und „Sinnthese“ und vieles mehr. Sogar „Hoffnung & Psyche“ – bekannt von unserem „sowas von egal“ Sampler – haben mit dem Song „das auto“ ihren Weg auf die Zusammenstellung gefunden. Erhältlich ist „stanze fredde vol. 2“ digital für läppische 5 Euro und als CD für 15 Euro. Zuschlagen und gleich doppelt Gutes tun!

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Pete Shelley – Homosapien / XL-1

Pete Shelley schrieb in den 70er Jahren Musikgeschichte als Kopf der legendären Punk Band „Buzzcocks“. Allerdings war mit der Band ja bereits nach 3 Alben 1979 Schluss (von etlichen Reunions mal abgesehen). Danach versuchte sich Shelley als Solo Artist. 1980 veröffentlichte er zunächste das experimentelle „Synthiegeblubber“ „sky yen“. Es folgten zwei Alben – „homosapien“ und „xl-1“-, die damals einige Beachtung fanden. Nicht zuletzt wegen des Titels „homosapien“, der aus Homophobie der Sender heraus boykottiert wurde und gerade deswegen zu einer queeren Hymne wurde. Danach gerieten die Alben etwas in Vergessenheit. „homosapien“ ist überraschend poppig. Vielleicht auch postpunkig mit viel Synthie Einsatz. So war es beinahe seiner Zeit voraus. „xl-1“ überzeugt mit einem gewissen „wire“-vibe. Und trotzdem mit viel Pop. Um die beiden wieder ihre verdiente Aufmerksamkeit wiederzuegeben, hat Domino sie wiederveröffentlicht. Und zwar als Doppel Lps mit den B-Seiten der Singles und Remixen. Tipp!

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Know – Times Change

Die britische Band „Know“ bestand aus den beiden Brüdern Garry and Neil Todd und veröffentlichte 1982 lediglich eine 7″. Die beiden Tracks sind verträumter Synths Wave mit ganze eigenem Charme. Längst sind beide Tracks Klassiker des Genres. Die Single ist entsprecht eine Rarität und wechselt gern auch mal für 300 Euro ihren Besitzer. Das feine Label Anna Logue Records – bekannt für seine handverlesenen Minimalreleases – macht die Single nun endlich wieder erhältlich. Zwar sind die Original Bänder verschollen. Allerdings wurden die Aufnahmen liebevoll von Vinyl restauriert und von niemand geringerem als Stefan Bornhorst („Silicon Scientist“, „Sonnenbrandt“, „The Convent“ etc.) remastert. Der hat seine ausgezeichnete Arbeit bereits bei Reissues von „Transparent Illusion“ bis hin zu „The Sound“ unter Beweis gestellt. Und als ob das nicht schon genug wäre, wird die Single um ganze 5 Cover Versionen von spannenden Acts wie den schwedischen „Blipblop“, „Flashbacks“ und natürlich auch „Silicon Scientiest“ erweitert. Alle Neuauflagen sind prima gelungen! Es wird Vinyle und CDs geben. Ein unbedingte Kaufempfehlung!

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Doric – Feed The Machine

Der Grieche „Doric“ ist nicht nur legendär wegen seiner Vergangenheit beim prägenden Minimal Duo „Human Puppets„, sondern auch weil er auf seinem letzten Album „great dead cities“ gefühlt beiläufig mit „start of a lie“ die Minimal Hymne der letzten Jahre schlechthin abgeliefert hat. Das war 2021 und schraubt die Erwartungen an das neue, gerade erschiene Werk natürlich in immense Höhen. Und Stathis Leontiadis – so sein richtiger Name – hat durchaus geliefert. Neues und Altbewährtes fügt er auf „feed the machine“ zusammen. Im Opener geht er leicht neue Wege und singt auch ganz ungewohnt. Das funktioniert. Nur um dann im zweiten Track – der Single – wieder komplett wie gewohnt zu klingen. Die nun verstärkt verwendeten Modular Synthies weben sich gut in den Projektsound ein. Bei „return to zero“ beschleicht einen das Gefühl, dass Leontiadis hier dem großen Vangelis und seinem übergroßen Opus Magnus huldigen will – dem Soundtrack von „Blade Runner“. Dadurch erhält das Album insgesamt mehr Abwechslung. Tut gut. Menschen, die „Doric“ bislang nicht viel abgewinnen konnten, werden hier sicher keine Fans werden. Aber den Anspruch wird Leontiadis vermutlich auch gar nicht haben. Vielmehr möchte er sein Niveau halten und an Nuancen feilen. Und das ist ihm auf jeden Fall gelungen!

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Leroy Se Meurt

Das Pariser Duo „Leroy Se Meurt“ hat sich nach seinem 2023er Debüt Album ein wenig zurückgezogen. Nun haben die beiden für Oktober mit „hier pour toujours“ Album Nummer 2 angekündigt. Zur Einstimmung gibt es einen ersten Song. „pas ma croix“ ist ein wohl durchdachtes Stück. Wo die Band zuletzt mit druckvollem Clubsound punkteten, haben sie hier wieder ein wenig zurückgeschaltet und Elemente von klassischem Minimal in neuartigen Clubsound mit eingewoben. Clever und gut!

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