Phillip Boa & The Voodooclub – Hair / The Honeymoon Files

Weiter geht Phillip Boa mit seinem Voodooclub den etwas seltsamen Weg, dass er alte Alben als Doppelalben wiederveröffentlicht, wobei die zweite Hälfte ein neues Album ist. So auch bei seinem Durchbruch Album „hair“, das zum 35. Geburtstag neu erscheinen sollte, sich dann aber bis zum 36. verschoben hat. Wie auch immer: Das Release ist ein schöner Anlass, sich dieses Album mit den Hits „container love“, „you sent all my letters back“, „fine art in silver“, „annie flies the loverbomber“ und auch „albert is a headbanger“ wieder einmal anzuhören und dabei festzustellen, wie frisch die Stücke noch klingen. Dazu gibt es „the honeymoon files“ – zehn neue Stücke, die bewusst an „hair“ anschließen. Und wenn man die Alben digital durchhört – also ohne die Unterbrechung der physischen Tonträger – weiß man gar nicht so recht, wo die alten Stücke aufhören und die neuen anfangen. Und das ist hier nicht negativ gemeint. Die neuen sind etwas entspannter. Aber insgesamt ist die „hair“-Neuauflage ein schönes Doppelalbum voller Melancholie geworden.

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Spiritual Slum – Vertigo / Luminous Spheres

Das Ein-Mann-Projekt „Spiritual Slum“ kommt aus Australien und ist seit 2021 aktiv. Seither wurden neben Eps ganze vier Alben veröffentlicht. Musikalisch bewegt sich das Ganze zwischen Synthpop, Modular Synth Sound und düsterem 80s Sounds. Die Tracks sind allesamt charmant und immer überraschend. Auf dem letztjährigen Album „vertigo“ gibt es sogar einen Gastauftritt von dem großartigen Artist „Warlock Corpse„. Auf dem gerade erschienenen Album „luminous spheres“ gibt es dann eine ziemlich irre Version von Edie Brickell & New Bohemians‘ „what i am“! Jedenfalls werden wir von „Spiritual Slum“ sicher noch Einiges hören. Ach und bisher sind die Releases bisher nur digital oder als Tape erhältlich. Wobei die digitalen Album ausgesprochen günstig sind.

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SIIE – Acmé

Das Duo „SIIE“ aus Hamburg ist noch relativ jung und erst seit 2023 aktiv. Anfang des Monats haben die beiden ihr Debüt Album „acmé“ veröffentlicht. Zwar grasen sie auf bekanntem Terrain zwischen „Rue Oberkampf“,. „Minuit Machine“ und „Boy Harsher“ – das allerdings überraschend gelungen und nicht so abgedroschen, wie es derzeit so viele Acts tun. Der Gesang ist ein französischer Sprechgesang. Flächige Sounds gesellen sich dazu, werden aber nicht übertrieben eingesetzt. Ständig beschleicht einen das Gefühl, irgendwas davon schon einmal gehört zu haben. Und zack nimmt der Track wieder eine andere Wendung. Daher schönes Debüt – auch wenn man schon auf der Bandcamp Seite den Eindruck hat, dass sie es mit der Ästhetik und dem Merch/Verkauf etwas übertreiben.

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Splizz – Splizz

Splizz“ kommen aus Berlin. Und so hören sie sich an. Allerdings klingen sie nicht nach dem heutigem Berlin, sondern nach den frühen 80ern. Vermutlich werden sie des öfteren mit Acts wie „Malaria“ verglichen. Dazu Gitarrensounds wie bei den frühen „The Cure“. Schön rumpeliger Postpunk mit angenehm nachdenklicher Dringlichkeit. Bitte mehr davon!

https://splizz.bandcamp.com/album/splizz-3

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Isolationsgemeinschaft – Start.Stop.Zurück

Ganz frisch erschienen ist das neue Album der Berliner „Isolationsgemeinschaft“, die 2022 mit „der tanz geht weiter!“ zu überzeugen wussten. Danke an ET für den Hinweis! „start.stop.zurück“ orientiert sich an Minimal und Underground NDW und tappt dankenswerterweise nicht in die schlagereske NNDW Falle. Vielmehr treiben die Tracks und atmen einen angenehmen Underground-Vibe. Da scheppern auch mal metallische Sounds, wie man es seit den frühen „Krupps“ nicht mehr gehört hat. Dazu gibt es nun erstmals noch eine zweite Gesangsstimme. Das Album erinnert mich an das sträflich unterschätzte zweite Album der Früh 80er Band „Vono“ „modern leben„. Digital zum name your price und die LP mit einem angenehm günstigen Preis machen „start.stop.zurück“ zu einem der Highlights des Frühjahres!

