Passion Polka – Obsessions EP

„Passion Polka“ aus Liverpool sind so eine Wiederentdeckung, der man unbedingt ein Ohr leihen sollte: 1982 veröffentlichten sie eine einzige Single zwischen Minimal und Synth Pop. Anna Logue Records veröffentlichten 2010 eine 12″ mit den beiden Songs der Single und noch zwei weiteren Stücken jener Tage. Der etwas irre Pop liegt zwischen krudem Minimal, OMD und Spandau Ballet (sic!). Die Songs sind so ausgesprochen gut, dass es verwundert, wie günstig die EP bei Discogs ist.

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Meeting Places – You And I

Die kalifornische Band „The Meeting Places“ gehörten – wenn man so will – der zweiten Generation von Shoegaze Bands an und veröffentlichten 2003 („find yourself along the way„) und 2006 („numbered days„) zwei durchaus beachtete Alben. Hier standen die Vorbilder der frühen 90er noch sehr im Vordergrund. Dann wurde es still um die vier.
Völlig unerwartet erscheint im Mai mit „you and i“ eine neue ep – zunächst digital, später auch als CD und LP. Der Titeltrack überzeugt mit lärmigen Flächen, durch die sich der popige Gesang windet. Klar sind die Zutaten nicht neu, aber „The Meeting Places“ gelingt es, dem bekannten Sound einen postpunkigen, eigenen und gleichzeitig neuen Charakter zu verleihen.

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Ride – This Is Not A Safe Place

Die britischen Shoegaze Mitbegründer und zugleich legendären „Ride“ legten nach über 20 Jahren Pause 2017 mit „weather diaries“ ein durchaus gelungenes Comeback Album vor und tourten im Anschluss erfolgreich und – wie ich hörte – sehr überzeugend durch die Welt. Im August erscheint „this is not a safe place“. Vorab gibt es den Song „future love“, der noch einmal „Ride“s Ruf als gute Songschreiber untermauert. Schön, etwas schnörkelig, wächst er bei jedem Hören. So geht guter, schlichter Pop.

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Mondkopf – How Deep Is Our Love?

Jedesmal wenn es um spacige, lange und filmmusikartige Tracks mit dichter Atmosphäre geht, bin ich schnell gelangweilt; denn meistens sind die Ansätze brauchbar und gut, aber leider gibt es so viele Acts, die sich an solcher Musik probieren und doch alle gleich klingen, dass ein oder zwei solcher Platten im Regal völlig zu genügen scheinen. Anders Mondkopf. Seit nunmehr 13 Jahren ist Paul Régimbeau aka Mondkopf aktiv. Sein neuestes Album „how deep is our love?“ gehört zwar genau zu der zuvor beschriebenen Art Musik, nimmt aber stets interessante Entwicklungen an und baut eine beinahe unerträgliche Spannung auf. Nein, beliebig oder gar langweilig sind diese vier Tracks absolut nicht, sondern überzeugen mit einer beinahe klassischen Attidüde. Da stören auch klischeeüberladene Titel wie „last day on earth“ nicht weiter.

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The Misz – The Lonely Crowd

„The Misz“ war ein belgisches Minimal-Synth Projekt, das durch Reihen wie „tribute to flexi pop“ eine gewisse Bekanntheit erlangt hat, und von 1983-1987 Tapes veröffentlichte. 2010 gab es das Album „eddy merckz“ als LP Reissue auf Onderstroom Records. Inzwischen ist diese LP freilich längst vergriffen und liegt bei Discogs bereits über 70 Euro. Umso erfreulicher, dass Minimal Wave nun eine neue Zusammenstellung mit Tracks verschiedener Tapes auf LP veröffentlicht hat. Allerdings kostet die LP happige 28€.

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Equinoxious – Extraños Accesos

Neues von dem produktiven, mexikanischen Neo-Minimal Helden „Equinoxious“: Am 1. Mai erscheint eine neue EP, von der es bislang zwei Stücke zu hören gibt. Dem Anschein nach wird es eine ausschließlich digitale Veröffentlichung.
Der Opener „fonética ancestral“ ist ein druckvoll-schneller Minimal Song, wie er typisch für „Equinoxious“ ist. Das letzte Stück hingegen kommt eher soundtrackartig und instrumental daher. Da bleibt wohl abzuwarten, wie die Stücke dazwischen sein werden.

https://equinoxious.bandcamp.com/album/extra-os-accesos

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South Heights – After Darkness Falls

Das umtriebige Label Detriti Records aus Berlin hat schon einige spannende LowFi Minimal Acts aufgetan und einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im August erscheinen einige dieser Bands, von denen es bislang nur Tapes oder Downloads gab auf 12″. Mit dabei sind „South Heights“ mit ihrer LowFi Variante des ausgesprochenen tanzbaren und düsteren Elektro Entwurfs. Die Stücke sind alle instrumental, lassen sich aber prima in ein Minimal Set einbauen.

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Le Cliché – Post-Plagiarism

Neues von dem spanischen Minimal-Projekt „Le Cliché“. Auf dem großartigen Label Tonn Recordings erscheint heute das neue Album „post-plagiarism“. Der Name deutet es schon an: Hier wird wild durch Minimal Hits der 80er gesamplet und neu interpretiert. Da kann man sich schon einen Spaß daraus machen, die Songs hinter den Songs zu erraten. „secession 2017 1027“ hat deutlich „neue straßen“ von „Metropakt“ verwurstet. Oder „ctrl+c, ctrl+cheat“ ist mehr ein Cover von „Gorilla Aktiv“s „spiegelbild„, denn ein eigener Song. Interessante Platte, aber auf Albumlänge fehlt diesem vermeintlichen Mixtape doch etwas die Eigenständigkeit.

https://leclichemusic.bandcamp.com/album/post-plagiarism

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Popol Vuh: Essential Album Collection Vol.1

Die deutsche Kraut-Legende „Popol Vuh“ hatte ich bereits einige Male erwähnt und dabei auf Reissues hingewiesen. Der großartige Soundtrack zu dem Werner Herzog Film „nosferatu“ allerdings blieb stets teuer mit einem Preis von 40,- Euro aufwärts. Ende des Monats erscheint nun eine „Popol Vuh“-Box mit 6 LPs. Die Box bildet den Start einer Reihe von Album Boxen. Dabei hat es schon dieses erste Volume in sich: Es enthält neben dem großartig, atmosphärisch dichten Debüt „affenstunde“ und dem Soundtrack zu Werner Herzogs „aguirre“ besagten „nosferatu“ Soundtrack. Dazu kommen noch die zwei Alben „einsjäger & siebenjäger“ und „hosianna mantra“ aus den frühen 70ern. Die Box wird um die 100,- Euro kosten. Wenn man bedenkt, dass allein der „Nosferatu“ Soundtrack beinahe die Hälfte dieses Preises kostet, erscheint das nur fair. Musikalisch passiert hier Einiges zwischen Experiment, Soundscapes, hippiesken Klängen, Sitar Improvisationen usw.

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Profit Prison – Six Strange Passions

Das Ein-Mann-Projekt „Profit Prison“ aus Seattle liefert mit der Debüt EP „six strange passions“ eine der besten Platten des noch recht jungen Jahres ab. Cold Wave meets Minimal. Darüber legt Parker Lautensleger aka „Profit Prison“ verhallten Gesang. Die Zutaten sind freilich nicht neu. Aber hier überzeugen neben den Sounds die (Synthie-)Melodien und die schwer greifbar sehnsüchtige Atmosphäre.

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