Monte Cazazza – Recordings 1979-1991

Der im letzten Jahr viel zu früh gestorbene Industrial Musiker und Künstler Monte Cazazza war eine Legende – vor allem, weil er den prägenden Satz „industrialzed music for industrialized people“ geschaffen hat und sich für de „Throbbing Gristle“ Label Namen Industrial Records verantwortlich zeichnet. Natürlich ist ein Gros seines Outputs experimentell. Anfang der 80er veröffentlichte Monte Cazazza allerdings auch einige New Wave Klassiker wie die 7″ „stairway to hell/sex is no emergency“. Und sämtliche Releases sind gesucht. Nun hat Vinyl On Demand für 2025 eine 6LP Box mit Aufnahmen von 1979-1991 angekündigt. Es bleibt abzuwarten, welche Tracks enthalten sein werden. Aber da die Box noch ein 200-seitiges Buch enthält, dürfte das spannend werden.

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(vk)

Sam Quealy – Blonde Venus

Sam Quealy kommt aus Paris und scheint aus dem Umfeld der bekannten „La Femme“ zu stammen. Das legt der Text auf der Bandcamp Seite nahe. Ihre Musik ist eine Art Neuinterpretation von Vaporwave und macht auch vor Autotune nicht halt. Es wird gerne auch mal clubbig. Allen Tracks gemein ist eine 80er angelegte Hochglanzästhetik. Das weckt Erinnerungen an die Artists des hippen Label „Italians Do It Better“ oder auch an „Grimes“, ohne dass Quealy dabei eine bloße Kopie wäre. In jedem Fall lohnt es sich, sich mit diesem Debüt auseinanderzusetzen.

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Escuela De Aviación

Die südamerikanische Band „Escuela De Aviación“ war mir bislang nicht bekannt. Wenn ich das richtig sehe, ist sie seit 2022 aktiv und hat sich dem klassischen Minimal verschrieben. Dazu mischen „Escuela De Aviación“ aktuelle Sounds, so dass sie mitnichten angestaubt klingen. Vielmehr hat ihre Musik etwas Mitreißendes. Auf dem ersten Album – schlicht „#1“ benannt – scheinen sie noch etwas ihren Weg zu suchen, den sie dann ein Jahr später auf „fabricas de uniformes“ offensichtlich gefunden haben. Tolles Album, das es hoffentlich bald auch physisch geben wird!

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Roy – Spoons For The World

2021 überraschte der Kanadier „Roy“ mit dem Album „roy’s garage„. Tatsächlich gab es lange kein derart überzeugendes Westcoast-Psych-Pop-Album. Darum erschien mir die Ankündigung eines neuen Album des Künstlers viel versprechend. „spoons for the world“ ist aber anders als seine Vorgänger. Viel mehr Folk als Psychedelic, viel mehr 70s als 60s. Die Stücke sind getragen, bisweilen ohne Schlagzeug, schwebend und kitschig schön. Der Gesang ist auch anders als zuletzt und erinnert gleichermaßen an Rufus Wainwright(!) und an Tim Buckley(!!). Was nach Perfektion klingt, will überraschenderweise nicht richtig zünden. Ich kann den Grund nicht ausmachen, aber das Album überzeugt mich nicht.

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Primal Scream – Come Ahead

Das britische Kolletktiv „Primal Scream“ um Sänger Bobby Gillespie kann auf eine bewegte Geschichte zurückblicken. Einst schrieben sie mit ihrem Album „screamadelica“ und damit im Manchester Rave Musikgeschichte. Danach präsentierten sie sich abwechslungsreich und selten vorhersehbar. Wie etwa bei dem elektronischen „exterminator“ im Jahr 2000. Im neuen Jahrtausend wurden die Releases weniger, bewegten sich aber immer auf konstant hohem Niveau. Die Musik von „Primal Scream“ pendelte sich ein zwischen 70s Funk, Groove, Gospel, Elektronik und wilder Psychdelic ein. So auch auf „come ahead“. Den Ohren bietet sich hier ein wilder Ritt von 70s Grooves, Psychdelic bis hin zu opulenten 60s Arrangements und einigem mehr. Was ihnen dem Kollektiv dank guter Melodien und herausragender Arrangements gelingt, ist beeindruckend. Langeweile gibts keine Minute auf dem neuen Werk. Stattdessen hört man spätestens ab Track 2 („love insurrection“) gebannt zu. „come ahead“ dürfte das beste „Primal Scream“ Album seit über 20 Jahren sein. Heiße Empfehlung!

