BOY Records – Timeless Technology 1988-1991 BOX

Das Label Boy war Ende der 80er in Deutschland einer der Wegbereiter von Techno und elektronischer Tanzmusik. So verwundert es nicht, dass einige Releases an den zeitgleich erfolgreichen belgischen New Beat erinnern. Boy war in den Clubs der Zeit sehr populär und schaffte es mit einigen Tracks gar in die Charts. Das Label Mecanica aus Łódź veröffentlicht nun eine feine Zusammenstellung mit spannenden sowie wegweisenden Tracks aus der Zeit von 1988 bis 1991. Wahlweise können die 34 Titel digital oder als 4-LP Box erworben werden. Der Sound macht riesig Spaß, selbst wenn die Sprachsamples aus heutiger Sicht bisweilen etwas bekloppt erscheinen mögen. Tipp!

https://mecanica.bandcamp.com/album/boy-records-timeless-technology-1988-1991

(vk)

Disko Sektr – Glasnost EP

„Disko Sektr“ ist ein Ableger von „Techniques Berlin“ und kommt entsprechend aus Kanada. Letzte Woche erschien die Debüt Ep digital. Die beiden Tracks hören sich etwas steriler an als „Techniques Berlin“, unterscheiden sich aber nicht grundsätzlich vom Bandsound. Es gibt also im wesentlichen 80s Minimal Synth zu hören. Offenbar scheinen aber auch keine weiteren Releases des Projektes geplant zu sein: „One-off electronic project from Andreas Gregor and Dave Rout from Techniques Berlin and !Bang Elektronika.“

https://diskosektr.bandcamp.com/

(vk)

Opera Multi Steel – Cathedrale

Hach! Wieder ein Re-Issue, das überfällig war: Die französische Cold Wave Band „Opera Multi Steel“, die spätestens seit dem legendären Sampler „cold waves + inimal electronics volume one“ weit über den Status eines Geheimtipps hinaus gekommen ist, veröffentlicht am 22.12. ihr Debüt „cathedrale“ zum 35. Geburtstag des Albums neu auf Vinyl. Es wird mehrere Versionen geben, aber nur 250 insgesamt. Da sollte man sicher schnell zugreifen. Zur Erinnerung: Das Original startet bei Discogs bei 65 Euro.

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Varsovia – Diseñar Y Destruir

Die peruanische Band „Varsovia“ ist zurück. Ihr raues, minimales, synth-punkiges Debüt von 2014 wurde in diesem Jahr bereits auf Vinyl wiederveröffentlicht. Wohl als Vorankündigung für „diseñar y destruir„, das gestern erschienen ist. Wieder geht es überwiegend elektronisch aggressiv zu (wenn man mal das ruhige „gallinazos“ außen vor lässt). Mal wird experimentiert, mal geht es ordentlich nach vorne. Stets hat man das Gefühl, dass irgendwo etwas passiert. Und wo das Debüt „recursos inhumanos“ noch etwas eintönig war, haben „Varsovia“ auf dem neuen Album die Abwechslung entdeckt. Schönes Platte zum Ende das Jahres. Hoffentlich wird sie auch hier erhältlich sein.

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Cabaret Voltaire – Shadow Of Fear

Im August angekündigt, erscheint Freitag das erste „Cabaret Voltaire“ Album seit 20 Jahren! Das inzwischen auf Richard H Kirk zurechtgestutzte Projekt umweht seit jeher ein Hauch von Geschichte und Innovation zugleich. Entsprechend hoch dürften die Erwartungen sein, die an „shadow of fear“ gestellt werden.
Die Tracks sind instrumental. Als Gesangsersatz gibt es Sprachsamples. Die Tracks erscheinen eine wenig wie eine Retrospektive über das gesamte Schaffen der Band. So finden sich Industrial oder Techno Sounds, 90er Flächen, Ambient Tracks, mal Breakbeats, Minimales. Beinahe alles, was elektronische Musik spannend macht, ist dabei. Die meisten Tracks sind deutlich für den Club konzipiert. Klar, hört man, dass „shadow of fear“ nicht von einem 25-jährigen stammt. Trotzdem überzeugt es bei allen Bezügen mit einer überraschenden Frische.

