Le Cliché – Vicarious Life

Gerard Ryan aka „Le Cliché“ ist seit seinem Debüt von 2014 äußerst aktiv und hat bereits einige spannende Releases zu verzeichnen. Sie bewegen sich meist zwischen Minimal Synth, Pop, Dancefloor und Experiment. Dabei weiß seine druckvolle Produktion zusätzlich zu überzeugen.

Bereits im Jahr 2020 hat das Label Polytechnic Youth eine 7″ mit den Tracks „production line“ und „vicarious life“ veröffentlicht. Nun erscheint ein 12-Track Album auf dem Label und verspricht Sprachsamples von alten Helden wie Boris Dzaneck und Tara Cross sowie eine Zusammenarbeit mit Ricard Anderson von „This is the Bridge“. Das kann also spannend werden.

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(vk)

The Simps – Siblings

Neues von Idris Vicuña aka „Eyedress„: Bereits seit längerem spielt „Zzzahara“ in der „Eyedress“-Band Gitarre. Zusammen haben die beiden nebenbei stets Stücke geschrieben, die sie nun als „The Simps“ veröffentlichen. Bei dem Background mag es wenig verwundern, dass sich „The Simps“ eigentlich genau wie „Eyedress“ anhören. Ledliglich der Gesang von „Zzzahara“ ist ein wenig anders. LoFi/DIY wird ganz groß geschrieben – in sehr poppig. Das machen sie wirklich überzeugend mit ihrem Gespür für Melodien. Tatsächlich erscheint mir „siblings“ noch etwas runder als das letzte „Eyedress“-Abum. Schöne Platte!

https://thesimpsareonfye.bandcamp.com/

(vk)

Chaos Z – Ohne Gnade

Dei Stuttgarter Punk Band „Chaos Z“ genießt einen legendären Ruf. Allein wegen ihrer kompromisslos, aggressiven Stücke, die natürlich dazu politische Texte im Geiste der frühen 80er haben (müssen). Die Musik ist rau, ungestüm, wild und dabei ungeheuer mitreißend. Aus „Chaos Z“ entstand ja bereits in den 80ern die Band „Fliehende Stürme„, die zwar von der Haltung noch immer dringlich ist, deren Musik aber wenig Abwechslung bietet und zumindes mich nie erreichen konnte. Daher erfreut es, dass das Debüt von „Chaos Z“ bereits mehrere Reissues inklusive Singles erfahren hat und das zu erfreulich fairen Preisen.

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Rosa Anschütz – Votive

Zwar kenne ich die Künstlerin Rosa Anschütz schon eine Weile, habe mich aber jetzt erst weiter mit ihr beschäftigt. Offenbar ein Fehler; denn das bisher einzige Album der Berlinerin „votive“ von 2020 ist durchzogen von steter Düsternis, die Anschütz geschickt mit Drone Sounds, Hall und zum Beiwerk umfunktionierten Beats zu erzeugen weiß. Es schwingen große Namen wie Anika, Björk oder Chelsea Wolfe mit. Nur klingt Rosa Anschütz ganz anders und eigenartig. Der Tripp durch diese kühle Düsternis fängt einen beim aufmerksamen Zuhören sogleich ein. Tolles Debüt, das aber leider nur vom Label aus der Schweiz direkt bestellbar zu sein scheint und damit auf einen stolzen Preis von über 37 Euro kommt. Noch unerfreulicher ist, dass Anschütz‘ neuester, soeben erschienener Track „their blood“ auf Ellen Alliens BPitch Label erschienen ist und digital(!) 2,37 Euro kosten soll… Aber vielleicht ist das ja der Vorbote für das zweite, dann hoffentlich besser verfügbare Album.

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Mitra Mitra – Hands Remain

Im Dezember hat das Wiener Duo das neue Album mit einer frei downloadbaren EP angekündigt. Nun ist „hands remain“ erschienen. Das Projekt erfüllt dabei alle Erwartungen. Es gibt zwar nichts überraschend Neues zu hören. Aber der 80er Minimal mit Violet Candides prägnanten Sprechgesang überzeugt auf Albumlänge wieder einmal durchweg. Freund*innen der Band werden „hands remain“ lieben.

