Molchat Doma – Monument

Das Trio Molchat Doma aus Belarus ist sicherlich eine dieser Bands, die sich seit und mit der Veröffentlichung ihres zweiten -immer noch ganz fantastischen- Albums „etazhi“ vor zwei Jahren zu einem Grower, kleinen Internet Hype und Musiktipp auch über die Grenzen der Post Punk und Dark Wave Subkultur hinaus entwickelt hat. Selbst vereinzelten redaktionellen Niederschlag im snobistischen deutschen Musikfeuilleton kann man nachlesen. Kein Wunder, dass mit „Sacred Bones“ auch ein renommiertes Label anklopfte um Album 2 (da immer wieder vergriffen) zum x-ten Male nachzupressen und in Kürze auch das neue Werk „monument“ zu veröffentlichen. Wir dürfen wohl annehmen, dass der Erfolgsdruck bei dieser hier kurz nachgezeichneten Erfolgsgeschichte einigermassen hoch gewesen sein dürfte, und dafür schlagen sich „Molchat Doma“ auf ihrem dritten Langspieler ganz hervorragend. Dabei setzt das Trio etwas überraschend und wohltuend nicht komplett auf das sichere Pferd und liefert keine eindimensionale Fortschreibung des Vorgängers.
Tatsächlich fällt zunächst auf, dass das Tempo merklich runtergeschraubt wird. Fanden sich auf „etazhi“ mehrere echte Uptempo Tanzhits, so ist davon auf „monument“ nichts zu finden. Ausnahme bildet lediglich das bereits als Vorabsingle bekannte und vom Titel sehr plakative „discoteque“, welches unüberhörbar für schwarzen Tanzflächen dieser Welt geschrieben wurde. Und noch etwas fällt auf. Die Arrangements der neuen Songs kommen reduzierter daher, mal wurde der treibende Bass gedrosselt, mal die kleisternden Synths in den Hintergrund geschoben oder vereinzelt sogar weggelassen. Fast könnte man den Eindruck bekommen, die Band wolle es seinen Hörer:innen nicht ganz so einfach machen, sondern sie -nun, da großes Interesse und Aufmerksamkeit besteht- zum intensiveren Zuhören und Beschäftigen mit ihrer Musik auffordern. Gewagt, gepokert und gewonnen. Ich habe das Album bereits unzählige Male gehört und finde tatsächlich, hierbei handelt es sich um einen echten Grower, wird es doch mit der Zeit immer noch ein kleines bisschen besser.

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(mf)