Spencer Cullum – Spencer Cullum’s Coin Collection

Spencer Cullum aus Nashville ist Pedal Steel Guitar Spieler, was erst einmal nicht unbedingt überraschend sein mag. Allerdings macht er das so vorzüglich, dass er für Menschen wie Kesha und Dolly Parton auf der Bühne stand. Nun macht er auch seit einiger Zeit selber Musik, wo er sein können erfreulich dezent einbringt. Seine „coin collection“ bewegt sich dabei zwischen Früh-70er Folk und sogar Kraut. Er mischt das ungeheuer raffiniert, dass sich sein Album angenehm von sonstigen des Genres abhebt.

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(vk)

Fallbeil – Macht Macht Zement

Diese Berliner(?) Band ist mir doch tatsächlich durchgerutscht. Ihr Album stammt aus dem Jahr 2017 und – wie die Band selber beschreibt – hört sich so an: „80s drums, synths and vocals, almost without context.“ Für mich schwingen zwar die frühen 80er mit. Allerdings kann man das Ganze auch als durchgedrehte Kreuzung von „Throbbing Gristle“ und Krautrock in der Jetztzeit beschreiben. In jedem Fall sind „Fallbeil“ anders. Hört mal rein!

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(vk)

Mogwai – Young Team + Come On Die Young

Die schottische Band „Mogwai“ bedarf keiner weiteren Vorstellung, prägten sie doch das, was heute Post Rock genannt wird. Sie waren der Inbegriff der instrumentalen Musik mit aufschwellenden Gitarrenwänden, die sich mit ruhigen Klimperpassagen abwechselten. All das war lange, bevor sie anfingen, ausgefeilte, vielschichtige Soundtracks aufzunehmen. Ihre gesuchten und stilprägenden beiden ersten Alben werden Anfang 2023 remastered und auf farbigem Vinyl neu erscheinen. Selbst wenn man sich diese Neuauflagen nicht zulegen sollte, ist das ein schöner Grund, sich dann aber diese – auch nach über 20 Jahren – immernoch beeindruckenden Platten anzuhören.

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(vk)

Laker Herzog – Laker Herzog

Geheimisvolles Projekt: „Laker Herzog“ war laut Discogs-Eintrag lediglich 1982 kurz aktiv. Allerdings fällt beim Hören schnell auf, dass die Aufnahmen nicht alt sein können. Das Label Minimalkombinat, auf dem gerade das selbstbetitelte Debüt erschienen ist, hüllt sich allerdings in Schweigen. Das legt die Vermutung nahe, dass es sich um einen bereits bekannten Künstler handelt. Unabhängig davon, wer sich nun hinter dem Namen verbirgt, haben wir es hier mit einem großartigen Release zu tun. Früh-80er rudimentärer Minimal wird hier behutsam aufgefrischt. Dabei wirken die Tracks authentisch und gleichzeitig aber nicht so rudelig, wie man es von vielen Aufnahmen aus der Zeit kennt. Irre sind auch die enthaltenen Cover: „read about seymour“ von Nikki Sudden und „rollercoaster“ von den „13th Floor Elevators“ – als Mininmaltracks! Dieses Debüt dürfte vermutlich eines der Top 5 Releases des Genres in diesem Jahr sein und ist – wie bei Minimalkombinat üblich – wieder streng limitiert. Schlagt also schnell zu!

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(vk)

Belly Hatcher

„Belly Hatcher“ ist das neue Projekt von Rubin – besser bekannt als „Low Factor“ aus Quebec. Mit dem neuen Projekt geht es etwas clubbiger da weiter, wo „Low Factor“ vor gut vier Jahren aufgehört hat. Bisher gibt es vier Songs dieses Elektrowahnsinns zu hören. Zwei der Tracks sind Vorboten zu dem auf Young And Cold erscheinenden Album „armed care“, für das es bislang aber leider nur eine Ankündigung gibt. Jede*r mit Faible für die etwas abseitigere elektronische Musik wird hier viel Spaß haben!

https://bellyhatcher.bandcamp.com/album/armed-care

(vk)

Girls On Synthesis – The Rest Is Distraction

Album Nummer zwei des Londoner Trios. Wow! Das ist pure Energie. Im Vergleich zu den Vorgängerreleases dieses Mal aber etwas kanalisierter. „Girls On Synthesis“ spielen druckvoll-noisigen Power Post Punk, den das Westwerk in Hamburg (wo sie bald live spielen werden) so beschreibt, dass es sich so anhört, als würde Mark E. Smith seine Hand in einen Reißwolf stecken, während eine Drummachine läuft. Manchmal denke ich auch an Alec Empire. Vermutlich wird das gerade live super sein. Daher sei an dieser Stelle nicht nur das Album wärmsten empfohlen, sondern gleichzeitg auf die Tour hingwiesen, die Band ab Mitte November auch nach Deutschland führt.

