Wolfgang – The Price of Fame

Seltsam, was einem bisweilen bei Facebook vorgeschlagen wird. Bei mir jüngst: „Wolfgang“ – the robot – aus New York. Wer sich hinter dem Projekt verbirgt, war leider nicht herauszufinden. Auch scheint es seit 2012 keine Releases mehr gegeben zu haben. Bis dahin gab es digital eine EP und zwei Alben.

Trotz Roboter Klischee hebt sich „Wolfgang“s Sound angenehm vom gängigen Minimal Klischeesound ab. Hier steht vor allem Spaß im Vordergrund. Die Popsongs sind elektronisch, der Gesang wird mit Vocoder vorgetragen. Alle Releases gibts zum name your price bei bandcamp.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

La Main

„La Main“ ist der Franzose Joann Guyonnet. Seit 2012 veröffentlicht er regelmäßig Musik. Eigentlich ist das dann stark 80er beeinflußter Synthwave. 2019 gab es ein Akustik-Album, das eigentlich gar nichts mit Sound des Projektes zu tun hat, sondern beinahe neofolkig daherkommt.

Mich überzeugt aber mehr sein 2017er Album „l’heure de salir“. Das klingt sehr frisch und weckt Erinnerungen an Konstantin Unwohl bespielsweise. Oder an Cold Wave Releases der Zeit – allerdings oftmals mit einer erfrischend poppigen Note. „la mélodie du sombre“ von 2020 ist „La Main“s bisher letztes Release und schließt an „l’heure…“ an, aber weiß nicht ganz so zu überzeugen. Erfrischend kann aber eine gewisse Vielseitigkeit konstatiert werden. Vinyl Veröffentlichungen hiervon wären schön.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Damon Albarn – The Nearer The Fountain, More Pure The Stream Flows

Damon Albarn scheint wirklich rastlos zu sein. Als ob seine Arbeit mit den Bands „Blur“, „Gorillaz“ und „The Good, The Bad And The Queen“ ihn nicht auslasten würden, veröffentlicht er regelmäßig auch noch Solo Alben. Das letzte allerdings liegt bereits sieben Jahre zurück. Im November erscheint der Nachfolger.  „the nearer the fountain, more pure the stream flows“ ist von Island inspiriert und sollte eigentlich ein langer Track werden. Am Ende sind doch elf einzelne Tracks daraus geworden.  Der nun zu hörende Track ist fragil, melancholisch und wunderschön, will aber so gar nicht in den Sommer passen. Gut, dass das Album im November erscheint

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

She Lies – Talking With You

Noch recht frisch ist die neue Ep des Berliner Duos „She Lies“. Bemerkenswert dabei ist, dass es sich um die zweite Veröffentlichung überhaupt handelt und die erste – „needed you“ – bereits sieben Jahre auf dem Buckel hat. „talking with you“ schließt dennoch musikalisch an das Debüt an, wirkt mit seinem modernen, tanzbaren Synth-Wave-Pop aber deutlich runder. Da wäre eine physische Veröffentlichung schön!

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Sixth June – 1984

Das Duo „Sixth June“ geht komplett neue Wege. Bisher waren sie für synthpoppige und schwer 80er angelehnte Tracks bekannt. Das neue Album „1984“ ist ein Konzept Album, das aus einem einzigen über 40-minütigen Track besteht. Es beginnt mit einem düsteren auf einem E-Bass gespielten Riff, um das herum sich das ganze Album herum aufbaut. Aufgeteilt ist es in vier Teile, die in einander übergehen.

Freilich nimmt sich das Ergebnis experimentell bis soundtrackartig aus. Bisweilen fühle ich mich an den Soundtrack von Blade Runner oder an den Film Noir erinnert. Mutiger Schritt! Ich bin noch nicht ganz sicher, wie ich das finden soll…

https://sixthjune.bandcamp.com/album/1984

(vk)

Unzen – The Lost Tapes 1990-1991

Die Band „Unzen“ scheint nur kurz existiert zu haben. Ich konnte auch keine weiteren Informationen finden. Dabei ist zumindest die Sängerin Brigitte Balian durchaus bekannt: Sie war zuvor bei dem legendären Synth Projekt „Martin Dupont“.

„Unzen“ ist zwar später aktiv gewesen, kommt dafür aber überraschend postpunkig daher. Der Gesang fängt einen sofort ein, die Musik treibt. Die Stücke von „Unzen“ gab es bisher nur auf Tapes. Dankenswerterweise hat das Label Metadrone Records nun eine LP mit einigen der Tracks veröffentlicht.