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Notwist – Vertigo Days

Die bayrischen „Notwist“ haben eine bewegte Geschichte hinter sich. Das Debüt Anfang der 90er war noch eine Art Metal. Es folgte Indie Rock und spätestens als Console aka Martin Gretschmann hinzu kam, entwickelten sie sich zum Inbegriff innovativer, deutscher Popmusik. Zum Jahrtausendwechsel waren Clicks and Cuts Sounds nicht nur ohnehin Ausdruck höchster Progressivität, nein, in Popsongs hatte es das noch nie gegeben. Dazu die markante poppige Stimme von Micha Acher mit seinem eigentlich unentschuldbaren D-Englisch. Aber das alles passte so gut zusammen, dass sich sogar ein internationaler Hype um die Band entwickelte. Seither wurde es etwas stiller. Alben erscheinen unregelmäßig. Das letzte reguläre Platte liegt sechs Jahre zurück. Und Gretschmann ist ausgestiegen.
Doch auf einmal kündigt die Band für Januar 2021 mit „vertigo days“ ein neues Album an. Bislang gibt es vier Stücke zu hören. Die bewegen sich zwischen dem gewohnten „Notwist“-Sound, Krautrock, 60s und jazzigen Untertönen. Vielleicht liegt es daran, dass ich gar nichts mehr von der Band erwartet hatte, aber diese paar Songs geben einem das Gefühl, als würde ein guter Freund zurückkehren.

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Karl Kave – Durch Die Zeit

Carlo Onda aka Karl Kave hat sich einen neuen Synthie gekauft. Ja und was macht dann einer wie er? Na klar: Eine neue EP. Die ist seit gestern zum name your price bei bandcamp erhältlich.
Musikalisch versucht der Schweizer wieder Neues. Der Opener ist 80er Minimal. Es folgt ein DIY Tape-artiges Stück. „liebes“ ist repetitiv in der Art wie man es von „Suicide“ kennt. Insgesamt vier Tracks, mit denen Karl Kave wieder einmal zu überzeugen weiß. Irre, wie er das nur immer macht bei dem enormen Output!

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Hangman’s Beautiful Daughters ‎– Smashed Full Of Wonder

Die britische Band „Hangman’s Beautiful Daughters“ existierte offenbar nur eine kurze Zeit Ende der 80er Jahre. Entstanden im Dunstkreis legendärer Bands wie „Television Personalities“ und „Swell Maps“ mit ihrem rumpeligen DIY Neo Psych Sound, war der Indie Pop Rock der Band natürlich nicht frei von Psychedelic-Einflüssen. Bereits im März erschien eine Zusammenstellung inklusive zweier bislang unveröffentlichter Songs. Zu der LP gibt es ein 24-seitiges Booklet mit vielen Infos und bisher ungesehenen Fotos. Auch wenn die Original Platten nicht teuer sind, dürfte „smashed full of wonder“ als aufschlussreiche Übersicht genügen. Vor allem, weil hier so viel geboten wird. In jedem Fall macht die Musik viel Spass!

https://youtu.be/O-Vqh8oZWEQ

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Camilla Fuchs – Kids Talk Sun

Das mexikanisch/deutsche Duo „Camilla Fuchs“ ist seit 2016 aktiv. Gerade ist ihr neues, in Portugal entstandenes Album „kids talk sun“ erschienen. Die Musik der beiden ist sphärisch, ein wenig experimentell, aber doch Pop. Leftfield oder Trip Hop nennt das Discogs. Man kann auch Elemente der spannenden Alben von Acts wie „Radiohead“ oder Björk heraushören. Aber auch nur ein kleines bisschen. Produziert und gemischt hat das Album Pete Kember aka Sonic Boom – seines Zeichens Teil der legendären „Spacemen 3“ und heut noch immer aktiv unter seinem Alter Ego „Spectrum“. Das Alles spielt mit rein und macht es schwierig, das Album zu beschreiben. Jedenfalls will „kids talk sun“, dass man zuhört, sich auf die Musik einlässt. Interessante Band!

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Spöön Fazer – Alternative Regression Therapy

Am 20. Dezember erscheint eine Compilation CD von „Spöön Fazer“. Die britische Band begann 1980 postpunkig, endeckte aber schnell eine Vorliebe für Synthies und Drummachines. Es gab zwei EPs (1980/1982) und zwei Tapes. 2009 veröffentlichte Anna Logue vier der Tape Stücke als 7″. Die nun erscheinende Zusammenstellung beinhaltet drei dieser Stücke sowie die erste Ep von 1980. Das wird sicher eine spannende Angelegenheit, von der ich mir aber auch eine Vinylveröffentlichung wünschen würde.

https://youtu.be/PKFuKQ7pFyI

(vk)