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The Buttons – The Buttons

Das Label Disko Obscura hat uns nicht nur großartige Acts wie „Ortrotasce„, „Silent Em“ oder „((Pressures))“ gebracht, sondern auch die weniger bekannten „The Buttons„. Und tatsächlich verbergen sich hinter dem US Projekt dennoch keine Unbekannten: „The Buttons“ sind nämlich identisch mit den „((Pressures))“. Als „The Buttons“ waren Joey Buttons und Mike Mayfield seit 2003 aktiv, brachten es aber nur auf eine EP, die bemerkenswerterweise ebenso 2013 wie das Debüt Mini Album der „((Pressures))“ erschien. Es mag an der leicht anderen Musik liegen, dass sie sich für zwei verschiedene Projektnamen entschieden haben. Wo „((Pressures))“ noch klar 80er Minimal waren, wirken „The Buttons“ – vielleicht auch wegen des eingesetzten Vocoders – ungleich moderner. Das Gefühl für gute Melodien konnten die Musiker in beiden Projekten ausleben. Schade, dass ruhig um sie geworden ist…

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No – Domestic Pulse

„No“ ist Antonio Pavao Pereira Quebec. Seit einiger Zeit veröffentlicht er bereits bei dem feinen Belfaster Label Tapes und Tracks. Nun ist gerade sein Debüt Album „domestic pulse“ erschienen. Das Label verrät es schon: „No“ ist elektronisch, coldwavig und tanzbar. Ich fühle mich ein wenig an „Soft Riot“ erinnert. Der Popsong bleibt dabei immer im Blick. Schönes Debüt eines Künstlers, von dem wir sicher noch hören werden.

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I Start Counting – Re-Fused / Ejected

Das britische Duo „I Start Counting“ hat eine interessante Geschichte hinter sich: Es begann in den frühen 80er Jahren und hatte das Glück, einen Vertrag bei dem Label Mute ergattern zu können. Ihre Musik ist zwar im weitesten Sinne Synthie Pop, hebt sich aber durch spleenige Ideen und Breaks von anderen Bands jener Zeit ab. Die Band veröffentlichten 1986 ein noch eher synthpoppiges Minialbum, gefolgt von dem 1988 erschienenen „fused“, das deutliche New Beat Anleihen aufwies. Als es noch technoider bzw. danciger wurde, benannten sie sich in „Fortran 5“ und Mitte der 90er in „Komputer“ um. Unter dem letzten Namen sind sie bis heute aktiv. Zurück zu „I Start Counting“: Im März erscheinen – zunächst nur digital und auf CD – gleich zwei Alben mit Demos und unveröffentlichten Tracks, die aus der Zeit der ersten beiden Alben stammen: „re-fused“ und „ejected“. Die beiden Zusammenstellungen fügen sich prima in ihr damaliges Werk ein und sind keinesfalls – wie sonst gerne bei solchen Veröffentlichungen – Ausschuss.

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Various – Miniroboter 2

Nicht ohne Stolz stelle ich den neuen „miniroboter 2“ Sampler vor; denn mit dabei sind die „Bêtes Sauvages“ – mein neues Projekt zusammen mit Biljana Tomic – mit ihrem ersten Release überhaupt. Darüber hinaus sind noch spannende Acts wie „Staatseinde„, „Hans Uran“ und „Dada Pogrom“ dabei. Knapp zehn Jahre nach dem schon legendären Ruf genießenden ersten Teil war es für das Label Kernkrach sicher nicht ganz leicht, einen würdigen Nachfolger abzuliefern. Ich denke aber, das ist – unabhängig von unserem Track – gelungen. Auch das 3D Artwork mit beigefügter 3D Brille tut sein übriges. Tipp! Und zu kaufen hier.

(vk)

Broadcast – Microtronics – Volumes 1 & 2 / Mother Is The Milky Way / BBC Maida Vale Sessions

Elf Jahre ist der tragische Tod von „Broadcast“-Sängerin Trish Keenan inzwischen her. Die Band konnte sich aber in der viel zu kurzen Zeit ihrer Existenz seit Mitte der 90er ein besonderes Standing erarbeiten: Sie veröffentlichte nicht nur auf dem für elektronische Pionierarbeit bekannten Label Warp und verschmolz spacige 60er Sounds und Melodien mit neuen Mitteln und Ideen, nein, sie schaffte es zu einer Referenz für unzählige andere Acts wie etwa „Vanishing Twin“ zu werden. Lange schien es so, als ob der bereits posthum erschienene Soundtrack „berberian sound studio„, eine Collage von Snippets, das letzte Album der Band bleiben würde.

Im März erscheinen nun gleich drei(!) Alben, die noch unter Beteiligung Keenans enstanden waren. „microtronics“ fasst zwei instrumentale Tour CDs auf einer LP zusammen. „mother is the milky way“ war ein reguläres Album, das es aber nur auf Tour-CD gab. „bbc maida vale sessions“ sind – wie der Name verrät – BBC Sessions. Alle Releases erscheinen nicht zum ersten Mal, feiern aber ihre Premiere auf Vinyl. Wenn das kein Grund zur Freude ist!

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