Swans – What Is This?

Noch eine ganze Spur düsterer als das letzte reguläre „Swans“ Album „leaving meaning“ ist das bereits im März erschienene Album „what is this?“. Dabei handelt es sich um dieselben Stücke bzw. um 10 der 12 Stücke von „leaving meaning“: Demo Versionen, die Michael Gira beinahe komplett allein auf Akustik Gitarre eingespielt hat. Wer Gira einmal solo live erlebt hat und diese wirklich dunkle Energie gespürt hat, kann sich gut vorstellen, wie sich das hier anhört bzw. anfühlt. Ein Gitarrenvirtuose ist Gira wahrlich nicht, sondern schrummelt teilweise einfach auf seiner Gitarre herum. Aber dank seiner beinahe diabolischen Stimme erhält „what is this?“ eine Intensität, die diese Demo Aufnahmen nicht minder aufregend machen als das „fertige“ Album. Wirklich krasse und hervorragende Platte!

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(vk)

Jackson C. Frank – Jackson C. Frank

Der US-Amerikaner Jackson C. Frank war eine durch und durch tragische Gestalt. Man lese dazu einfach mal den Wikipedia Artikel. 1964 zog er nach London und war in der dortigen Folk Szene aktiv. Offenbar konnte er dort sogar die Aufmerksamkeit von Paul Simon auf sich ziehen; denn der produzierte 1965 das selbstbetitelte, einzige Album Franks. Aber selbst die prominente Unterstützung brachte keinen kommerziellen Erfolg.
Jackson C. Franks Musik ist sehr reduzierter Folk. Er begleitet sich alleine an der Akustikgitarre. Nicht zuletzt wegen seiner emotionalen Stimme hebt sich seine Musik angenehm von den vielen anderen Folkmusikerinnen und Musikern seiner Zeit ab. Hier und da fühlt man sich an Tim Buckley erinnert.
Das Album wurde 2018 wiederveröffentlicht. Es ist zwar mit 30 Euro nicht ganz billig, aber immernoch deutlich günstiger als das Original, das bei Discogs derzeit für 650 $ angeboten wird…
Schöne Musik für den Herbst!

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(vk)

Multiple Man – High On The Hog

Das australische Projekt „Multiple Man“ veröffentlicht seit 2013 regelmäßig. Bereits im März erschien auf Fleisch die Ep „high on the hog„. Hier wird klassischem EBM eine angenehme Frischzellenkur verpasst und auch gerne mal rechts und links vom Teller geschaut, was da so los ist. „face to face“ hat jedenfalls auch deutlich Acid Anleihen, und „prime cut“ orientiert sich zudem noch im Wave. Eine erfrischende und gut tanzbare Ep ist „Multiple Man“ damit gelungen, die obendrein auch sehr viel runder geworden ist, als die vorherigen Releases.

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Incirrina – 8.15

Gut, das griechische Duo „Incirrina“ überstrapaziert hier und da doch ein wenig die Klischees eines Dark Wave Acts. Hört man sich aber das Debüt an, entdeckt man ein paar schöne an Minimal angelehnte Perlen. Reduzierte Arrangements, eirige Synthie Melodien wie in „true love doth pass away“ machen richtig Spaß. „Incirrina“ gelingt dabei eine geschickte Vermengung aktueller elektronischer Musik und 80er Minimal Songs verbunden mit Wave Elementen. Schönes Debüt! Anspieltipp:

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Die Arbeit – Material

Erst 2018 gründete sich die Band „Die Arbeit“ in Dresden. Im Februar erscheint ihr Debüt Album „Material“. Musikalisch reihen sie sich bei Bands wie „Die Nerven“ oder „Karies“ ein. Düster, postpunkig und trotzdem angenehm eingängig gestalten sie ihren Sound. Die politischen Texte verleihen dem Ganzen eine angenehme Dringlichkeit, die an die ganz frühen „Blumfeld“ denken lässt. Solche Bands mit ihrer Wut braucht es heute mehr!

