Arthur Beauty ‎– Beauty Dreams

Viel Informationen lassen sich nicht finden zu dem Künstler Arthur Beauty. Veröffentlicht hat er 1985 ein einziges Tape auf einem deutschen Tape Label. Sein Englisch lässt aber eher einen Native Speaker vermuten.
Manchmal setzt sich Qualität offenbar doch durch: So erlangte Beauty trotz des so geringen Outputs und der eher bescheidenen Vertriebswege überraschend viel Aufmerksamkeit.
Mit seinem rohen Minimal scheint er 1985 etwas spät dran zu sein. Die Songs sind durchdacht und wecken bei mir die Assoziation eines Minimal David Bowies („don’t you„). Songs wie „tired“ und „industrial desease“ wünscht man sich auf dem Dancefloor.
Das Outro sei noch erwähnt, weil hier einfach eine schrottige Aufnahme der Live Aid Version von „do they know it’s christmas“ als Schnipsel abgespielt wird. Das wirkt so herrlich deplaziert und absurd und gibt dem obskuren DIY Spirit noch eine extra Note.
„beauty dreams“ wäre jedenfalls eine schöne Idee für ein Neuveröffentlichung auf Vinyl.

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(vk)

Tranquil Eyes ‎– Walks

Das Duo „Tranquil Eyes“ ist vor allem wegen seiner Hälfte Lex Grauwen bekannt, der als „Frozen Ducks“ den Szene Hit „beginnings“ schuf. Zwei Alben gibt es von dem Projekt. Das ursprünglich 1985 nur auf Tape erschienene Debüt „walks“ überzeugt bei weitem mehr als das Folgealbum: Die Zusammenstellung „fact & fiction“. Beide wurden auf Onderstroom 2012 bzw. 2016 als Vinyl veröffentlicht.
„walks“ ist ein Highlight an Minimal und früher elektronischer Tanzmusik. Leider scheint sich das rumgesprochen zu haben, werden doch für die erst 7 Jahre alte LP schon Preise ab 50 Euro aufwärts verlangt. Vielleicht presst Ondrstroom dieses großartige Album ja einmal nach; denn auch die digitalen Versionen, die sich so finden lassen, sind von einer meist lausigen Qualität.

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(vk)

Edward Ka-Spel & Motion Kapture – Alien Subspace

Edward Ka-Spel dürfte längst dne meisten als Kopf der „Legendary Pink Dots“ bekannt sein. Sein musikalisches Werk, das nun um die 40 Jahre umfasst, ist schier unmöglich zu überblicken. Vermutlich hat Ka-Spel selber den Überblick verloren, ist doch schon der Backkatalog seiner Hauptband atemberaubend umfangreich. Dazu kommen Solo-Alben und unzählige Kollaborationen.
Für die neueste Veröffentlichung „alien subspace“ arbeitete der Wahl-Niederländer mit dem Ambient/Soundscape Projekt „Motion Kapture“ zusammen. Das Ergebnis entspricht ziemlich genau dem, was man sich darunter vorstellt:
Spacige und soundtrackartige Soundscapes treffen auf Ka-Spels überwiegend gesprochenen und gehauchten Gesang. Seine Stimme gibt den sonst vermutlich eher unspektakulären Tracks im Stile von aktueller an 80er Soundtracks angelehnter Musik die nötige Tiefe und Intensität. Gerade „no configuration“ entfaltet dadurch eine dunkle bedrohliche Atmosphäre und lässt einen an „Blade Runner“ denken. Diesem Album muss man zuhören und es auf sich wirken lassen. Das lohnt aber unbedingt.

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Cigarettes After Sex – Cry

Vor zwei Jahren waren die US-Amerikaner ein wenig der Hype des Jahres mit ihrem vertäumten Pop. Ambient Pop nennt das Kollektiv um das Greg Gonzalez seinen cineastischen Entwurf von Indie Pop. Musikalisch und dank der feminin anmutenden Stimme von Greg Gonzalez hat ihnen das Vergleiche mit „Mazzy Star“ eingebracht. Minimale Instrumentierung und viel Hall unterstützt den Eindruck. Nun es mit „cry“ nun Album Nummer 2.
„Cigarettes After Sex“ machen genau das, was sie können. Eine Entwicklung ist nicht erkennbar, was nicht grundsätzlich schlecht sein muss. Nur scheinen sie beinah immer demselben Muster zu folgen: Die Stücke beginnen mit einer – wie ich ich es mal nennen möchte – Twin-Peaks-Artigkeit, die besonders durch das flächige Keyboard, aber auch durch die Harmonien hervorgerufen wird. Zum Refrain hin entwickelt der Gesang eine überraschende Indie-Popigkeit. Das funktioniert bei einem Song hervorragend. Auf Albumlänge hat man schnell den Eindruck immer denselben Song zu hören. Da hilft es auch nicht, wenn dieser eine Song gut ist.
Anno 2019 machen „Cigarettes After Sex“ noch immer berührend schöne Musik. Aber langsam sollten sie auch Neues wagen.

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