STUMM433

Das berühmte Label Mute, das so viel mehr ist als „nur“ das „Depeche Mode“-Label, wird 40! 40 Jahre ist es her, dass der Label Betreiber Daniel Miller unter dem Pseudonym „The Normal“ die Single „warm leatherette“ veröffentlichte und damit den Startschuss für eine unbeschreibliche Label Karriere lieferte. Vier Jahrzehnte später schaut Miller auf eine Geschichte zurück, die ihres Gleichen sucht. Bands wie „Depeche Mode“, „Erasure“ und „Fad Gadget“ und ihr Erfolg wären ohne Mute wohl nicht denkbar gewesen.
Anlass genug, den Geburtstag mit einer 5 LPs bzw. 5 CDs umfassende Compilation zu begehen. Die Liste der beteiligten Künstlerinnen und Künstler ist schon wahrlich beeindruckend: „A Certain Ratio“, „A.C. Marias“, „ADULT.“, „The Afghan Whigs“, Alexander Balanescu, Barry Adamson, Ben Frost, Bruce Gilbert, „Cabaret Voltaire“, „Carter Tutti Void“, Chris Carter, Chris Liebing, „Cold Specks“, Daniel Blumberg, Danny Briottet, „Depeche Mode“, „Duet Emmo“, Echoboy, „Einstürzende Neubauten“, „Erasure“, „Fad Gadget“, „Goldfrapp“, He Said, Irmin Schmidt, Josh T. Pearson, K Á R Y Y N, „Komputer“, „Laibach“, „Land Observations“, Lee Ranaldo, „Liars“, „Looper“, „Lost Under Heaven“, „Maps“, Mark Stewart / Sonskrif / The New Banalist Orchestra, Michael Gira, Mick Harvey, „Miranda Sex Garden“, Moby, „Modey Lemon“, „Mountaineers“, „New Order“, „Nitzer Ebb“, NON / Boyd Rice, „Nonpareils“, The Normal, „onDeadWaves“, „Phew“, „Pink Grease“, Pole, „Polly Scattergood“, Richard Hawley, „ShadowParty“, „Silicon Teens“, Simon Fisher Turner and Edmund de Waal, „The Warlocks“, „Wire“, Yann Tiersen und Gareth Jones. Kurz: Es ist eigentlich alles mit dabei, was man aus der Label Historie kennt und schätzt.
Zudem sind an der Gestaltung 28(!) Designerinnen und Desiger beteiligt. Alle Einnahmen gehen zu gleichen Teilen an die gemeinnützigen Organisation „British Tinnitus Association“ und „Music Minds Matter“.
Das ist wahrlich ein Projekt, das einem 40. Geburtstags eines so bedeutenden Labels würdig ist.

Vorab gibt es die erste „The Normal“ Veröffentlichung seit 40 Jahren zu hören – und zwar eine Interpretation des John Cage Stückes „4:33“. Ja, auch Humor gehörte schon immer zu Mute…

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

DIIV – Deceiver

„DIIV“ waren ja vor allem dank ihres Songs „doused“ einer der Hypes des Jahres 2012. Selten gelang einer Band so überzeugend und leichtfüßig die Mischung von Pop, Wave und Postpunk. Das zugehörige Album „oshin“ schloß da ohne Weiteres passend an, sein vier Jahre später erscheinender Nachfolger „is there is are“ war dann schon durchwachsen. Es war aber auch ein ziemlich überambitioniertes Projekt, was „DIIV“ das auf zwei LPs verteilt versuchten. Danach wieder: Stille im Universum der Band. Im Oktober erscheint nun Album Nummer drei. Der Song „skin game“, den es bereits zu hören gibt, lässt die Leichtigkeit vermissen und erinnert eher an „Sonic Youth“ auf Shoegaze oder so. Das wird wohl sicher eines der spannendsten Releases des Jahres. Ob es dann auch gut sein wird, bleibt abzuwarten.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Suicide – Suicide

Der Sound der aufkeimenden Revolution – komprimiert als Album. Das 1977 erschienene, gleichnamige Album von „Suicide“ war nicht nur seiner Zeit voraus, es kondensierte die Jungendangst und den Terror der politischen Begebenheiten exzellent auf einer Platte. Das Album klingt jedoch alles andere als laut oder gar polternd, mit einfachen stilistischen Mitteln schaffen es Martin Rev und der Anti-Elvis Alan Vega einen bedrohlichen, diffusen Sound zu erzeugen. Seiner Zeit kaum beachtet, ist „Suicide“’s „suicide“ relevanter denn je! Die Parole lautet: „Suicide“ hören, Kunst produzieren und auf die Barrikaden. Die aktuelle Wiederveröffentlichung der Platte bringt extra Fotomaterial und liebevoll gemasterten Tunes und ist eine Empfehlung für Musikliebhaber, oder die die es noch werden wollen. Enjoy the sound of demise!