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Art Longo – Echowah Island

Wieder mal eine feine Endteckung von Jeff. Danke dafür. Das Duo „Art Longo“ kommt aus Schweden und hat gerade sein Debüt Album veröffentlicht. Das Bedroom Projekt macht eine ausgesprochen charmante Mischung aus Exotika, 60s Sunshine Pop und Dub. Das erinnert an die 90er Band „Pram“, ohne deren Verkopftheit. Dabei ist alles so tiefenentspannt und relaxed, wie man es heute selten hört. „echowah island“ ist ein absolut gelungenes Debüt und liefert den perfekten Soundtrack für den kommenden Sommer!

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Arab Strap – Encypted Valentines

Im letzten Jahr schenkten uns die beiden Schotten von „Arab Strap“ das großartige Album „i’m totally fine with it 👍 don’t give a fuck anymore 👍„. In diesem Jahr verkündeten sie eine neue Reihe von exklusiven Alben, die sie wohl ausschließlich über ihre Bandcamp Seite verkaufen möchten. Den Anfang macht „encrypted valnetines“. Das umfasst neun Tracks des letzten Albums in alternativen Versionen. Und zwar sind es überwiegend akustische Versionen. Wenn – wie in „summer season“ – ein Klavier und eine schrottige Drummachine hinzukommen, fühlt man sich gleich an das Frühwerk der Band erinnert, das vor allem durch seine Einfachheit und eine daraus resultierende Intensität besticht. Anders gesagt: Die Neuinterpretationen – es handelt sich hier nicht um Demos! – tun den Stücken ausgesprochen gut. Entsprechend war die Vinyl Version zwei Tage nach erscheinen leider bereits ausverkauft!

https://arabstrap.bandcamp.com/album/encrypted-valentines

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Death & Vanilla – Whistle And I’ll Come To You

Die schwedische Band „Death & Vanilla“ hat neben ihren vier schönen, spacigen, 60s beeinflussten Alben zwei interessante Soundtracks veröffentlicht. Das am 25. Mai erscheinende „whistle and i’ll come to you“ ist wieder ein Soundtrack. Dieses mal zu dem gleichnamigen schwarz/weiß Film von 1968. Stilistisch soll der ähnlich Filmen wie „Wickerman“ sein. Da passt der spooky-spacige Sound des Trios natürlich perfekt. Entsprechend sind die drei bisher zu hörenden Stücke instrumental und warten mit atmosphärischen Soundtupfern auf. Das passiert aber abseits von üblichem Soundtrack Geplänkel. Vielmehr wird hier mit Melotron und einem Sample einer Opernsängerin gearbeitet, um eine spezielle Atmosphäre zu kreieren. Dabei erinnern „Death & Vanilla“ tatsächlich an ihr großartiges Debüt, das auch durch seine entrückte Atmosphäre besticht. Vermutlich wird das hier ein spannendes Album!

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Luminance – Dragon Reine

Der Belgier „Luminance“ hat sich in der letzten Zeit mehr der Position hinter anderen Artists als Mischer und Masterer gewidmet. Daher liegt das letzte eigene Album „crystal magic“ auch schon vier Jahre zurück. Nächste Woche erscheint der Nachfolger „dragon reine“ und entpuppt sich in jeder Hinsicht als passend zu seinem Vorgänger: Wieder erscheint er auf Objet Trouvé, wieder sind es sechs Tracks. Zu hören sind bisher zwei davon. Die bieten den von „Luminance“ gewohnten Synthie Sound. Beide sind dabei einerseits schwelgerisch und andereseits ausgesprochen tanzbar. Der Titeltrack klingt vor allem wegen des Drumsounds bisweilen nach einer konventionellen Band. Wenn die anderen vier Tracks ähnlich geraten sind, ist das hier ein gelungenes Comeback.

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Orphia – Beau Discours

Zum Jahreswechsel 2023/2024 lies das Debüt Album „l’aventure des gen moderne“ des Schweizers „Orphia“ aufhorchen. Gerade ist das neue Album „beau discours“ erschienen. Hier orientiert sich der Künstler mehr an klassischem Minimal als noch zuvor. Das tut den Stücken aber sehr gut. Das Album erscheint weniger zerrissen als das Debüt. Sicher erfindet „Orphia“ das Genre nicht neu, aber die sechs Track bewegen sich auf einem Niveau, das man in letzter Zeit selten in dem Genre zu hören bekam.

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