Buzzocks – Another Music In A Different Kitchen / Love Bites

In den letzten Jahren sind ja viel zu viele Legenden von uns gegangen. Ende 2018 ereilte es nun leider auch Pete Shelley von den „Buzzcocks“. Shelley schrieb mit seiner Band Geschichte. Kaum eine andere Punk Band in den späten 70ern verstand es so gut, die ungestüme Energie von Punk mit überraschend poppigen Melodien zu verbinden. Man denke da nur an ihren absoluten Überhit „ever fallen in love“. Die schnoddrige, britische Art der Band und von Shelleys Gesang taten ihr übriges, die „Buzzcocks“ so authentisch und gut zu machen. Seit 2006 trat die Band wieder auf und tat es auch bis zu Shelleys Tot.
Das Label Domino hat die ersten beiden und besonders legendären Alben „another music in a different kitchen“ und „loves bites“ wieder veröffentlicht. Man könnte eine Reissue so kurz nach Shelleys Tod als Leichenfledderei abtun, muss aber fairerweise dazu festhalten, dass die Band selber mit den Rereleases ihren 40. Geburtstag begehen wollte und alle Planungen noch u.a. von Pete Shelley selber auf den Weg gebracht wurden.
Die Alben sind zwar liebevoll remastered, ja, aber dennoch stellt sich ein wenig die Frage nach dem „Warum“, sind doch die originalen Alben noch immer relativ preiswert zu bekommen.

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Jessica Pratt – Quiet Signs

Jessica Pratt hat schon drei Alben herausgebracht, wovon ich zugegebenermaßen nicht viel mitbekommen habe. Im Februar erscheint mit „quiet signs“ das neue Album. Im Internet wird sie gern etwas salopp als „American Singer/Songwriterin“ bezeichnet, was sicherlich richtig ist, aber zu kurz greift. Im Zentrum ihrer Musik stehen eine Akustik Gitarre und ihre Stimme: Die klingt leicht froschig und hoch. Das ist hier keineswegs negativ gemeint, sondern soll nur als Beschreibung dienen.
Die Stücke sind reduziert und – wenn überhaupt – nur ganz behutsam zusätzlich instrumentiert. Ich kann nicht so recht erklären, wieso, aber ich muss bei Pratts Musik an die brasilianische Musik der 60er Jahre denken. An Gal Costas Debüt mit Ceatano Veloso etwa. Reich wird Jessica Pratt mit ihrer Musik sicherlich nicht, hat aber mit „quiet signs“ eine wunderschöne, fragile neue Platte geschaffen.

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Green River – Rehab Doll / Dry As A Bone

Derzeit wird ja so ziemlich alles aus den 80er wiederveröffentlicht, was nicht bei drei auf den Bäumen ist. Da muss man sich Reissues schon genauer anschauen, bevor man sich mit ihnen ernsthaft beschäftigt. Die Wiederveröffentlichungen des „Green River“ Albums „rehab doll“ und der EP „dry as a bone“ lohnen gleich aus mehreren Gründen eine eingehendere Beschäftigung.
Ich hole mal ein wenig weiter aus: „Green River“ sind gewissermaßen eine der Grunge Gründerbands, die immer im Schatten der großen Namen wie „Nirvana“ stand. Dabei waren sie nicht unwesentlich an der Schaffung des Grunge Sounds beteiligt. Sie formten 1984 ihre Musik aus einer Mischung von typischem 80er Hardrock, Glam und Underground Punk/No Wave. Produziert wurden sie von Jack Endino – jenem legendären Produzenten, dem nachgesagt wird, den typischen Grunge Gitarrensound kreiert zu haben. Wenn man dann noch weiß, dass die Band im Prinzip jeweils zur Hälfte aus „Mudhoney“- und „Pearl Jam“-Mitgliedern besteht, weiß man eigentlich schon genau, was einen erwartet: Eben eine Mischung aus dem Frühwerk beider bekannten Bands.
An beide Reissues ging das Label Sub Pop sehr liebevoll heran. Es gibt das Originalartwork. Remastered und produziert wurden sie von Jack Endino himself. Als Bonus gibt’s bei „rehab doll“ die frühen von Edino aufgenommenen Demos, bei der EP „dry as a bone“ Singles, Samplerbeiträge und sogar Unveröffentlichtes. Die Originale sind inzwischen schon recht hochpreisig. Also: Zugreifen!

