Cold Beat – Mother

Die Band „Cold Beat“ hat als eine etwas beliebige Post Punk/Indie Kapelle 2014 begonnen, Platten zu veröffentlichen. 2018 aber erschien auf einmal auf Dark Entries mit „a simple reflection“ eine „Eurythmics“ Cover-Ep, die durchweg mit 80er Cold Wave Synth Pop Versionen der Originale überzeugte – so sehr, dass ihre „never gonna cry again“-Version gar auf einer Moschino Modenschau zu hören war. „mother“ ist nun das erste Release seit jener EP. Tatsächlich gelingt es „Cold Beat“, das hohe Niveau der Ep auch mit eigenen Stücken und auf Albumlänge zu halten. „mother“ ist ausgesprochen vielseitig geraten. Viel 80er, viel Pop gibt es da zu hören. Aber auch Cold Wave meets Post Punk („gloves“). Der Titel Song ist ein ausgesprochen tanzbarer Hit. Songs wie „prism“ lassen an Julee Cruise und ihre Stücke zu Twin Peaks denken – nur in vergleichsweise uptempo. Schöne Überraschung und schon ein ganz großes Album zu Beginn des noch jungen Musikjahres 2020.

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(vk)

Mängelexemplar – Non Plus Ultra

„non plus ultra“ ist das nunmehr vierte Album des Düsseldorfer Duos „Mängelexemplar“ seit 2012. Deren eine Hälfte Joachim Saleina dürfte auch deswegen interessant sein, weil er schon so einige aufregende Minimal-Synth-Pop Platten mit zu verantworten hat. Zum Beispiel als Teil der von mir persönlich hoch verehrten „Cosmic Hula Radiators„, die eigentlich stets mit dem ein oder anderen Track bei unseren Damaged Goods Partys dabei sind.
Zurück zu „Mängelexemplar“. Auch hier steht der 80er Minimal Synth mit guten Melodien im Mittelpunkt. Allerdings kommen die Stücke wie eine Art Hochglanzversion der „Cosmic Hula Radiators“ daher. Obwohl zumindest mich genau das im ersten Moment abschreckt, empfehle ich, ein Album der Band durchzuhören. Denn dann packen die Stücke einen auf einmal. Das gilt auch für das neue Werk „non plus ultra“. Also so gesehen: Nichts Neues im Hause „Mängelexemplar“. Andererseits muss festgehalten werden: Das beachtlich hohe Niveau haben sie gehalten!

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(vk)

Chrome

Seit einiger Zeit gibt es die sehr aufschlussreiche Bandcamp Seite der Legende „Chrome“ aus San Francisco. Mit ihrem sperrigen Post-Wave-Industrial-Punk haben sie es nie so recht in die erste Reihe der Helden der 80er Jahre geschafft, was vielleicht auch daran liegen mag, dass der Kopf und Sänger der Band – Damon Edge – bereits 1995 viel zu früh verstorben ist. Jedenfalls gibt es hier nun allerhand Altes wie Neues digital (wieder) zu entdecken. Auch das letzte Album „techromancy“, das unter Ägide des Edge-Nachfolgers Helios Creed entstand.
Einige Platten werden auch als Vinyl angeboten. Das allerdings zu irren Preisen wie etwa die Ep „no humans allowed“, die bei 5 Tracks ganze 30 $ kosten soll. Das ist dann doch etwas arg unverschämt, zumal die Ep noch immer für relativ faire Preise im Original erhätlich ist.
Stöbern lohtn aber in jedem Fall!

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Augustus Muller – Machine Learning Experiments (Soundtrack)

Der Name Augustus Muller ist den meisten vermutlich nicht geläufig. Die Band „Boy Harsher“ vermutlich schon. Muller ist die Hälfte des US-amerikanischen Projektes. Trotz ausgedehnter Touren beschäftigt er sich schon seit einiger Zeit mit Musik zu (Kurz-)Filmen. Nun erscheint mit „machine learning experiments“ der erste Soundtrack. Zwei Tracks gibt es bislang zu hören. Einer – „taste of metal“- klingt exakt wie die Band – nur eben instrumental. Der andere hat deutlichen Soundtrack Charakter und läßt an Stranger Things oder Blade Runner denken. Vermutlich sollen mit den beiden Stücken die Pfeiler der gesamten Platte abgesteckt werden. Für einen Soundtrack ist das durchaus gelungen. Aber ob die Musik so gut ist, dass sie auch beim heimatlichen Zuhören trägt – wie eben Blade Runner oder die Popol Vuh Soundtracks – darf nach den beiden Stücken erst einmal bezweifelt werden.

