Rosetta Stone – Seems Like Forever

Die britische Band „Rosetta Stone“ genießt in Goth Rock Kreisen sowas wie einen legendären Ruf – nicht zuletzt wegen ihres „Rattles“-Covers „the witch„. Nach beinahe 20 Jahren Sendepause erscheint im Mai tatsächlich ein neues Album!
Neu? Nicht so ganz. In Jahren hatte Band Kopf Porl King nicht nur respektablen Erfolg als „In Death It Ends“, sondern pflegte auch das Projekt „Miserylab“. Und genau von deren Releases stammen die Stücke von „seems like forever“. Scheinbar wurden sie aber neu aufgenommen.
Persönlich lassen mich solche Vorzeichen und dann noch die Information, dass Jürgen Engler („Die Krupps“) das Album gemischt hat, wenig Gutes erwarten. Aber dann die Überraschung: Das Album ist wirklich gut! Die Stücke sind weniger rockig als vielmehr wavig oder postpunkig. Der Gesang wirkt nicht so gekünstelt wie früher und weiß mit eingängigen Melodien zu überzeugen. „people“ ist ein echter Ohrwurm. In allem schwingt eine gewisse angenehme Sentimentalität mit – ganz ohne irgendwelche Peinlichkeit, die leider einige alte Bands umgibt.
Spektakulär und aufdringlich ist dieses Comeback nicht, aber vermutlich genau deswegen so gut. Die Songs wachsen bei jedem Hören.

(vk)

The BV’s – Cartography

Lieblingsbandalarm!
„The BV’s“ – ein brtisch-deutsches Duo aus Augsburg – ist mit einigem Abstand zu vielen Bands und Releases der letzten Jahre so ziemlich das Beste was im C86 inspiriertem Feld aus Jangle Pop, Lo-Fi, Shoegaze und Indie erschienen ist. Nach dem herausragendem Debutalbum „speaking from a distance“ folgt nun der zweite Langspieler „cartography“, erneut veröffentlicht auf dem deutschen Indie Pop Liebhaberlabel Kleine Untergrund Schallplatten. Ähnlich dem Vorgänger, ist es erstaunlich, in welcher Dichte hier feinste ungeschliffene verhallte Pop-Perlen aneinandergereiht werden und dabei mit großer Abwechselung und Spielfreude ein tolles Hörvergnügen mit hohem Funfaktor und Unterhaltungswert geschaffen wird!

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(mf)

Weeping Willows zum Record Store Day

Gerade haben die schwedischen „Weeping Willows“ ihre neues Album „after us“ veröffentlicht, da bringen sie schon wieder interessante Neuigkeiten unters Volk: Zum diesjährigen Record Store Day werden ihre Alben „into the light“ und „fear and love“ erstamls auf Vinyl erscheinen. Haken: Es scheint sie nur in Schweden zu geben…

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(vk)

Underground Wave Volume 6

Das belgische Label Walhalla Records, das schon einen rieseigen Haufen spannender und handverlesener 80er Jahre Synth Wave Platten bzw. Sampler veröffentlicht hat, kündigt den inzwischen sechsten Teil der Reihe „Underground Wave“ an. Näheres zum Tracklisting gibts nicht. Nur einen Song:

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(vk)

Be Forest – Knocturne

Auch wenn das aktuelle – acht Wochen alte – Album „knocturne“ des italienischen Trios „Be Forest“ seinem bereits bestehenden Soundkosmos nur bedingt etwas neues oder innovatives hinzufügen kann, muss diese Band doch unbedingt einmal gewürdigt werden! Bereits seit 2011 sind die drei Millennials von der italienischen Adriaküste mit Veröffentlichungen aktiv und haben mit „Cold“ sowohl ein phantastisches Debut als auch mit „hanged man“ eine mittlerweile sehr rare – und zu Recht – gesuchte Single rausgebracht… spannend ist das Trio vor allem durch ihren Brückenschlag zwischen verschiedenen – meist nur nebeneinander liegenden, aber nicht verknüpften – Gitarrengenres! So finden sich bei „Be Forest“ Einflüsse aus Dream Pop und Ethereal ebenso, wie aus Post Punk und Indie Pop. All das wird durch einen verhallten sphärischen Sound, teils wavigen, teils shoegazigen Gitarren und schwebenden, melancholischen weiblichen Gesangparts gekonnt zusammengehalten bzw. zusammengebracht!

