Serge Blenner – Magazin Frivole

Der 1955 in Frankreich geborene Wahl-Hamburger Serge Blenner hat Komposition studiert und bereits in den 70er Jahren begonnen, mit elektronischen Instrumenten zu experimentieren sowie sich ein Studio einzurichten. 1980 brachte er sein Debüt „la vogue“ heraus, das noch sehr von 70er Prog beeinflusst war. Auf seinem zweiten Album „magazin frivole“ entdeckte er den Minimal für sich und verband ihn mit seinen komplexen Songstrukturen. Das Ergebnis sind teils 8-minütige, epische Minimal Tracks, die aber trotzdem tanzbar sind. Das Debüt und „magazin frivole“ erscheinen nun neu auf Bureau B. Gerade letzteres sei als wirklich spannender Minimal Trip empfohlen.

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(vk)

Lovataraxx – Hébéphrénie

Das französische Duo „Lovataraxx“ hat schon einige Tapes und Downloads herausgebracht. Nach einer etwas über einjährigen Pause ist nun gerade das neue Album „hébéphrénie“ erschienen. Inzwischen haben sich die beiden von dem etwas unbeholfenen DIY Synthie Sound verabschiedet und einen etwas schwierig in Worte zu fassenden Entwurf von Cold Wave entwickelt. Dabei stört die hier und da an „Cure“ erinnernde Gitarre überhaupt nicht. Gerade „angst“ ist ein gut tanzbarer Track, der dabei auch einen verträumten Touch hat.

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Gyves – Haze

Keine Ahnung, ob es die russische Band „Gyves“ noch gibt. Bislang gibt es einen Download von 2014 und ein Tape von 2016. Das wars. Das Tape ist etwas konfus und ziellos. „haze“ aber hat es in sich: Hier werden zeitgenössische Sounds, die man von Electroacts kennt, mit einer postpunkigen Attitüde und teilweise einem echten Schlagzeug verbunden. Trotzdem haben alle Tracks eine ausgesprochene Clubatmosphäre, die einen deutlich an die ebenfalls russischen „Galatée“ lässt. Abseits gängiger Klischees entsteht beiläufig ein neuer Sound. Es bleibt zu hoffen, dass es mit „Gyves“ weiter geht!

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Shellac – End Of Radio

Steve Albini, seine Band „Shellac“, die Vorgeschichte bei „Big Black“ und „Rapeman“ – das Alles bietet Stoff genug für Bücher und Legenden. Albini hat im Laufe seiner Karriere nicht weniger als Noise Rock (neu) definiert, indem er den Songs, den Arrangements und sogar der Produktion einen bis dahin nicht gekannten, radikalen Minimalismus verschrieben hat. Über die Jahre wurde das zu „Shellac“s Markenzeichen. Allerdings schlich sich in den letzten Jahren ein wenig Redundanz ein. Deswegen habe ich mich auch bei der Ankündigung einer BBC-Sessions-Zusammenstellung gar nicht weiter mit „end of radio“ befasst. Nun wurde ich eines Besseren beleert, denn diese Sessions fangen die Energie der Band noch besser ein, als die eh schon intensiven Studio Alben. Das hier ist eine ganze andere und spannende Erfahrung von Rock Musik!

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Image Of Life – Attended By Silence

Morgen erscheint bei Kernkrach das zweite Album des („Pure Ground„-Seiten-)Projektes „Image Of Life“. Ganze sieben Jahre ist das letzte Album schon alt. Da freut es umso mehr, dass „attended by silence“ so gelungen ist. Zwischen „Pure Ground“-EBM-Anleihen und klassisch-melodiösem 80er Minimal pendeln die Songs. Dazu hat Kernkrach dem Ganzen ein schickes Cover verpasst, sodass das Album eine wirklich gelungene Überraschung geworden ist. Schön treibend tanzbare Tracks werden durch ein feines Songwriting veredelt. Tipp!