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The Toy Shop – Synth Pop Art

Das australische Duo „The Toy Shop“ hat eigentlich nur zwei Singles 1981 und 1983 herausgebracht. Die haben es aber in sich, so vielseitig, wie sie sind. Die erste „the maze“ ist auf der A-Seite wavig-synth-poppig. Die B-Seite „live wires kill“ ist radikaler Minimal. Die zweite Single „attack decade“ schielt offensichtlich deutlich nach Größerem und verbindet Synthpop mit Italo Elementen. Wieso es bei der hohen Qualität beider Releases damals nicht zu mehr Veröffentlichtungen kamen, mag verwundern. Gleichzeitig verwundert, dass eigentlich nur die Debüt 7″ einigermaßen teuer geworden ist.
2015 brachte Vinyl On Demand die Zusammenstellung „synth pop art“ heraus, die neben den beiden Singles noch eine ganze Menge spannende Songs des Duos bereit hält. Auch die gibt es noch regulär bei Vinyl on Demand für kleines Geld zu kaufen.
Und seit Ende des letzten Jahres verkauft die Band diese Zusammenstellung auch selber digital auf bandcamp.
Manchmal ist gute Musik so günstig zu haben!

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Die Sterne – Die Sterne

„Die Sterne“ sind tot, es leben „Die Sterne“! Einst war die Band um Frank Spilker zusammen mit „Blumfled“ und „Tocotronic“ die Speerspitze der 90er Musik, die sich Hamburger Schule nannte. „Die Sterne“ waren aber mit ihrem funky-souligem Sound immer etwas anders als die anderen Bands. Mit erfreulicher Regelmäßigkeit veröffentlichten sie mal mehr, mal weniger gute Platten. Bis 2014. Dann wurd es still und 2018 kam dann der Split. Kurz darauf begann Spilker alleine weiterzumachen. Weiterhin unter dem Bandnamen. Ergebnis ist das nun gerade erschienene selbstbetitelte Album, das somit eine Art Neuanfang markiert. Es mag überraschen, aber das Album ist ein typisches „Sterne“-Album. Poppig mit guten Texten und dazu immer ein bisschen Melancholie. So kann es von mir aus ewig weiter gehen…

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Rufus Wainwright – Unfollow The Rules

Rufus Wainwright war schon immer ein Garant für die richtige Mischung aus Drama und Melancholie – zusammengehalten von großer Geste. Am eindringlichsten wird das vermutlich auf dem nur am Klavier eingespielten Album „all days are nights: songs for lulu„. Seit jeher hat sich Wainwright an beinahe allem versucht, das in die zuvor genannten Koordinaten passt.
Zwei Jahre nach seinem letzten Werk „northern stars“ erscheint im April das neue Album „unfollow the rules“. Die neue Single „damsel in distress“ erinnert an seine großartigen 90er Werke „want one“ und „want two“, die ähnlich Neil Hannons „Divine Comedy“ Indiepop mit großartigen Arrangements eine ganz neue Dimension verliehen.

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Jimi Tenor – NY, Hel, Barca (1994-2001)

Der Finne Jimi Tenor darf sicher problemlos als Freak bezeichnet werden und würde sich obendrein sicher geschmeichelt fühlen. Seit 1994 hat er so ziemlich alles ausprobiert von Synthpop, über Jazz und Funk bis hin zum Experiment im weitestens Sinne. Veröffentlicht hat er auf seinem Weg auf verschiedensten Labels. U.a. auf Warp. Das Hamburger Label Bureau B schickt sich nun an, eine schicke Zusammenstellung aus der Frühzeit von Tenors Schaffen herauszubringen und zwar auf zwei schicken LPs. Mit dabei seine großen Hits „sugardaddy“ und „take me baby“.

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Bleibtreu – Bleibtreu

„Bleibtreu“ existierten unter dem Namen nur 1982 und brachten eine Lp und eine 7″ heraus. Ein Jahr später veröffentlichten beinahe dieselben Leute unter dem Namen von Christian Kneisel das Album „gala“, das allein wegen des Songs „nähe und distanz“ deutlich bekannter wurde. „Bleibtreu“ sind noch ein wenig mehr am NDW orientiert und eingängiger. Aber tatsächlich enthält das selbst betitelte Album einige feine Songs. Derzeit ist es obendrein noch günstig bei Discogs zu erwerben. Sehr überraschend vor dem Hintergrund, dass weit schlechtere Alben jener Zeit teils irrwitzige Preise erzählen.

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Soloist Anti Pop Totalization – Soloist Anti Pop Totalization

Das japanische Projekt „Soloist Anti Pop Totalization“ oder auch „Soloist APT“ hat bislang zwei Demos veröffentlicht und legt nun mit einem Album nach. Das Projekt sieht sich in der Tradition von Industrial und Synths Acts wie „SPK“, „Throbbing Gristle“ und „Cabaret Voltaire“. Entsprechend sind die Stücke etwas sperrig, aber auch weit poppiger, als es die Referenzen vermuten lassen. Ich denke von der Atmosphäre an Releases des Galakthorrö-Labels: „November Növelet“ oder „Tanz Ohne Musik“. Das selbstbetitelte Album mag hier und da etwas anstrengend sein, strotzt aber vor spannender Ideen. Hier lohnt das zuhören!

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