Johnson McCloud – The War Is Over

Johnson McCloud aka Nils Ottensmeyer hat wieder etwas Neues veröffentlicht. Letztes Jahr brachte seine legendäre Band „Blue Angel Lounge“ neue Songs heraus, die die Hoffnung auf eine Re-Union der Band nährte. Leider passierte dann einige Zeit nichts. Nun veröffentlicht Sänger Johnson McCloud wieder solo einen Song. Zu „the war is over“ gibt es über den Song selber hinaus noch einen gut 24-minütigen Kurzfilm mit Eindrücken der Produktion, über die Corona Zeit und die Bandfindung. Wird also doch nichts mit der „Blue Angel Lounge“ Re-Union? Schade. Aber dafür klingt der neue Song tatsächlich nach den guten Songs der Band.

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(vk)

нат.аша (Nat.ascha) – нат.аша

„нат.аша“ oder „Natscha“ – man möchte es kaum glauben – ist ein Ein-Mann-Projekt aus Leipzig, das offenbar erst seit Jahreswechsel aktiv ist. Seither hat der Gute 13 digitale Einzeltracks veröffentlicht. Im Juni erscheint nun das erste Album digital und als CD. Und die Musik? Die ist elektronisch, teilweise ziemlich schrottig und atmet überall den Spirit des DIY. Vielleicht kann man die Stücke, die alle den ominösen Punkt im Titel tragen wie „нат.аша“ selber auch, als die Übertragung der DIY-Tape Musik der 80er Jahre in die Jetztzeit bezeichnen.
Wo sich Anfang des Jahres Konstantin Unwohl gefühlt überall – durchaus zu Recht – größter Beliebtheit erfreuen konnte, erscheint mir „нат.аша“ die noch ein ganzes Stück bessere Alternative zu sein. Hoffentlich folgt hier irgendwann auch eine Vinyl Version des Albums.

P.S.: Leider ist der Name ziemlich schlecht zu googlen. Vielleicht doch noch umbenennen…?

https://nataxa.bandcamp.com/track/hym-ne

(vk)

Mode In Gliany – Mutisme De La Joie

Boris Volant aka Boris Völt aka „Mode In Gliany“ hatte ab 2015 unter seinen diversen Namen einen immensen Output. Nach 2018 wurde es etwas ruhiger. Dann kam im letzten Jahr ein 7″ auf dem „November Növelet“-Label Galakthorrö heraus. Die Musik scheint sich seither hin zu einer Art Cold Wave zu bewegen. Nun das digitale Mini Album „mutisme de la joie„. Vermehrt kommt bei dem düsteren Minimal eine Gitarre zum Einsatz. Einiges hört sich gar nach anderen Galakthorrö Releases an. Alles gestaltet sich weniger „hitig“. Interessant. Und ein physischer Release wäre auch mal wieder schön…

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Anika – Change

Die Berlinerin Anika war in den letzten Jahren vor allem als Sängerin des Kollektives „Exploded View“ in Erscheinung getreten. Oder auch bei anderen Kolaborationen. Beinahe elf Jahre hat Anikas bisher einziges Album bereits auf dem Buckel. Damals war ihre Musik noch sehr krautig. Im Juli erscheint endlich der Zweitling „change“. Die bisher veröffentlichten Tracks legen die Vermutung nahe, dass Name Programm ist. Jedenfalls sind die deutlich weniger krautig. Zwar bleibt Anikas an Nico erinnernder Gesang wie gewohnt. Aber die Musik ist poppiger und moderner. Der Titeltrack hört sich fast wie ein feiner, kleiner Popsong von Bands wie den „Future Islands“ an. Zumindest kam mir diese Assoziation aus mir selber nicht ganz klaren Gründen.
Die Stücke bleiben beide angenehm im Gehör hängen. Wenn das Album ingesamt so geraten ist, dürfte es richtig stark sein.

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Electric Party – Play / Work

„Electric Party“ war eine Amsterdamer Band, die nur kurz um 1982 existierte. Damals veröffentlichten sie lediglich das Tape „work“. Hier treffen 80s Minimal und Experimentierfreudigkeit angenehm aufeinander. Gerade wurde „work“ als Tape und digital wiederveröffentlicht. Gleichzeitig hat das Label Knekelhuis eine LP mit drei Tracks von „work“ und sechs bisher unveröffentlichten als „play“ veröffentlicht. Hier geht es etwas experimenteller zu. Beide Releases sind aber sehr spannend und eigenständig. Und da es kaum Überschneidungen gibt, lohnt auch die Anschaffung beider.