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Digital Leather – FEEET

Das durchgeknallte Projekt „Digital Leather“ – bestehend aus einzig und allein Shawn Foree – bringt in erfreulicher Regelmäßigkeit neue Alben zwischen Punk, Wahnsinn, Minimal und Glam heraus. Am Sonntag erschien „feeet“. Leider ist die Lp jetzt schon(!) auf der Bandcamp Seite ausverkauft. Auf „feeet“ rumpelt Foree wieder durch diverse Genres und hält alles mit seiner markanten Stimme, die schon „Black Bug“s „frozen energy“ zu einem echten Hit machte, zusammen. Mal sehen, wo man vielleicht noch ein Exemplar der LP abgreifen kann…Einzig über Sinn und Unsinn der Neuaufnahme von „Digital Leather“s „Überhit“ „all i want to do is kill“ am Ende des neuen Albums lässt sich trefflich streiten.

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Casino Mariteam

Danke an Jörg von Kernkrach für diesen Tipp. Leider gibt es von dem Minimal Projekt nur ein Tape von 1983. Das wäre jedenfalls doch wert, wieder veröffentlicht zu werden.

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Victrola ‎– Born From The Water

Das italienische Projekt brachte es 1983 auf eine 12″ und ein Tape. Das wars. Dabei durchlief ihre Musik, die sich in der Zeit von der Gründung 1979 bis zum Split vier Jahre später entwickeln konnte, eine Interessante Metramophose vom Post Punk zum Minimal. Die Ep wurde bereits 2015 auf Dark Entries wieder veröffentlicht. Offenbar weil es da nun Kontakte gab, fragte das Label nach weiterem Material und erhielt als Antwort an die 100 Tapes!
Daraus hat Dark Entries nun die Compilation „born from the water“ (Textzeile aus dem Ep-Track „maritime tatami“) zusammengestellt. Die enthält unter anderem die Ep und einige Tracks des Tapes von 1983.

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Xeno & Oaklander – Hypnos

Im August erscheint das neue Album „Xeno & Oaklander“ – das erste seit 2016. Was sich bei den live Auftritten Ende des Jahres 2018 bereits abzeichnete, bestätigt die erste Single „angélique“: Zwar ist die Musik immernoch sehr am 80er Minimal orientiert, klingt aber zeitgemäßer und ist sehr tanz-fokussiert.

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Raderkraft – Smart Control

Im April erscheint die neue EP des belgischen Ein-Mann-Projektes „Raderkraft“. Der extrem tanzbare minimale Soundansatz wird hier statt mit Gesang mit Sprachsamples weiter gesponnen.

Sophia

Das Projekt um Robin Proper-Sheppard hat in den letzten Zeit ja eher live Alben veröffentlicht. Die ersten beiden Alben des Indie Pop Projektes, das gleichzeitig Nachfolger der legendären „God Machine“ ist, waren in den 90ern als Lps schnell vergriffen und wurden zu sehr begehrten Sammler Objekten. Nun hat sich Proper-Sheppard dazu entschlossen, diese beiden Alben wieder zu veröffentlichen. Allerdings nur auf der Bandcamp Seite und zum Verkauf auf Konzerten. Die Alben sind so begehrt, dass beide innerhalb von Stunden auf der Bandcamp Seite vergriffen waren. Zum Jahresanfang hat sich der Musiker entschieden, noch einige weitere Exemplare, die für die Tour bestimmt waren, doch auch in den Verkauf auf der Bandcamp Seite zu geben. Das Debüt „fixed water“ ist schon wieder ausverkauft, vom zweiten „the infinite circle“ gibt es nur noch 4(!) Exemplare. Da gilt es schnell zuzuschlagen!

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Liquid Sky

Der Indie-Film „liquid sky“ von 1982 verbindet Untergrund-Ästhetik mit einer experimentellen Story, die in der New Wave Szene der frühen 80er in New York angesiedelt ist. Dadurch erlangte der Film einen gewissen Ruf. Nun ist er als DVD wiederveröffentlicht worden. Schrill, bunt und durchaus anstrengend, dafür aber faszinierend ist er. Auf youtube gibt es ihn derzeit noch voller Länge:

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