NEWS – NEWS – NEWS – In Eigener Sache

Zum Jahreswechsel hatte ich ja bereits angekündigt, dass es in diesem Jahr Veränderungen geben wird. Ab sofort schreibt Marco, einer meiner beiden DJ-Kollegen von Damaged Goods, hier mit. Es wird also noch mehr zu lesen geben, alles wird aktueller sein.
Welche weiteren Veränderungen das sonst mit sich bringt? Warten wir’s ab!
Texte werden nun am Ende mit den Kürzeln „vk“ und „mf“ versehen – zwecks Zuordnung.

Ich freu mich drauf und sage einfach: Willkommen, Marco!

Calypso Guapachá

Manchmal muss es einfach Calypso sein! Und zwar der schöne alte aus den späten 50er und frühen 60er Jahren. Wenig Musik entspannt so sehr wie eben diese. Das spanische Label Grosso hat sich schon länger mit diversen liebevoll zusammengestellten Samplern aus den Bereichen Mambo, Salsa und eben Calypso hervorgetan. Gerade ist der dritte Teil der Grosso Calypso Reihe unter dem Namen „calypso guapachá“ erschienen. Vielleicht ist dem Label hier sogar der beste der drei Sampler gelungen.

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Rekordfahrt Negativ – Teil 2

Man konnte eigentlich nicht darauf hoffen, dass F.K.K.- Musik (Förderung Kosmischer Kunst) ‎aka Kernkrach es nach dem ersten Teil „rekordfahrt negativ“ noch einmal schaffen würde, einen zweiten Teil auf ähnlichem Niveau zusammen zu bekommen. Zu sehr hat die Nabelschau des deutschen Synths Waves selber Maßstäbe gesetzt mit Dancefloor Hits wie „Agents In Infrared“ „that was you“, „Mohn Und Liese“ „ich will“ oder „Ståltråd“ „eremit“.
Aber doch: Der zweite Teil schließt genau daran an, wo der erste aufgehört hat: Exklusive prima Stücke von „Mitra Mitra“, wieder „Agents In Infrared“, vom „Human Puppets“ Nachfolgeprojekt „Convex Model“, „Silent Signals“, die stets unterschätzten „Pure Ground“ und wohl der Newcomer schlechthin: Konstantin Unwohl. Wieder kann man nur hier und da mit Glück mal ein Stück online zum Reinhören finden. Aber das brauchts auch nicht. „rekordfahrt negativ“ steht für sich. Auch beim zweiten Teil!
Hinzu kommen noch die liebevoll gestalteten Cover in drei Versionen: Standard bunt, 3D und limitiert transparent auf schwarz. Und immer garantiert mit Gummihandschuh! Freu mich jetzt schon auf den dritten Teil!

Hante. – Fierce

„Hante.“s neues Album „fierce“ hatte ich bereits im November angekündigt. Nun ist es erschienen. Tatsächlich lässt sich eine Weiterentwicklung vor allem beim Gesang feststellen, der nun deutlich vielschichtiger geworden ist. Die Musik bleibt wie gehabt. Ein Wort zu dem Preis: Das Album ist mit einem Preis von 20,-EUR auf der Bandcamp Seite ziemlich teuer; denn mit Versand landet man dann bei 29,-EUR. Und bei einem kleinen Indie Act bzw. Label ist das nun wirklich nicht sonderlich verkaufsfördernd. Vielleicht soll auch im Falle von geringen Verkaufszahlen die Kosten dennoch gedeckt werden, und der Preis wurde absichtlich hoch angesetzt. Jedenfalls halte ich den Preis so für ein Ärgernis und hält zweifelnde Käufer (wie mich) letztlich ab.

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Schulverweis

Das Hamburg Projekt „Schulverweis“ hat gerade seine Debüt 7″ veröffentlicht. Alles daran ist authentisch 80er: Vom obskuren Label Neoprimitive, das bisher nur ein paar schräge 7″s herausgebracht hat, über die Brutalismus Ästhetik bis hin zur Musik selber. Da werden Erinnerungen an früh 80er DIY Minimal Veröffentlichungen wach. Mit „clouds on heroin“ haben die Hamburger jedenfalls einen echten Hit im Gepäck!

Twilight Sad – It Won’t Be Like This All The Time

Die schottische Band „Twilight Sad“ haben einen beeindruckenden Weg hinter sich gebracht: Angefangen als No-Name Band überzeugten sie erst die großen Postrocker „Mogwai“ von sich, auf deren Label Rock Action „it won’t be like this all the time“ gerade auch erschienen ist. Dann nahmen „The Cure“ sie mit als Vorband auf Tour. Ihre energetischen Live Shows sorgten dann schließlich dafür, dass „Twilight Sad“ bald kein Geheimtipp mehr waren. Es folgten ausverkaufte Tourneen und nun das besagte neue Album.
Das kann den Einfluss der prominenten Protegés – insbesondere den von „The Cure“ – schwerlich leugnen. Klar hat die Musik immer noch einen Post Punk-Charme, es sind aber viele Keyboards hinzugekommen, und selbst der Bass klingt sowohl von den Tonfolgen als auch vom Sound her nach „The Cure“. Der Pop und die Melodien haben Einzug gehalten im „Twilight Sad“ Kosmos. Eine interessante Weiterentwicklung, die der Band durchaus gut tut. Sie bleiben sich treu, ohne Stillstand. Da kann man sich auch schonmal an den großen Freunden orientieren.