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(mf)

Poor Decisions – Neu & Billig

Manchmal hat es was Gutes, wenn auf einem Festival – in diesem Fall dem „Waveteef“ – Bands absagen und andere nachrücken. So entdeckt man bsiweilen Neues. So geschehen mit „Poor Decisions“ aus Darmstadt. Das Duo hat bislang nur das Demo Album „neu & billig“ digital veröffentlicht. Das bieten die beiden zum „name your price“ bei Bandcamp an, was bei der hohen Hitdichte verwundern mag. Hier treffen Neo Minimal, Synth Wave und moderne Tanzmusik mit einer Schnodderigkeit zusammen, die hoffen lässt, dass die beiden ihre Aufnahmen nie zu gut produzieren lassen mögen. Ich freu mich jetzt schon auf den Autritt!

https://poordecisions.bandcamp.com/track/the-workout

(vk)

Sudeten Crèche – Nothing Is True

„Sudeten Crèche“ war ein Projekt, das eher locker von 1980-1985 existierte, eine paar wenige Singles herausbrachte, aber zum einen den Minimal Hit „are kisses out of fashion?“ schuf und sogar mit Nico auf Tour war. Leider verstarb 2012 mit Mark Warner eines der drei Gründungsmitglieder. Die verbliebenen Mitglieder nehmen seit 2015 neues Material auf und planen ein Album mit frühem Material zusammenzustellen. Eine Mischung aus beidem soll es werden und noch dieses Jahr auf den Markt kommen. Als Vorgeschmack schicken „Sudeten Crèche“ die EP „nothing is true“ mit ausschließlich neuen Tracks ins Rennen. Der bisher einzige zu hörende Song erinnert an die frühen „Sudeten Crèche“ und hat eine Gesangsmelodie, die einen an „The Sound“s Adrian Borland denken lässt.

https://sudetencreche.bandcamp.com/track/nightlife-in-k-ln

(vk)

Stuart A. Staples – Music for Claire Denis’ High Life

Der „Tindersticks“-Kopf Stuart A. Staples bringt ein neues Album heraus. Er hat es sich zur Angewohnheit gemacht, dass seine Solo-Alben irgendetwas besonderes an sich haben. Diesmal handelt es sich – wie der Name ja schon andeutet – um einen Soundtrack zu dem Film „High Life“ mit Robert Pattinson und Juliette Binoche in den Hauptrollen.
Der Großteil des Albums umfasst entsprechend Sound Collagen, wie man sie bei einem Soundtrack erwarten würde. Die sind Staples durchaus gelungen und abwechslungsreich. Man fragt sich aber doch, zu welchem Anlass man ein solches Album aus dem Schrank nehmen würde.
Große Ausnahme bildet das von Pattinson gesunge Stück „willow“, das zugleich zentrales Themenstück des Films ist. Es hat eine melancholische, düstere Tiefe, die einen ein wenig an Nick Cave denken lässt.
Vielleicht ist das Stück allein schon die Anschaffung wert.

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(vk)

Avey Tare – Cows On Hoursglass Pond

Angekündigt hatte ich das Album ja bereits. Nun ist „Cowas On Hourglass Pond“ erschienen.
Aufgenommen wurde das neue Werk eines der Herren des schrillen „Animal Collective“s auf einem einfachen 8-Spur Gerät. Das mag Anno 2019 seltsam anmuten, wo es dank moderner Aufnahme-Technik eigentlich keine Begrenzung auf eine Spurenanzahl mehr gibt. Allerdings kann die Reduktion oder bewusste Einschränkung der Möglichkeiten auch bewusst gewähltes Mittel sein.
Vielleicht spielte diese Vorgabe auch eine Rolle dabei, dass das Album einen sehr analogen Charakter hat und eine beinahe folkige Atmosphäre entwickelt. Klar hört man die verstrahlten und vertrackten Songstrukturen der Hauptband „Animal Collective“ auch hier heraus. Aber die Wärme, die die Akustik Gitarre in beinahe allen Songs mitbringt, wird mit den Sounds atmosphärisch und behutsam aufgegriffen.
Ganz nebenbei hat Avey Tare hier die perfekte Platte zur Fühjahrsmüdigkeit und zum sonntaglichen im Bett rumlungern aufgenommen.

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(vk)