Suicide – Suicide

Der Sound der aufkeimenden Revolution – komprimiert als Album. Das 1977 erschienene, gleichnamige Album von „Suicide“ war nicht nur seiner Zeit voraus, es kondensierte die Jungendangst und den Terror der politischen Begebenheiten exzellent auf einer Platte. Das Album klingt jedoch alles andere als laut oder gar polternd, mit einfachen stilistischen Mitteln schaffen es Martin Rev und der Anti-Elvis Alan Vega einen bedrohlichen, diffusen Sound zu erzeugen. Seiner Zeit kaum beachtet, ist „Suicide“’s „suicide“ relevanter denn je! Die Parole lautet: „Suicide“ hören, Kunst produzieren und auf die Barrikaden. Die aktuelle Wiederveröffentlichung der Platte bringt extra Fotomaterial und liebevoll gemasterten Tunes und ist eine Empfehlung für Musikliebhaber, oder die die es noch werden wollen. Enjoy the sound of demise!

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(ut)

Hayden Thorpe – Diviner

Die „Wild Beasts“sind seit 1 1/2 Jahren Geschichte, lange lebe HAYDEN THORPE! Tatsächlich hat mich seine Ex-Band mit ihren unzähligen Veröffentlichungen nie gecatcht, vielleicht waren sie mir einfach zu diskret, zu verhuscht, zu meta?! Ganz anders ist das nun bei Thorpes Debutalbum „Diviner“… vom ersten Song an zieht mich der Brite mit seinem Falsettgesang (den ich sonst eigentlich nur bedingt mag!) und seinem reduzierten und unmittelbaren Piano Pop in seinen Bann! Hier ein paar Beats, da ein paar Keyboardflächen, ferig ist die Laube. Besser kann man kaum zeigen, das es für großartigen melancholischen Pop und gutes Songwriting meist gar nicht mehr braucht…

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(mf)

Linear Movement – On The Screen

Das belgische Projekt ist auch eine Art Phantom. Bekannt geworden durch die 80er Minimal Flexi Pop Sampler erschienen in der Folge 2008 und 2016 auf Minimal Wave Rereleases ihrer obskuren 80er Veröffentlichungen. Die beiden Rereleases selber waren schnell vergriffen und sind inzwischen nicht mehr unter 70 Euro bei Discogs zu haben. Umso erfreulicher ist die kleine Sensation, dass Minimal Wave angekündigt hat, im September „on the screen“ mit Bonus Stücken erneut heraus zu bringen.

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(vk)

João Gilberto – Wo Bist Du, João Gilberto?

João Gilberto ist vor nicht einmal einem Monat mit 88 Jahren gestorben. Das Werk, das er hinterlässt, darf man sicher mit Fug und Recht einzigartig nennen. Er hat 1963 zusammen mit Stan Getz nicht nur die erfolgreichste Jazz Platte aller Zeiten aufgenommen, sondern hat vermutlich gleichzeitig mit „the girl from ipanema“ das wohl bekannteste Stück und zugleich die Referenz des Bossa Nova schlechthin geschaffen. Nebenbei hat er den Bossa Nova mit seinem Debüt von 1959 scheinbar beiläufig erfunden. Die Leichtfüssigkeit verbunden mit einer tiefen Sehnsucht konnte wohl nur João Gilberto dank seiner seltsam unspektakulären Stimme schaffen.
Dabei zeichnete den Musiker privat eine gewisse Lebensuntüchtigkeit aus. In den letzten Jahren seines Lebens hat er sich selber völlig von der Außenwelt zurückgezogen und lebte allein von anderen Menschen weitgehend abgeschirmt in einer kleinen Wohnung in Rio de Janeiro. Ihm wurde gar eine ausgeprägte Misanthropie nachgesagt.
Vor ein paar Jahren machte sich der recht bekannte deutsche Pop Journalist Marc Fischer auf die (erfolglose) Suche nach dem scheinbaren Phantom und schilderte seine Erlebnisse in dem Buch „hobalala: auf der suche nach joâo gilberto“. Tragischerweise kam Fischer durch Suizid schon vor seinem Idol zu Tode.
Der Filmemacher Georges Gachot nahm das zum Anlass, sich auf die Spuren des Buches, Fischers und letztlich auf die Gilbertos zu begeben. Das Ergebnis ist ein absolut sehenswerter Film über Menschen voller Sehnsucht, die auf eine seltsame Weise miteinander verbunden zu sein scheinen.
Nach dem Film sieht man das Genie Gilberto anders, ist aber gleichzeitig (noch mehr) in seinen Bann gezogen.

