Broadcast – Mother Is The Milky Way

Ebenso wie „microtronics“ war „mother is the milky way“ ein Tour-only CD Album und erfährt nun erstmals eine reguläre Veröffentlichung. Wobei die Beschreibung EP es wohl eher trifft, weil die Gesamtlänge unter 20 Minuten liegt. Die Stücke hier vereinen 60s Psychedelic Folk und Soundcollagen. Ganz so, wie man es von dem letzten zu Lebzeiten von Sängerin Trish Keenan erschienenen Album „Broadcast & The Focus Group“ „investigate witch cults of the radio age“ kennt. Die Verbindung von einfachen Hippiemelodien mit abgedrehten Klängen mag im ersten Moment verstören, ergibt aber bei jedem weiteren Hören mehr Sinn und entwicklt einen tief melancholisch-sehnsüchtigen Sog. „mother is the milky way“ verdeutlicht einmal mehr, wieso „Broadcast“ zu Recht eine Ausnahmestellung im Pop eingenommen hat und gleichzeitig zur Referenz werden konnte.

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Broadcast – Microtronics

Nun sind die drei „neuen“ „Broadcast“ Alben wie angekündigt erschienen. Grund genug, sie alle einmal für sich vorzustellen. „microtronics“ ist die Zusammenstellung zweier Tour CDs. Alle 21 Tracks sind instrumental und eher kurze Snippets. Das längste Stück ist 2:11 Minuten lang. Zwar hört man an der Art der Klangcollagen sofort, dass das hier die Band „Broadcast“ sein muss, ansonsten aber handelt es sich hier um geräuschhafte Improvisationen. Wenn sich mal wie bei Nummer 12 so etwas wie ein Stück herauskristallisiert, wird gleich aber an Sounds gespielt. Und sobald einem die Collagen ins Ohr gegangen sind, sind sie auch schon wieder vorbei. Bei aller Symphatien für die Band halt ich dieses Album tatsächlich für verzichtbar. Dennoch ist „microtronics“ nun erstmals auf Vinyl erhältlich.

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Laibach – Wir Sind Das Volk – Ein Musical Aus Deutschland (nach Texten von Heiner Müller)

Trotz des legendären Rufes der slowenischen Band „Laibach“ und des zugehörigen Künstler*innen Kollektivs „Neue Slowenische Kunst (NSK)“ und der hoch spannenden Aktionen bis in die 90er Jahre hinein, muss ich gestehen, dass ich die musikalischen Veröffentlichungen der letzten Jahre und den Auftritt der Band in Nordkorea eher bemüht fand. Es fehlte zunehmend eine tiefere musikalische oder kunst-politische Dringlichkeit. Das ändert sich mit „wir sind das volk“: Düstere Soundscapes, minimalistische Klangspiele, düstere Texte, Brecht/Weill-Reminiszenzen und Industrial Tracks lassen es wie eine Übertragung des 1986er Albums „nova akropola“ in die Jetztzeit erscheinen. Vermutlich wird das live ein wahres Spektakel sein! Jedenfalls waren die Theateraufführungen dazu ein Reisenerfolg.

Und dann noch die Vorab Single: „ich will ein deutscher sein“. Ein so derart überzeichnetes Stück hatten „Laibach“ sicher nicht mehr seit „geburt einer nation“ im Repertoire. Obendrein ist es ein Killer-Ohrwum. „Laibach“ sind zurück – wie schön!

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Deep Heavy Fear – Dark Days

„Deep Heavy Fear“ ist ein Trio aus Berlin, das soeben seine Debüt(?) 12″ „dark days“ veröffentlicht hat. Entstanden sind die 2 Tracks unter Mitwirkung der 80er Art Pop Band „Saâda Bonaire“ aus Bremen. Wer die kennt, hat auch in etwa ein Vorstellung, wie sich „Deep Heavy Fear“ anhören. Poppig, aber gleichzeitig undefinierbar „arty“. Zu haben ist die EP für faire 10 Euro auf der Bandcamp Seite.