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Trees Speak – PostHuman

„Trees Speak“ ist ein Trio aus Tucson, Arizona. Die drei Herren brachten 2017 ihr Debüt heraus, um dann seit letztem Jahr richtig loszulegen: 2020 gab es zwei Alben und nun gerade ist mit „posthuman“ Album Nummer vier erschienen. Wo sich die ersten Alben etwas ziellos zwischen Krautrock und Experiment bewegten, scheinen sie auf dem Neuling angekommen zu sein. Das Artwork sieht schon sehr nach 70er Prog aus. Musikalisch vermengen sie Krautrock mit Prog und den Elementen soundlastiger Bands wie „Swans“ (zur „the seer“ Zeit) und „Motorpsycho“ („the death defying unicorn“-Phase). Großartig dabei ist, dass sie ihre instrumentalen Stücke kurz halten – keines überschreitet die 4-Minuten-Grenzen. Kein langweilendes, ausuferndes Rumimprovisieren. Stattdessen sind die spacig anmutenden Tracks auf den Punkt gelungen. Eine echte Überraschung dieses Album!

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Piano Magic – Writers Without Homes

Die wunderbarste „Zwischen-allen-Stühlen-sitz“-Band „Piano Magic“ hat seit 2016 kein neues Album mehr veröffentlicht. Stattdessen gab es einige Rereleases vor allem der Alben, die es bis dato nur als CDs gab. Gerade ist daher das 2002er Werk „writers without homes“ erstmals als LP erschienen.
Die spröde und im ersten Moment schwer zugängliche Musik entfaltet erst bei aufmerksamen Zuhören ihre Magie zwischen Folk und Experiment. Besonders hierbei ist, dass der Track „crown of the lost“ mit Vashti Bunyan angeblich Auslöser gewesen sein soll, dass die britische Folk Ikone sich über 30 Jahre nach ihrem letzten Release zu neuen Aufnahmen entschlossen hat.
Schön, dass es „writers without homes“ nun als LP gibt. Hoffentlich geht es weiter mit den Rereleases. Oder vielleicht auch mit etwas Neuem…?

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Dirge – Bodyforce / Area

„Dirge“ ist ein Ein-Mann-Projekt aus Sydney, Australien. Gerade ist die Debüt 2-Track EP digital erschienen. Dabei beruft sich Musiker auf klassischen EBM der späten 80er Jahre. „Dirge“s Tracks sind instrumental und würden auch prima zum Portfolio vom Aufnahme und Wiedergabe passen und in Berlins Clubs sicher nicht auffallen. Wo andere aber einfallslos wirken, wissen „bodyforce“ und „area“ durchaus zu überzeugen. Mal sehen, wie es hier weiter geht…

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David Wiffen ‎– David Wiffen / Coast To Coast Fever

Manchmal darf es auch Früh-70er Kitsch sein. Dann aber gerne so, wie ihn der Kanadier David Wiffen auf seinen beiden Alben „david wiffen“ und „coast to coast fever“ in den Jahren 1971 und 1973 veröffentlichte. Neben Folk fließen mal ein Sprenkler Country und auch orchestrierter Pathos ein. Ganz genau so, wie es der legendäre Scott Walker auf seinen Früh-70er Platten gemacht hat. Das alles hält eine tief-melancholische Sehnsucht zusammen. Mal was anderes, das aber ganz sicher verdient hat, gehört zu werden. Zumindest das selbst betitelte Album hat 2014 eine Vinyl Wiederveröffentlichung erfahren.

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Various – Somewhere Between: Mutant Pop, Electronic Minimalism & Shadow Sounds of Japan 1980-1988

Mit dem Titel dieser feinen Compilation ist eigentlich schon alles gesagt. Es treffen ambientartige Tracks auf Bubble-Gum-Plastikpop und Experiment. Die 80er hört man dabei freilich überdeutlich heraus. Jedoch bewegen sich sämtliche Tracks dennoch abseits gängiger 80er Klischees. Erscheint widersprüchlich, aber hört selbst. In jedem Fall kann dieser Zusammenstellung sicher eines nicht unterstellt werden, nämlich dass sie gewöhnlich ist.

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