(vk)

LoneLady – Former Things

Hui, das ist eine Überraschung. Julie Campbell aka „LoneLady“ feiert mit „former things“ Album Nummer 3 – nach gut sechs Jahren ihr Comeback auf Warp Records. Und was für eines.
Mit unüberhörbarer innovativer Spielfreude hat die Wahllondonerin in den letzten Jahren noch einmal mehr unzählige Einflüsse der 80er aufgesogen und daraus ihre eigene -sehr zeitgemäße- Soundästhetik entwickelt.
Knochentrockene Electrofunk Basslines irgendwo zwischen „Cabaret Voltaire“ und „Whodini“ machen ihre Songs an einigen Stellen zu echten kleinen Tanzmonstern. Dabei erliegt „LoneLady“ niemals der Gefahr, ihre Musik zu sehr aufzublasen oder gar zu überladen. Wenn ihre Songs dich rocken, dann mit angenehm aufgeräumten Arrangements und -im besten Sinne- diskret.
Mit ihren entfernt an „Neneh Cherry“ (und „Janet Jackson“ <3) erinnernden Vocals gibt das schon eine sehr charmante popaffine Melange. Hier und das gesellen sich noch beißende Sequenzen, minimale Percussion und dezente Streicher hinzu und fertig ist ein tolles modernes Dance Album.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(mf)

Gaspard Augé – Escapades

Die französischen „Justice“ setze ich mal als bekannt voraus. Gaspard Augé ist die eine Hälfte davon, und mit „escapades“ veröffentlicht er nächste Woche sein erstes wirkliches Solo Album. Die vorab veröffentlichte Single „force majeure“ ließ bereits aufhorchen. Einerseits hört man natürlich noch immer, welcher Szene Augé entstammt. Dann aber öffnet er den ganz großen 70er Koffer. Kennt noch jemand den ebenfalls aus Frankreich stammenden „Rob“ mit seinem 2000 veröffentlichten Album „don’t kill“? Genau in diese Richtung geht „escapades“. Selbst ästhetisch. In Anlehnung an ausufernden 70er Progpop mit seinen absurd fantastischen Covern steckt hier eine gigantische Stimmgabel in einem wüsten Gebirge und Augè springt darüber. (Bei „Rob“ war es eine riesige, goldene Büste des Künstlers in der Wüste).
„escapades“ treibt und kommt zeitgemäß daher, könnte aber gut und gerne ein Nachfolge Album von „don’t kill“ sein. Die Stücke sind alle instrumental und ausgesprochen opulent arrangiert. Filmmusik klingt da an. Wenns diskö-mäßig wird, höre ich den legenären „Cerrone“ heraus. Jedenfalls macht das Album ungeheuer viel Spaß und eignet sich hervorragend als Soundtrack für den gerade beginnenden Sommer.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vK)

The Shea – Disappear

„The Shea“ ist ein Projekt aus Bolzano in Italien. Das Debüt „every tear a hit“ erschien 2018 von der Welt offenbar weitgehend unbemerkt. Hier standen 60s Bands wie die „Zombies“ Pate. Das funktionierte recht gut. Ende Juli erscheint mit „disappear“ Album Nummer zwei. Bislang gibt es zwei Tracks davon zu hören, die gerne mal auch eine unkontrollierte Fuzz Gitarre oder eine schnoddrige Orgel im Gepäck haben. Das tut dem Gesamtsound gut und macht neugierig auf die restlichen Tracks.

https://theshea.bandcamp.com/track/pumping-on-your-chest-single

(vk)

Will Sergeant – Themes for GRIND

Will Sergeant ist besser bekannt als der Gitarrist der legendären „Echo & The Bunnymen„. Solo war und ist er auch aktiv. Sein Solo Debüt war 1982 „themes for grind„. Das Album besteht aus zehn Szenen. Alles instrumentale Tracks, die eine einzigartig schöne Klangwelt verströmen. Auch wenn sich die Musik anders zusammensetzt, erinnert die Atmosphäre deutlich an den Soundtrack von „Blade Runner“.
Das Album ist selbst als Original nicht unbedingt eine Rarität, dennoch hat nun das Label Polytechnic Youth ein Re-Issue veröffentlicht. Ob man sich das nun zulegt oder nicht: So wird man angenehm an dieses schöne Album erinnert.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)