Eddie Dark – Disko-Terrorista

Vor knapp zwei Jahren debütierte der Grieche „Eddie Dark“ mit einem überraschend frischen Album. Auf dem gerade erschienenen Album tritt der Postpunk ein wenig in den Hintergrund. Gitarren gibt es keine mehr. Dafür bietet „disko-terrorista“ darke Dancesounds. Hier und da gibt es noch ein wenig Minimal oder Darkwave. Aber im großen und ganzen denkt man an Berlins Dark EBM. Gut gelungen, ja, aber das Debüt war eigenständiger und überzeugender.

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(vk)

Pisse – Dubai

Bereits im September ist das dritte Album in der gut zehnjährigen Geschichte der Band „Pisse“ erschienen. Tatsächlich ist der Bandsound auf „dubai“ weniger rotze-punkig als auf den vorherigen Releases. Alles wirkt deutlich aufgeräumter und wurde merklich besser aufgenommen. Das ändert nichts an der Geschwindigkeit und der Dringlichkeit der Stücke. Also alles gut? Ich vermisse den übersteuerten Gesang, den rumpeligen Sound. Das geht schon alles klar so, war aber früher irgendwie besser. Aber hört selber. Digital gibts das Album zum name your price bei bandcamp. Die Vinyl Version folgt noch…

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Linea Aspera

Das prägende Duo „Linea Aspera“ meldet sich vier Jahre nach dem überraschend erschienenen Album „II“ und ausgiebiger Tour mit einer neuen Single zurück. „mycelium“ orientiert sich mehr am Debüt Album, überzeugt allerdings mit seinem coldwavigen Minimal nicht restlos…

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Monte Cazazza – Recordings 1979-1991

Der im letzten Jahr viel zu früh gestorbene Industrial Musiker und Künstler Monte Cazazza war eine Legende – vor allem, weil er den prägenden Satz „industrialzed music for industrialized people“ geschaffen hat und sich für de „Throbbing Gristle“ Label Namen Industrial Records verantwortlich zeichnet. Natürlich ist ein Gros seines Outputs experimentell. Anfang der 80er veröffentlichte Monte Cazazza allerdings auch einige New Wave Klassiker wie die 7″ „stairway to hell/sex is no emergency“. Und sämtliche Releases sind gesucht. Nun hat Vinyl On Demand für 2025 eine 6LP Box mit Aufnahmen von 1979-1991 angekündigt. Es bleibt abzuwarten, welche Tracks enthalten sein werden. Aber da die Box noch ein 200-seitiges Buch enthält, dürfte das spannend werden.

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Sam Quealy – Blonde Venus

Sam Quealy kommt aus Paris und scheint aus dem Umfeld der bekannten „La Femme“ zu stammen. Das legt der Text auf der Bandcamp Seite nahe. Ihre Musik ist eine Art Neuinterpretation von Vaporwave und macht auch vor Autotune nicht halt. Es wird gerne auch mal clubbig. Allen Tracks gemein ist eine 80er angelegte Hochglanzästhetik. Das weckt Erinnerungen an die Artists des hippen Label „Italians Do It Better“ oder auch an „Grimes“, ohne dass Quealy dabei eine bloße Kopie wäre. In jedem Fall lohnt es sich, sich mit diesem Debüt auseinanderzusetzen.

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Escuela De Aviación

Die südamerikanische Band „Escuela De Aviación“ war mir bislang nicht bekannt. Wenn ich das richtig sehe, ist sie seit 2022 aktiv und hat sich dem klassischen Minimal verschrieben. Dazu mischen „Escuela De Aviación“ aktuelle Sounds, so dass sie mitnichten angestaubt klingen. Vielmehr hat ihre Musik etwas Mitreißendes. Auf dem ersten Album – schlicht „#1“ benannt – scheinen sie noch etwas ihren Weg zu suchen, den sie dann ein Jahr später auf „fabricas de uniformes“ offensichtlich gefunden haben. Tolles Album, das es hoffentlich bald auch physisch geben wird!

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Roy – Spoons For The World

2021 überraschte der Kanadier „Roy“ mit dem Album „roy’s garage„. Tatsächlich gab es lange kein derart überzeugendes Westcoast-Psych-Pop-Album. Darum erschien mir die Ankündigung eines neuen Album des Künstlers viel versprechend. „spoons for the world“ ist aber anders als seine Vorgänger. Viel mehr Folk als Psychedelic, viel mehr 70s als 60s. Die Stücke sind getragen, bisweilen ohne Schlagzeug, schwebend und kitschig schön. Der Gesang ist auch anders als zuletzt und erinnert gleichermaßen an Rufus Wainwright(!) und an Tim Buckley(!!). Was nach Perfektion klingt, will überraschenderweise nicht richtig zünden. Ich kann den Grund nicht ausmachen, aber das Album überzeugt mich nicht.

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Primal Scream – Come Ahead

Das britische Kolletktiv „Primal Scream“ um Sänger Bobby Gillespie kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Einst schrieben sie mit ihrem Album „screamadelica“ und damit im Manchester Rave Musikgeschichte. Danach präsentierten sie sich abwechslungsreich und selten vorhersehbar. Wie etwa bei dem elektronischen „exterminator“ im Jahr 2000. Im neuen Jahrtausend wurden die Releases weniger, bewegten sich aber immer auf konstant hohem Niveau. Die Musik von „Primal Scream“ pendelte sich ein zwischen 70s Funk, Groove, Gospel, Elektronik und wilder Psychdelic ein. So auch auf „come ahead“. Den Ohren bietet sich hier ein wilder Ritt von 70s Grooves, Psychdelic bis hin zu opulenten 60s Arrangements und einigem mehr. Was ihnen dem Kollektiv dank guter Melodien und herausragender Arrangements gelingt, ist beeindruckend. Langeweile gibts keine Minute auf dem neuen Werk. Stattdessen hört man spätestens ab Track 2 („love insurrection“) gebannt zu. „come ahead“ dürfte das beste „Primal Scream“ Album seit über 20 Jahren sein. Heiße Empfehlung!

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La Nuit Je Mens – Teatro Del Metapresente

Anfang des Jahres erschien die Debüt 7″ des Duos „La Nuit Je Mens“ und überzeugte mit konsequentem Minimal. Zum Ende des Jahres schieben die zwei Italiener das Debüt Album „teatro del metapresente“ nach. Darauf gibt es auch einige modernere Tracks. Das macht das Album merklich vielseitig. Gleichzeitig setzen sie den spröden Charme der 7″ fort. Tolles Album. Schade nur, dass es lediglich 7 Tracks umfasst, von denen einer obendrein schon auf der Single enthalten war. Da hätten sie sich vielleicht ein wenig mehr Zeit lassen sollen und zehn komplett neue Tracks veröffentlichen können. Aber bei der hohen Qualität der Musik ist das maulen auf hohem Niveau!

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Trees Speak – Timefold

Ende des Jahres geben sich noch einmal „Trees Speak“ die Ehre. „timefold“ heißt das Album – ihr bereits siebtes seit 2017! Das Instrumental Duo geht hier einerseits bekannte Wege, wenn sie sich bisweilen krautig Soundscapes nähern, die man aus 80er Filmen und/oder dem Stranger Things Soundtrack kennt. Neu ist der Einsatz akustischer Instrumente. Das erweitert den Klangkosmos und macht „timefold“ noch vielseitiger als seine Vorgänger. Wo gängige Postrock Bands schnell beginnen zu langweilen, suchen „Trees Speak“ immer neue Wege und schaffen es trotz der recht vielen Releases weiterhin abwechslungreich und spannend zu bleiben.

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