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Of Montreal – Ur Fun

Ruhe kennt Kevin Barnes – Kopf von „Of Montreal“- ganz offenbar nicht. Schon wieder erscheint ein neues Album und zwar Anfang 2020. Für „Of Montreal“-Verhältnisse hat das letzte Album „white is relic/irrealis mood“, das 2018 erschien, schon ganz schön viel Zeit auf dem Buckel, bis nun der Nachfolger „ur fun“ erscheint.
Bislang gibt es einen Song zu hören. Der nähert sich weiter dem 80er Pop. Und auch die Ästhetik bedient sich deutlich im schrill/bunten 80er Neon-Kästchen. Psychedelic rückt weiter in den Hintergrund. Tut dem „Of Montreal“-Sound merklich gut.

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Comix – Comix

Der Sampler „BIPPP: french synth-wave 1979-85“ erfreut sich bis heute wegen seiner hohen Qualität großer Beliebtheit und hat sich auch nicht unwesentlich dazu beigetragen, dass einige der enthaltenen Acts der Vergessenheit entrissen wurden. So auch „Comix“, deren Stück „touche pas mon sexe“ auf vielen Tanzflächen der Minimal Welt zu Hause sein dürfte.
Tatsächlich hat das Duo 1981 auch nur ein selbstbetiteltes Album herausgebracht – beide sonst erschienenen Singles finden sich auf dem Album. Das Original bringt in brauchbarem Zustand inzwischen Preise ab 50 Euro bei Discogs ein. Das italienische Label Spittle Records hat es nun erfreulicherweise wiederveröffentlicht. Und nicht nur das: Der LP liegt eine CD des Albums bei. Damit ist es erstmals als CD erhältlich. Und das Package ist zu dem mit einem Preis von unter 20 Euro äußerst günstig.

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10000 Russos – Kompromat

„10000 Russos“ waren mit ihrem Debüt Album 2015 eine echte Überraschung mit ihrem Sound zwischen Post Punk und Kraut Improvisation. Es folgte 2017 das etwas beliebige Album „distress distress“.
„kompromat“ schließt wieder an den Sound des Debüts an. Die Tracks sind roh, lang und beinahe coldwavig. Gerade der Opener „it grows under“ weiß da selbst mit über zehn Minuten Länge wirklich zuüberzeugen.

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Wire – Mind Hive

Gleich zu Beginn des kommenden Jahres erscheint das neue Album von „Wire“, denen wohl für immer der Ruf der Kunsthochschul-Post-Punk-Legende anheften wird – auch wenn zumindest drei Mitstreiter der aktuellen Besetzung selbst mit viel Fantasie nicht mehr als Studenten durchgehen.
Bislang gibt es die Single „cactused“ zu hören. Alles wie immer im „Wire“-Kosmos. Zumindest wie immer in den letzten Jahren. Der alte Bandsound wird mit shoegazigen Elementen angereichert. Aber es bleibt dabei: Es fehlt die Dringlichkeit des Frühwerks und so plätschert zumindest die Single etwas vor sich hin.

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Riki – Riki

Es ist zwar noch eine ganze Weile hin bis zum 21. Februar 2020 und damit bis zur Veröffentlichung von Rikis selbstbetiteltem Debüt. Die Künstlerin scheint ein Faible und hervorragendes Gespür für die 80er zu haben. Laut Lable entstammt Riki der LA Deathrock Szene und macht angeblich Dark Synth Pop. Hört man die Melodien und Arrangements möchte man das nicht glauben; denn hier geht es sehr poppig zu. Italo, Synth und Radio Pop der 80er würde ich eher als zentrale Punkte der Musik ausmachen. Und das alles geht Riki mit einer so überzeugenden Leichtigkeit von der Hand, dass es eine wahre Freude ist. Wenn das Album halten kann, was der Vorabsong „napoleon“ und die Digital Ep „hot city mini pack“ versprechen, wird das ganz groß!

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