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La Nuit Je Mens – Teatro Del Metapresente

Anfang des Jahres erschien die Debüt 7″ des Duos „La Nuit Je Mens“ und überzeugte mit konsequentem Minimal. Zum Ende des Jahres schieben die zwei Italiener das Debüt Album „teatro del metapresente“ nach. Darauf gibt es auch einige modernere Tracks. Das macht das Album merklich vielseitig. Gleichzeitig setzen sie den spröden Charme der 7″ fort. Tolles Album. Schade nur, dass es lediglich 7 Tracks umfasst, von denen einer obendrein schon auf der Single enthalten war. Da hätten sie sich vielleicht ein wenig mehr Zeit lassen sollen und zehn komplett neue Tracks veröffentlichen können. Aber bei der hohen Qualität der Musik ist das maulen auf hohem Niveau!

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Trees Speak – Timefold

Ende des Jahres geben sich noch einmal „Trees Speak“ die Ehre. „timefold“ heißt das Album – ihr bereits siebtes seit 2017! Das Instrumental Duo geht hier einerseits bekannte Wege, wenn sie sich bisweilen krautig Soundscapes nähern, die man aus 80er Filmen und/oder dem Stranger Things Soundtrack kennt. Neu ist der Einsatz akustischer Instrumente. Das erweitert den Klangkosmos und macht „timefold“ noch vielseitiger als seine Vorgänger. Wo gängige Postrock Bands schnell beginnen zu langweilen, suchen „Trees Speak“ immer neue Wege und schaffen es trotz der recht vielen Releases weiterhin abwechslungreich und spannend zu bleiben.

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The Rorschach Garden – Pleasure Under Pressure

Das Projekt „The Rorschach Garden“ erfreut seit nunmehr über 30 Jahren mit regelmäßigen Releases. Als Grundlage dient 80er Minimal, den Philipp Münch – einzig ständiges Mitglied des Projektes – geschickt verschieden varriert. Das gelingt nicht immer gut. Vielleicht ist das auch ein Grund, wieso es „The Rorschach Garden“ nie in die erste Reihe der aktuelle Minimal Acts schaffte. Gerade ist das aktuelle Album „pleausure under pressure“ auf Ant-Zen digital und als CD erschienen. Hier zeigt sich die Band von ihrer besten Seite: Minimal mit schönen Ideen und spannenden Sounds. Davon wäre eine LP wünschenwert!

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Desinteresse – Grijze Dromen

Im letzten Jahr debütierte die niederlämdische Band „Desinteresse“ mit ihrem Album „vor altijd„. Ihre 80er Jahre Veehrung geht dabei so weit, dass die Aufnahme Qulität ähnlich mies ist wie DIY Demo Tapes in jenem Jahrzehnt. So sehr ich die 80er schätze: Den Move fand ich dann doch übertrieben. Auch ihre ästhetisch krasse Nachahmnung von „The Cure“ etwa zur „pornography“-Zeit find ich doch eher albern. Dennoch scheinen sie gerade live zu fanszinieren. Und: Im August erschien die 7″ „grijze dromen„. Deutlich besser aufgenommen, entwickeln sie hier durchaus einen eigenständigen wavigen Stil. Bitte so weiter machen. Dann kann man das Frühwerk getrost vergessen…

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Das Ding – Selected Archival Recordings 1979-1985

Danny Boston ist inwzischen seit 45 Jahren als „Das Ding“ aktiv! Bekannt wurde er vor allem wegen seiner Wiederveröffentlichungen auf Minimal Wave und besonders wegen des Clubhits „reassurance ritual„. Schnell wurde „Das Ding“ zu einem der Vorzeigeprojekte des Minimal-Hypes vor einem guten Jahrzehnt. Dass das Projekt weit mehr zu bieten hat, zeigt sich nicht nur bei den aktuellen Auftritten mit Modular Synthies, sondern auch die jüngst erschienen Zusammenstellung mit Aufnahmen von 1979-1985. Die Tracks bewegen sich zwischen Minimal, Experiment und Früh-80er-Tapesound. Das ist nicht immer „hitig“, aber immer spannend! Tipp!

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