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(vk)

No More – Love, Noise and Paranoia

Die norddeutsche Band „No More“, die vor allem wegen des Songs „suicide commando“ legendär wurde, feiert dieses Jahr seinen 40. Geburtstag. Um das runde Jubiläum adäquat zu begehen, erschien gerade die Zusammenstellung „love, noise and paranoia“. Sie umfasst alte Stücke, erstmals veröffentlichte, Neu-Aufnahmen alter Songs und natürlich auch den Hit „suicide commando“ und ist somit nicht nur etwas für Fans des Duos.

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(vk)

Mekanik Kommando – Dancing Elephants

Die niederländische Band kann sich vor allem seines Frühwerks wegen einer gewissen Bekanntheit erfreuen. Ihr spröder Minimal mit Postpunk-Einwürfen wurde auch deswegen bekannt, weil ihr Debüt „it would be quiet in the woods if only a few birds sing“ 2017 wiederveröffentlicht wurde. Dark Entries legt nun im August die gesuchte EP „dancing elephants“ nach.

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(vk)

Rhume Carabiné – Macrale

Rhume Carabiné aka Loïck Le Hénaff ist eine Ein-Mann-Projekt aus Reims in Frankreich. Nach einigen EPs hat er im Dezember das Debüt Album „macrale“ veröffentlicht. Zwar verwendet er vom Instrumentarium ein klassisches Minimal Set Up. Die Musik selber gibt sich aber erstaunlich postpunkig. Rhume Carabiné ist auf einem guten Weg, aber noch nicht angekommen. Der letzte Funke, um wirklich zu überzeugen, fehlt noch. Aber es ist ja auch erst das Debüt Album!

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(vk)

Kit Sebastian – Mantra Moderne

…und wo wir gerade bei psychedelischen „Sound-Spielereien“ sind: Das Londoner Duo KIT SEBASTIAN hat vor ein paar Tagen erst ihr wirklich phantastisches Debutalbum auf die Musikwelt losgelassen! „Mantra Moderne“ entpuppt sich beim Hören als unglaubliche Spielwiese musikalischer Bezüge, Einflüsse und Querverweise… von Stereolab zu Broadcast, von Psychpop zu Brazil und wieder zurück! Herrlich das!

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(mf)

Lovebyrd – Getting Depressed

Hoppla! Das deutsche Duo LOVEBYRD hat – nach zwei Alben – gerade seinen neuen Song „Getting Depressed“ gedroppt… und spielt damit mal locker auf internationalem Niveau, indem es irgendwo zwischen Surfpop, Psych und Lo-Fi an Bands wie Puro Instinct, Soundcarriers und Broadcast denken lässt… sehr gelungen!

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(mf)

The Populists AKA Yan Wagner – Belgian Trip

Das Berliner Label Detriti Records ist ja immer für eine (positive) Überraschung gut. Sein Programm reicht von düsterem Post Punk, über Horror Minimal(!) bis hin zu moderner elektronischer Musik. Im Mai erschien die 12″ „The Populists AKA Yan Wagner“ – „belgian trip“. Wenn man dazu weiß, dass auf dem Cover ein Smiley zu sehen ist, ist klar, was hier Sache ist: Feinsten New Beat spielt dieses Projekt. Allzu oft werden aus heutiger Sicht eher langweilige Stücke bemüht. Das hier ist aber auf ganzer Länge eine gelungene 12″!

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(vk)