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(vk)

RSS Disco – Mooncake

„RSS Disco“ sind ein -seit Jahren bereits sehr umtriebiges- Hamburger DJ- und Producer-Trio und legen nun mit „mooncake“ ihr Debutalbum vor. Wie sie selber wissen lassen, endlich, da Corona wohl auch hier für eine Verzögerung der eigentlichen Planungen gesorgt hat. Endlich, dem können wir uns gerade heraus anschließen. Finden sich hier doch 11 hervorragende instrumentale Tracks (nur der Titelsong enthält ein paar gesprochene Lyrics) irgendwo im weiten Feld elektronischer Tanzmusik zwischen Disco House und Space Disco. In jedem Fall also DISCO und das bockt sehr.

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(mf)

Alex G. – God Save The Animals

„Alex G.“, gerade mal 29 Jahre alt, und doch schon acht Alben “schwer”, hat jüngst sein neuntes Werk “god save the animals” veröffentlicht. Der Solokünstler läuft darauf erneut zu großer Form auf, indem er mit spielerischer Selbstverständlichkeit unzählige Genregrenzen ignoriert und sich virtuos wie abwechslungsreich durch seine 13 neuen Songs spielt. Nennt es Bedroom Pop, denkt dabei vom musikalischen Habitus und seiner Experimentierfreude an „Beck Hansen“ und amerikanischen College Pop und ihr seid bereits nah dran an dem musikalischen Wirken des jungen Mannes aus Philadelphia. Ach ja, und nicht verschrecken lassen vom kitschig-naiven Cover…

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(mf)

Various – Swedish Radar Controll

Ein neuer Sampler von Kernkrach ist immer ein Grund zur Freude. Das gilt auch für den ab Sonntag hier erhätlichen Sampler „swedish radar controll“. Wie der Name schon andeutet, sind alle 12 Tracks von schwedischen Artists. Mit dabei sind einige Acts, die Freund*innen minimaler Musik der letzten 15 Jahre ein Begriff sein dürften: „Kinder Aus Asbest„, „AM„, „Kord“ und „Ståltråd„. Und genau in die Richtung geht die Reise. Leicht upgedateter 80er Minimal bis hin zu cluborientierten Tracks – es wird alles geboten, was das Genre hergibt. Mal wird rudimentär improvisiert („Nattens“), „Kraftwerk“ gehuldigt („Unisonlab“) und vieles mehr. Gerade die zweite Hälfte ist richtig stark! Highlight dürfte sicher „Kord“s „sensitive sensation“ sein, das in seiner Gaga-Art an Claudine Chirac erinnert. Oder „Ståltråd“, der einfach gefühlt immer gute Songs schreibt. Wieder einmal hat Kernkrach hier einen prima Sampler abgeliefert, den man wie einen guten Mix auf einer Party einfach durchlaufen lassen kann. Tipp!

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(vk)

No More – Kissin‘ In The Blue Dark

„No More“ begannen ihre Karriere 1979 und waren bis 1987 aktiv – dann ein Break. 2010 kehrten sie zurück, um der Welt zu zeigen, dass sie weit mehr als nur die Band mit dem Song „suicide commando“ sind. Das gelang ihnen spätestens 2015 mit dem Übersong „turnaround„. Seither releasen sie regelmäßig Musik und touren eifrig. Nun sind die beiden mit einem neuen Album zurück. Und mit was für einem! „kissin‘ in the blue dark“ umfasst 29(!) Stücke und zwei CDs (wegen des Umfangs wird es leider keine Vinyl Version geben). Die Stücke sind auf einen Teil „dark“ und einen „blue“ aufgeteilt. „dark“ ist dabei der Teil, in dem experimentiert wird. Hier gibt es instrumentale Tracks, oppulente Arrangements, dunkle, fast jazzige oder auch mal dronige Stücke. Gefühlt ist vom Twin Peaks Soundtrack bis Prog alles dabei. Anders „blue“: Hier setzt das Duo da an, wo es mit den letzten Releases aufgehört hat. Postpunk Stücke mit durchaus poppigen Variationen reihen sich da aneinander. Auf „blue“ stellen die beiden ihr Gefühl für gute Songs erneut vortrefflich unter Beweis. Wörter, die einem dazu sofort einfallen, sind „schwelgerisch“und „mitreißend“. Songs wie „keep it cool“ werden sich sicher auf dem ein oder anderen Dancefloor wiederfinden. Mein persönliches Highlight ist der Titelsong. Vielleicht auch nur für den Moment; denn auf diesem Mammut Werk gibt es so viel zu entdecken. Das macht es einem freilich nicht leicht, sich die Platte richtig zu erschließen. Gleichzeitig wird es auf „kissin‘ in the blue dark“ niemals langweilig.

Übrigens sind „No More“ am 18. November auf unserem Damaged Goods Festival live zu erleben!

P.S.: Gibt es eigentlich noch mehr Menschen, die sich bei Andy Schwarz‘ Gesang an Rozz Williams erinnert fühlen?

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(vk)