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Swervedriver – Future Ruins

„Swervedriver“ waren Anfang der 90er Jahre eine der Bands auf dem späteren „Oasis“-Label Creation, die die Stilrichtung Shoegaze deutlich mitprägten, auch wenn sie hinter anderen Bands wie „My Bloody Valentine“ und „Slowdive“ immer ein wenig ein Schattendasein fristeten. Ihr Sound war weniger spektakulär und eher dezent. Melodien und Songs sollten überzeugen. Nicht das Spektakel. Ihr Debüt „raise“ brachte ihnen einen respektablen Erfolg. Es folgten drei weitere Alben. Ende der 90er war Schluss. Wie viele Bands aus der Zeit taten sich „Swerverdriver“, die Band um Sänger und Kopf Adam Franklin, 2015 wieder zusammen. Es folgte ein Reunion Album, das nahtlos an die anderen Alben anschloß. Auch „future ruins“ passt sich da wunderbar ein. Das ist allerdings auch das Problem: Wo Bands wie „Slowdive“ heute durchaus versuchen, neue Wege zu gehen, versuchen „Swervedriver“ erst gar keine Experimente. Das Album ist zwar nicht schlecht, allerdings fehlt etwas die jugendliche Energie der Anfangstage. Als Resultat bleibt ein etwas fader Beigeschmack von Beliebigkeit.

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Buzzocks – Another Music In A Different Kitchen / Love Bites

In den letzten Jahren sind ja viel zu viele Legenden von uns gegangen. Ende 2018 ereilte es nun leider auch Pete Shelley von den „Buzzcocks“. Shelley schrieb mit seiner Band Geschichte. Kaum eine andere Punk Band in den späten 70ern verstand es so gut, die ungestüme Energie von Punk mit überraschend poppigen Melodien zu verbinden. Man denke da nur an ihren absoluten Überhit „ever fallen in love“. Die schnoddrige, britische Art der Band und von Shelleys Gesang taten ihr übriges, die „Buzzcocks“ so authentisch und gut zu machen. Seit 2006 trat die Band wieder auf und tat es auch bis zu Shelleys Tot.
Das Label Domino hat die ersten beiden und besonders legendären Alben „another music in a different kitchen“ und „loves bites“ wieder veröffentlicht. Man könnte eine Reissue so kurz nach Shelleys Tod als Leichenfledderei abtun, muss aber fairerweise dazu festhalten, dass die Band selber mit den Rereleases ihren 40. Geburtstag begehen wollte und alle Planungen noch u.a. von Pete Shelley selber auf den Weg gebracht wurden.
Die Alben sind zwar liebevoll remastered, ja, aber dennoch stellt sich ein wenig die Frage nach dem „Warum“, sind doch die originalen Alben noch immer relativ preiswert zu bekommen.

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Jessica Pratt – Quiet Signs

Jessica Pratt hat schon drei Alben herausgebracht, wovon ich zugegebenermaßen nicht viel mitbekommen habe. Im Februar erscheint mit „quiet signs“ das neue Album. Im Internet wird sie gern etwas salopp als „American Singer/Songwriterin“ bezeichnet, was sicherlich richtig ist, aber zu kurz greift. Im Zentrum ihrer Musik stehen eine Akustik Gitarre und ihre Stimme: Die klingt leicht froschig und hoch. Das ist hier keineswegs negativ gemeint, sondern soll nur als Beschreibung dienen.
Die Stücke sind reduziert und – wenn überhaupt – nur ganz behutsam zusätzlich instrumentiert. Ich kann nicht so recht erklären, wieso, aber ich muss bei Pratts Musik an die brasilianische Musik der 60er Jahre denken. An Gal Costas Debüt mit Ceatano Veloso etwa. Reich wird Jessica Pratt mit ihrer Musik sicherlich nicht, hat aber mit „quiet signs“ eine wunderschöne, fragile neue Platte geschaffen.

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Green River – Rehab Doll / Dry As A Bone

Derzeit wird ja so ziemlich alles aus den 80er wiederveröffentlicht, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Da muss man sich Reissues schon genauer anschauen, bevor man sich mit ihnen ernsthaft beschäftigt. Die Wiederveröffentlichungen des „Green River“ Albums „rehab doll“ und der EP „dry as a bone“ lohnen gleich aus mehreren Gründen eine eingehendere Beschäftigung.
Ich hole mal ein wenig weiter aus: „Green River“ sind gewissermaßen eine der Grunge Gründerbands, die immer im Schatten der großen Namen wie „Nirvana“ stand. Dabei waren sie nicht unwesentlich an der Schaffung des Grunge Sounds beteiligt. Sie formten 1984 ihre Musik aus einer Mischung von typischem 80er Hardrock, Glam und Underground Punk/No Wave. Produziert wurden sie von Jack Endino – jenem legendären Produzenten, dem nachgesagt wird, den typischen Grunge Gitarrensound kreiert zu haben. Wenn man dann noch weiß, dass die Band im Prinzip jeweils zur Hälfte aus „Mudhoney“- und „Pearl Jam“-Mitgliedern besteht, weiß man eigentlich schon genau, was einen erwartet: Eben eine Mischung aus dem Frühwerk beider bekannten Bands.
An beide Reissues ging das Label Sub Pop sehr liebevoll heran. Es gibt das Originalartwork. Remastered und produziert wurden sie von Jack Endino himself. Als Bonus gibt’s bei „rehab doll“ die frühen von Edino aufgenommenen Demos, bei der EP „dry as a bone“ Singles, Samplerbeiträge und sogar Unveröffentlichtes. Die Originale sind inzwischen schon recht hochpreisig. Also: Zugreifen!

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