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(ut)

Hayden Thorpe – Diviner

Die „Wild Beasts“sind seit 1 1/2 Jahren Geschichte, lange lebe HAYDEN THORPE! Tatsächlich hat mich seine Ex-Band mit ihren unzähligen Veröffentlichungen nie gecatcht, vielleicht waren sie mir einfach zu diskret, zu verhuscht, zu meta?! Ganz anders ist das nun bei Thorpes Debutalbum „Diviner“… vom ersten Song an zieht mich der Brite mit seinem Falsettgesang (den ich sonst eigentlich nur bedingt mag!) und seinem reduzierten und unmittelbaren Piano Pop in seinen Bann! Hier ein paar Beats, da ein paar Keyboardflächen, ferig ist die Laube. Besser kann man kaum zeigen, das es für großartigen melancholischen Pop und gutes Songwriting meist gar nicht mehr braucht…

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(mf)

Linear Movement – On The Screen

Das belgische Projekt ist auch eine Art Phantom. Bekannt geworden durch die 80er Minimal Flexi Pop Sampler erschienen in der Folge 2008 und 2016 auf Minimal Wave Rereleases ihrer obskuren 80er Veröffentlichungen. Die beiden Rereleases selber waren schnell vergriffen und sind inzwischen nicht mehr unter 70 Euro bei Discogs zu haben. Umso erfreulicher ist die kleine Sensation, dass Minimal Wave angekündigt hat, im September „on the screen“ mit Bonus Stücken erneut heraus zu bringen.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

João Gilberto – Wo Bist Du, João Gilberto?

João Gilberto ist vor nicht einmal einem Monat mit 88 Jahren gestorben. Das Werk, das er hinterlässt, darf man sicher mit Fug und Recht einzigartig nennen. Er hat 1963 zusammen mit Stan Getz nicht nur die erfolgreichste Jazz Platte aller Zeiten aufgenommen, sondern hat vermutlich gleichzeitig mit „the girl from ipanema“ das wohl bekannteste Stück und zugleich die Referenz des Bossa Nova schlechthin geschaffen. Nebenbei hat er den Bossa Nova mit seinem Debüt von 1959 scheinbar beiläufig erfunden. Die Leichtfüssigkeit verbunden mit einer tiefen Sehnsucht konnte wohl nur João Gilberto dank seiner seltsam unspektakulären Stimme schaffen.
Dabei zeichnete den Musiker privat eine gewisse Lebensuntüchtigkeit aus. In den letzten Jahren seines Lebens hat er sich selber völlig von der Außenwelt zurückgezogen und lebte allein von anderen Menschen weitgehend abgeschirmt in einer kleinen Wohnung in Rio de Janeiro. Ihm wurde gar eine ausgeprägte Misanthropie nachgesagt.
Vor ein paar Jahren machte sich der recht bekannte deutsche Pop Journalist Marc Fischer auf die (erfolglose) Suche nach dem scheinbaren Phantom und schilderte seine Erlebnisse in dem Buch „hobalala: auf der suche nach joâo gilberto“. Tragischerweise kam Fischer durch Suizid schon vor seinem Idol zu Tode.
Der Filmemacher Georges Gachot nahm das zum Anlass, sich auf die Spuren des Buches, Fischers und letztlich auf die Gilbertos zu begeben. Das Ergebnis ist ein absolut sehenswerter Film über Menschen voller Sehnsucht, die auf eine seltsame Weise miteinander verbunden zu sein scheinen.
Nach dem Film sieht man das Genie Gilberto anders, ist aber gleichzeitig (noch mehr) in seinen Bann gezogen.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

No More – Love, Noise and Paranoia

Die norddeutsche Band „No More“, die vor allem wegen des Songs „suicide commando“ legendär wurde, feiert dieses Jahr seinen 40. Geburtstag. Um das runde Jubiläum adäquat zu begehen, erschien gerade die Zusammenstellung „love, noise and paranoia“. Sie umfasst alte Stücke, erstmals veröffentlichte, Neu-Aufnahmen alter Songs und natürlich auch den Hit „suicide commando“ und ist somit nicht nur etwas für Fans des Duos.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Mekanik Kommando – Dancing Elephants

Die niederländische Band kann sich vor allem seines Frühwerks wegen einer gewissen Bekanntheit erfreuen. Ihr spröder Minimal mit Postpunk-Einwürfen wurde auch deswegen bekannt, weil ihr Debüt „it would be quiet in the woods if only a few birds sing“ 2017 wiederveröffentlicht wurde. Dark Entries legt nun im August die gesuchte EP „dancing elephants“ nach.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Rhume Carabiné – Macrale

Rhume Carabiné aka Loïck Le Hénaff ist eine Ein-Mann-Projekt aus Reims in Frankreich. Nach einigen EPs hat er im Dezember das Debüt Album „macrale“ veröffentlicht. Zwar verwendet er vom Instrumentarium ein klassisches Minimal Set Up. Die Musik selber gibt sich aber erstaunlich postpunkig. Rhume Carabiné ist auf einem guten Weg, aber noch nicht angekommen. Der letzte Funke, um wirklich zu überzeugen, fehlt noch. Aber es ist ja auch erst das Debüt Album!

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Kit Sebastian – Mantra Moderne

…und wo wir gerade bei psychedelischen „Sound-Spielereien“ sind: Das Londoner Duo KIT SEBASTIAN hat vor ein paar Tagen erst ihr wirklich phantastisches Debutalbum auf die Musikwelt losgelassen! „Mantra Moderne“ entpuppt sich beim Hören als unglaubliche Spielwiese musikalischer Bezüge, Einflüsse und Querverweise… von Stereolab zu Broadcast, von Psychpop zu Brazil und wieder zurück! Herrlich das!

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(mf)