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Turquoise Days ‎– Alternative Strategies

Das britische Duo „Turquoise Days“ hat zwar nur ein 7″ und diverse Tapes in der Zeit von 1981 bis 1984 veröffentlicht. Aber gerade der Song „grey skies“ dürfte inzwischen jede Freundin und jeder Freund von 80er Minimal kennen. Kaum weniger bekannt ist die B-Seite der Single „blurred„. Besagte Single bringt inzwischen Preise von über 200 Euro ein. 2009 machte Minimal Wave die Single und noch einige Kassetten Tracks auf der Zusammenstellung „alternative strategies“ erhältlich. Das Problem: Inzwischen ist selbst diese Zusammenstellung recht hochpreisig geworden. Nun hat Minimal Wave die Platte genauso wie das ebenfalls gesuchte „Linear Movement“ Album „on the screen“ neu veröffentlicht. Trotz anders lautender Ankündigung erschien „on the screen“ aber identisch zu der alten Pressung. „Turquoise Days“‚ „alternative strategies“ wurde aber um ganze sieben Songs erweitert und erstreckt sich über ein Doppelalbum. Da bereut man wahrlich nicht, die erste Pressung verpasst zu haben. Da die zusätzlichen Songs aber durchweg gut sind, empfiehlt es sich vermutlich, schnell zuzugreifen.

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EYE – Metamujer

Vor drei Jahren hat Laurène Exposito aka EYE ihre Debüt Album „sabine“ veröffentlicht und damit einige Anerkennung erreicht. Aber auch unter Freunden von Minimal blieb ihr ein Durchbruch verwehrt. Mit dem gerade erschienenen zweiten Album „metamujer“ könnte sich das ändern. Wo die bisherigen Releases einen etwas zerfaserten Eindruck machten, kommt sie nun auf den Punkt. Die Stücke bewegen sich zwischen klassischem Früh 80er Minimal Synth und verträumten etwas experimentelleren Ausflügen. Schöne Überraschung! Und vor allem mit dem schon letztes Jahr erschienenen „to anima“ ist EYE ein echter Hit gelungen.

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Dark Star – Cryonics 1989-1992

„Dark Star“ ist Wolfgang Reffert. Aktiv war er vor allem von Ende der 80er bis in die 90er hinein. Seine ersten Releases waren bis 1992 Tapes. Das niederländische Label Knekelhuis hat eine Zusammenstellung der Frühzeit von „Dark Star“ als Doppel LP veröffentlicht. Hört man sich „cryonics 1989-1992“ an, könnte man glauben, die Aufnahmen seien neu.
Übersteuert-aggressive Halftime-Beats lassen an EBM oder aktuelle Aufnahme + Wiedergabe Releases denken. Die Stücke sind instrumental und passen sicher super in ein zeitgenössisches Set hinein. Die flächigen Sounds geben dem Ganzen einen cineastischen Touch. Interessante Platte – zumal nicht alle seine Tracks qualitativ so gut sind, wie die dieser Zusammenstellung.

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Gott – Ep + 1/2 Gott – Ep

Selten dämlicher Namen, den sich das schweizerisch/deutsche Duo hier ausgedacht hat! Erschienen sind bislang zwei Eps von „Gott“ bzw. „1/2 Gott“ – mit jeweils drei Tracks. Dabei haben die beiden eine ganz ungewöhnliche eigene Klangwelt erschaffen. Man kann erahnen, dass sie aus dem Techno kommen und dass sie EBM machen wollten. Das ist ihnen erfreulicherweise nicht gelungen, denn die bis zu 15 Minuten langen Tracks klingen bisweilen mal nach Minimal oder Krautrock oder cheesy 80ern. Krautig wirds vor allem, wenn die Tracks in einen monotonen Beat verfallen und skurriler (Mundart-)Sprechgesang dazu kommt.
Zugegeben: Die Beschreibung würde mich, wenn ich sie irgendwo lesen würde, abschrecken. Zu verkopft liest sich das. Aber irgendwie schaffen die „Gott“ aka „1/2 Gott“, ihre Tracks lebendig und dynamisch klingen zu lassen.

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