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Suicide – Surrender

Im April erscheint eine Best of der New Yorker Legende „Suicide“. Das Duo begann in den frühen 70ern und veröffentlichte 1977 ein Debüt, das mit seinem elektronischen, kompromisslosen und minimalem Sound mehr Punk als alles andere war. Über die Jahrzehnte veränderten die Alan Vega und Martin Rev zwar hier und da den Sound. Das Grundgefühl und Vegas besonderer Gesang blieben aber immer zentral. Die 16-Track Zusammenstellung umfasst freilich alle legendären Tracks wie „rocket usa“, „cheree“ und „ghost rider“, aber auch zwei unveröffentlichte Stücke. Daher ist „surrender“ nicht nur ein Tipp für Einsteiger*innen.

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Advanced Art – Darkhive – The Tape And Vinyl Years

Die finische Synth Band „Advanced Art“ war von Mitte der 80er bis Mitte der 90er aktiv. Das Frühwerk ist dabei sehr hörenswerter Synth-Wave-Pop mit EBM Einwürfen. 2015 gab es dazu eine Zusammenstellung, die aber inzwischen bei Discogs über 100 Euro kosten soll. Vielleicht gibt es da ja mal eine Wiederveröffentlichung? Solange gibt es die Tracks digital auch auf der bandcamp Seite zu hören.

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Monsieur Crâne – Apocalypso

Vor zwei Jahren habe ich „Monsieur Crâne“ und sein selbstbetiteltes Album von 2016 vorgestellt. Damals arbeitete der Franzose an seinem neuen Album, das nun morgen endlich auf Tonn Recordings erscheinen wird. Zu hören gibt es bislang einen Track, der mit sprödem Minimal Charme überzeugt. Das kann wirklich gut werden!

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Godspeed You! Black Emperor – All Lights Fucked On The Hairy Amp Drooling

Das legendären Ruf genießende, kanadische Kollektiv „Godspeed You! Black Emperor“ hat letztes Jahr sein aktuelles Album veröffentlicht. Soeben legt es mit einem besonderen Schmankerl nach: Digital haben sie auf ihrer Bandcamp Seite das verschollene tatsächliche Debüt von 1993 veröffentlicht. Damals war die Band noch eher ein Solo Projekt von Efrim Menuck. Zu hören gibt es DIY-LoFi-Tracks, Soundscapes und Tonbandexperimente. Das Ganze gestaltet sich etwas sperrig, gewinnt aber zunehmend mit der Zuhördauer.

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Rue Oberkampf – Liebe

Zweieinhalb Jahre nach dem gefeierten Debüt der süddeutschen „Rue Oberkampf“ ist mit „liebe“ gerade Album Nummer zwei erschienen (Vinyl folgt im Juni). Das berühmte, schwierige zweite Album. Um gleich mit der Tür ins Haus zu fallen: Das ist dem Trio um Sängerin Julia de Jouy ganz hervorragend gelungen. Sie sind nicht in die Falle getappt, einfach das noch einmal zu wiederholen, was sie auf dem Debüt gemacht haben, sondern zeigen sich neugierig und entdeckungsfreudig. Im ersten Moment mag es verwundern, dass „liebe“ keinen augenscheinlichen Dancefloorknaller à la „kalt“ enthält. Das ließ ja bereits die überraschende Vorabsingle „blanc poney“ vermuten. Die war sehr dreamy und überzeugte – trotz offensichtlicher Dancefloor-Verweise – mehr durch eine großartige Ohrwurm-Gesangsmelodie denn durch Tanzbarkeit. „1994“ und „control“ kommen dabei einem Dancefloor Track am nächsten. „liebe“ überzeugt vielmehr mit einer düster-verträumten Atmosphäre. Dabei gelingt es „Rue Oberkampf“ einen ganz eigenen Stil zu kreieren, den es sonst so nicht gibt. Super Album!

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Flowers Of Hell – Flowers Of Hell

Das Kollektiv „Flowers Of Hell“ nennt sich selber „trans-atlantic space rock symphonicness“. Das trifft es ganz gut. Bei dem Versuch, den Sound der Legende „Spacemen 3“ auf eine Art Orchester zu übertragen, dürfte es wohl schwierig werden, eine bessere Beschreibung zu finden. Das Debüt des bisweilen an „Godspeed You Black Emperor!“ erinnernden Riesenkollektivs erschien 2006. Im April erscheint das Album nun erstmals auf Vinyl.

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