Patrick Duff – Another Word For Rose

Patrick Duff war in den 90ern mal so etwas wie ein Rockstar – zumindest in Großbritannien. Mit seiner Band „Strangelove“ räumte auf der Britpop Welle ab, obwohl die Musik eigentlich nur am Rande damit zu tun hatte. Es folgte jedes Klischee: Schneller Aufstieg und Erfolg, Drogen und in Duffs Falle: Der totale Absturz. Zeitweilig lebte er ohne Hab und Gut als Einsiedler im Wald! 2005 kam er geläutert zurück, gab sich in jeder Hinsicht bescheiden und nahm sich zurück. Er begann Folk zu spielen und tourte allein mit Akustik Gitarre – oft nur gegen Spende. Gerne ging da der sprichwörtliche Hut rum. Dabei entpuppte sich Duff mit seiner neuen ruhigen Art als ausgesprochen angenehmer Entertainer. Er erzählt dann gern von den Höhen und Tiefen seines Lebens und geht auch gern ins persönliche Gespräch mit Menschen auf seinen Konzerten. Leider lässt sich das alles nur mäßig gut vermarkten, sodass es nur spärlich Infos zu Releases und Konzerten gibt. Nun ist es wieder so weit. Patrick Duff besucht Deutschland. Bremen, Hamburg und Berlin stehen im September auf dem Plan. Zuvor erscheint Ende August das neue Album. Von dem gibt es bislang nicht wirklich etwas zu hören. Aber es gibt auf Duffs Seite ein schönes Video als Vorgeschmack. Ganz gleich, wie das Album nun tatsächlich wird: Ein Konzertbesuch sei unbedingt empfohlen!

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(vk)

Gene Moore – Carnival Of Souls (Original Motion Picture Soundtrack)

Der B-Movie „Carnival of Souls“ ist nicht nur deswegen legendär, weil er trotz minimalen Budgets eine unbeschreibliche bedrohlich-düstere Atmosphäre aufzubauen vermag und das ohne viel Schockeffekte. Nein, auch die Musik ist überragend und trägt sicher zur Legendenbildung bei. Gene Moore setzt dabei beinahe ausschließlich auf eine bearbeitete Orgel. Was zunächst erst einmal langweilig anmutet, entfaltet gerade zusammen mit dem Film eine beeindruckende Atmosphäre. Rob Zombie startete im letzten Jahr eine neue Serie mit dem Titel „Rob Zombie presents„. Hier macht er Soundtracks von besonderen Horror Filmen wie „The House of Haunted Hill“ und eben „Carnival of Souls“ (wieder) zugänglich. Bei letzterem lagen ihm angeblich die Original Bänder von 1961 vor. Absolutes Muss für Fans von etwas anderer Musik!

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Rosa Anschütz – Interior

In den letzten Jahren erfuhr die Wahlberlinerin Rosa Anschütz einen gewissen Hype – nicht zuletzt wegen der hippen Sounds auf dem Album „goldener strom“ von 2022. Umso mehr überrascht es, dass das im Februar erschienene Album „interior“ ein wenig unterging. Grund könnte die traurige Fragilität sein. Die war zwar auf allen ihren Releases klar vorhanden, bricht sich aber nun endgültig Bahn! Beats gibt es nun überhaupt keine mehr. Stattdessen dürstere Soundscapes mit Anschütz‘ Stimme im Fokus. Gerne kommen auch mal ein Harmonium oder eine Orgel zum Einsatz, was mich gleich an Nico denken lässt. „interior“ ist ein Album, das gehört werden will. Es scheint aus der (Jahres)Zeit gefallen. Aber gerade das macht es so stark.

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Voltage Control – Voltage Control 1990-1992

Das niederländische Duo „Voltage Control“ war nur kurz aktiv. 1990 bis 1992 veröffentlichten sie zwei EPs und ein Album. Ihre Musik war vom klassischen EBM beinflusst, wurde dann aber unter dem Einfluss ihrer Zeit ausgesprochen tanzbarer New Beat/Acid House. Bemerkenswert ist, dass sie mit ihrem geringen Output dennoch internationale Acts wie „Xeno & Oaklander“ beeinflussten. Gleichzeitig wurden sie schon früh in prominenten DJ Sets gespielt und „apocalypse“ mit seinem Acid-Vibe wurde ein kleiner Hit. Im Juli hat Mannequin eine 8 Tracks umfassende Werkschau der beiden veröffentlicht. Ein Muss für Freund*innen von dark New Beat!

