„Splizz“ kommen aus Berlin. Und so hören sie sich an. Allerdings klingen sie nicht nach dem heutigem Berlin, sondern nach den frühen 80ern. Vermutlich werden sie des öfteren mit Acts wie „Malaria“ verglichen. Dazu Gitarrensounds wie bei den frühen „The Cure“. Schön rumpeliger Postpunk mit angenehm nachdenklicher Dringlichkeit. Bitte mehr davon!
Ganz frisch erschienen ist das neue Album der Berliner „Isolationsgemeinschaft“, die 2022 mit „der tanz geht weiter!“ zu überzeugen wussten. Danke an ET für den Hinweis! „start.stop.zurück“ orientiert sich an Minimal und Underground NDW und tappt dankenswerterweise nicht in die schlagereske NNDW Falle. Vielmehr treiben die Tracks und atmen einen angenehmen Underground-Vibe. Da scheppern auch mal metallische Sounds, wie man es seit den frühen „Krupps“ nicht mehr gehört hat. Dazu gibt es nun erstmals noch eine zweite Gesangsstimme. Das Album erinnert mich an das sträflich unterschätzte zweite Album der Früh 80er Band „Vono“ „modern leben„. Digital zum name your price und die LP mit einem angenehm günstigen Preis machen „start.stop.zurück“ zu einem der Highlights des Frühjahres!
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.
Wieder mal eine feine Endteckung von Jeff. Danke dafür. Das Duo „Art Longo“ kommt aus Schweden und hat gerade sein Debüt Album veröffentlicht. Das Bedroom Projekt macht eine ausgesprochen charmante Mischung aus Exotika, 60s Sunshine Pop und Dub. Das erinnert an die 90er Band „Pram“, ohne deren Verkopftheit. Dabei ist alles so tiefenentspannt und relaxed, wie man es heute selten hört. „echowah island“ ist ein absolut gelungenes Debüt und liefert den perfekten Soundtrack für den kommenden Sommer!
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.
Im letzten Jahr schenkten uns die beiden Schotten von „Arab Strap“ das großartige Album „i’m totally fine with it 👍 don’t give a fuck anymore 👍„. In diesem Jahr verkündeten sie eine neue Reihe von exklusiven Alben, die sie wohl ausschließlich über ihre Bandcamp Seite verkaufen möchten. Den Anfang macht „encrypted valnetines“. Das umfasst neun Tracks des letzten Albums in alternativen Versionen. Und zwar sind es überwiegend akustische Versionen. Wenn – wie in „summer season“ – ein Klavier und eine schrottige Drummachine hinzukommen, fühlt man sich gleich an das Frühwerk der Band erinnert, das vor allem durch seine Einfachheit und eine daraus resultierende Intensität besticht. Anders gesagt: Die Neuinterpretationen – es handelt sich hier nicht um Demos! – tun den Stücken ausgesprochen gut. Entsprechend war die Vinyl Version zwei Tage nach erscheinen leider bereits ausverkauft!
Die schwedische Band „Death & Vanilla“ hat neben ihren vier schönen, spacigen, 60s beeinflussten Alben zwei interessante Soundtracks veröffentlicht. Das am 25. Mai erscheinende „whistle and i’ll come to you“ ist wieder ein Soundtrack. Dieses mal zu dem gleichnamigen schwarz/weiß Film von 1968. Stilistisch soll der ähnlich Filmen wie „Wickerman“ sein. Da passt der spooky-spacige Sound des Trios natürlich perfekt. Entsprechend sind die drei bisher zu hörenden Stücke instrumental und warten mit atmosphärischen Soundtupfern auf. Das passiert aber abseits von üblichem Soundtrack Geplänkel. Vielmehr wird hier mit Melotron und einem Sample einer Opernsängerin gearbeitet, um eine spezielle Atmosphäre zu kreieren. Dabei erinnern „Death & Vanilla“ tatsächlich an ihr großartiges Debüt, das auch durch seine entrückte Atmosphäre besticht. Vermutlich wird das hier ein spannendes Album!
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.
Der Belgier „Luminance“ hat sich in der letzten Zeit mehr der Position hinter anderen Artists als Mischer und Masterer gewidmet. Daher liegt das letzte eigene Album „crystal magic“ auch schon vier Jahre zurück. Nächste Woche erscheint der Nachfolger „dragon reine“ und entpuppt sich in jeder Hinsicht als passend zu seinem Vorgänger: Wieder erscheint er auf Objet Trouvé, wieder sind es sechs Tracks. Zu hören sind bisher zwei davon. Die bieten den von „Luminance“ gewohnten Synthie Sound. Beide sind dabei einerseits schwelgerisch und andereseits ausgesprochen tanzbar. Der Titeltrack klingt vor allem wegen des Drumsounds bisweilen nach einer konventionellen Band. Wenn die anderen vier Tracks ähnlich geraten sind, ist das hier ein gelungenes Comeback.
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.
Zum Jahreswechsel 2023/2024 lies das Debüt Album „l’aventure des gen moderne“ des Schweizers „Orphia“ aufhorchen. Gerade ist das neue Album „beau discours“ erschienen. Hier orientiert sich der Künstler mehr an klassischem Minimal als noch zuvor. Das tut den Stücken aber sehr gut. Das Album erscheint weniger zerrissen als das Debüt. Sicher erfindet „Orphia“ das Genre nicht neu, aber die sechs Track bewegen sich auf einem Niveau, das man in letzter Zeit selten in dem Genre zu hören bekam.
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.
2019 brachte die spanische Band „The Berlangas“ das Tape „congelado corazón„. Das überzeugte mit an „DAF“ angelegten Synthsound mit Frauengesang. Die Art des Gesanges gab dem Ganzen eine gewisse Dringlichkeit und beschert dem Projekt einige Aufmerksamkeit und Auftritte. Nun ist eine remasterte Neuauflage des Albums mit neuem Artwork erschienen. Zwei Stücke der Urversion fehlen und wurden durch drei neue ersetzt. Mit dabei der schon online kursierende, großartige Song „alien girls“. Die Neuauflage gibt es nun auch als LP! Wurd Zeit!
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.
Das Ein-Mann-Projekt „Nublo Roboten“ aus Guatemala überraschte 2022 mit dem Debüt „un ensayo editado“. Das war etwas rumpeliger Synthwave. Hier und da noch etwas ungeschliffen, aber sehr charmant. Drei Jahre später nun liegt „un silencio pesado“ vor. Die Zeit hat des Wartens hat sich gelohnt: Die Stücke sind nun ausgefeilter Modular Synthie Sound. Zusätzlich ist der Gesang nun kein Sprechgesang mehr, sondern wartet mit echten Melodien auf. Ein wirklich gelungenes Album! Tipp!
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.
Mit erfreulicher regelmäßigkeit veröffentlicht der Kölner „Monoteur“ krautig-poppige Alben, die bewusst keinen Regeln folgen. Gerade ist mit „negative space“ Album Nummer drei erschienen. Auch hier macht er wieder spacigen 60s Pop, wie man ihn von „Stereolab“ und ähnlichen Bands kennt. Allerdings hat er stets eine ganz eigene Note, die auch hier wieder zu Tage tritt. Hoffentlich wird es hier wieder eine Vinyl Variante geben – bisher gibt es „negative space“ nur digital.
Dieses Video ansehen auf YouTube. Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.