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Mantarochen – In The Badgers Cave

Die Leipziger Band „Mantarochen“ zieht seit zwei Jahren mit einzeln veröffentlichten Songs die Aufmerksamkeit auf sich. Zumindest bei Menschen, die Postpunk und Synthwave mögen. Ende Mai ist nun endlich ihre Debüt Ep „in the badgers cave“ als 7″ und digital erschienen. Und zwar auf dem kleinen Label It’s Eleven Records aus Chemnitz, das uns schon das Debüt der wunderbaren „L’Appel Du Vide“ gebracht hat. „Mantarochen“ sind auf der Ep sehr aufgeräumt – um nicht minimal zu sagen; denn das würde eine falsche Assoziation hervorrufen. Sie spielen hier wavigen sowie tanzbaren Postpunk. Zentral ist die betont gelangweilte Stimme der Sängerin. Dazu der etwas rumpelige Sound. Einfach herrlich!

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Jack White – No Name

Eigentlich begegne ich Jack White eher leidenschaftslos. Aber: An einem Tag der letzten Woche haben Kunden, die in seinem Third Man Store in Nashville eingekauft haben, einfach so ein neues Album von ihm in der Tüte gehabt. „no name“, white Label und kein Cover. Auch Songtitel gibt es nicht. Einen Tag später wurde dann via Third Man Records Social Media Kanäle aufgefordert: „rip it!“. Eine offizielle Aufforderung also. Jack Whites offizieller Reddit-Kanal hat dann Download-Links davon gepostet. Ein echt cooler Take! Und die Musik? Die ist ein wilder Ritt durch alles, was White in den letzten 25 Jahren so getrieben hat – sei es solo, mit den „Raconteurs“ oder den „White Stripes“. Was immer das hier ist – und wir werden sicher früher oder später mehr erfahren – ist ungestüm, wild und spannend! Checkt das unbedingt mal aus:

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Die Verlierer – Notausgang

Vor zwei Jahren überraschten „Die Verlierer“ auf ihrem selbstbetitelten Debüt mit einem rotzig-dringlichen Postpunk-Entwurf und besonders mit dem Übersong „die zeit„. Ihre Live Auftritt genießen schon legendären Ruf. Im Juni ist nun Album Nummer zwei erschienen. „notausgang“ gibt es zunächst als Tape und digital (zum name your price!). Im August soll die LP folgen. Die Stücke kommen etwas ausgefeilter daher, ohne jedoch an Dringlichkeit eingebüßt zu haben. Politisch bleiben „Die Verlierer“ auch weiterhin. Gute Platte!

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Tess Parks – Pomegranate

Die Wahl-Londonerin Tess Parks hat gerade ihr fünftes (wenn man die beiden mit Anton Newcombe von „Brian Jonestown Massacre“ mitzählt) Album für Okotber angekündigt. Die Künstlerin, die mit ihrer Stimme sich ein Plätzchen zwischen „Nico“ und „Mazzy Star“ eingerichtet hat, gibt sich auf der ersten Single aus „pomegranate“ erstaunlich folkpoppig. Geht aber gut!

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Kühle Matrosen – Berlin-Pop

Wieder was Neues von dem Hamburger Minimal Helden „Kühle Matrosen“. Dieses Mal ein Live Album von seinem Auftritt letztes Wochenende in Berlin – erhältlich entweder digital oder als Tape in einer Auflage von 8(!). Von Takt eins ist die etwas ruddelige Aufnahme mitreißend und gibt Einblick in die Live Qualitäten des „Matrosen“. Das geht auch so gut durch und macht umgehend gute Laune. Mit dabei ist auch der „Ruder Blau“ Hit „vergiss deine gefühle„. „berlin-pop“ sei (nicht nur) deshalb ohne Einschränkung empfohlen! Und unbedingt reinhören zur Einstimmung auf das kleine, aber feine Hamburger „Ja Aber Nein.“ Festival Ende September…!

https://kuehlematrosen.bandcamp.com/album/berlin-pop

(vk)

Mr. Bungle – Quote Unquote 1991-1999

Eine weitere interessante Wiederveröffentlichung: Alle drei regulären Alben des Projektes um Mike Patton aus den 90ern sind zusammen als Box erschienen. Remastered, schick gemacht, erweitert usw. Aus drei wurden damit sechs LPs. „Disco Volante“ und „California“ erschienen ursprünglich nur auf CD und kamen erstmals in den 2000ern auf Vinyl heraus. Die Platten sind inzwischen gesucht. Wieso man nun alle drei auf einmal für teuer Geld wiederveröffentlicht, anstatt alle einzeln, sodass der Fan wählen kann, wird wohl nur die Warner Marketing Abteilung erklären können. Dennoch ist diese Quasi-Werkschau schon sehr interessant. Der „Faith No More“ Sänger Mike Patton konnte sich hier so richtig austoben. Die Musik verbindet dabei auf einzigartige Art und Weise 60s Trash, Exotika, Metal und Jazz. Klingt seltsam? Ist es auch. Aber funktioniert richtig gut! Gerade auf „califonia“. Wenn einen die über 120 Euro da nicht abschrecken, sicher eine lohnenswerte Investition! Bedenkt man darüber hinaus, dass „california“ allein neu nicht unter 160 Euro zu haben ist (discogs), erscheint die Box schon fast „billig“…

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