Rue Oberkampf – Christophe-Philippe

Endlich ist es soweit: Das lang ersehnte Debüt Album der Passauer Band „Rue Oberkampf“ erscheint Anfang Oktober. Ihr Song „camera“ ist ja schon so etwas wie ein moderner Klassiker geworden und gefühlt schon viele Jahre alt. Wie sich zeigt, war es gut, dass sich die drei Zeit für das Debüt gelassen und nicht der Erfolgs EP schnell ein Abum hintergeschoben haben. Man hört dem Album an, dass hier mit Bedacht versucht wurde, eben nicht einfach das eigene Erfolgskonzept zu kopieren, sondern neue Wege zu beschreiten. Wo die Ep sich noch deutlich am klassischen 80er Minimal orientierte, ist „christophe-philippe“ moderner und beinahe technoid, im Sinne von Aufnahme und Wiedergabe Releases. Das zeichnete sich ja schon bei dem vorab veröffentlichten Song „kalt“ ab und setzt sich überzeugend gerade in „im tunnel“ fort. „tokyo“ kommt dreamy daher und zeichnet distopische Soundlandschaften. „glycine“ könnt auch dem Marie Davidson-Frühwerk entstammen. Mit „deine worte“ gibt es noch einen Ausflug zu typischen früh-80er Minimal, nur um sich dann nach einer Minute in einen treibenden Dancetrack zu verwandeln und wieder zurück.
Das Warten auf „christophe-philippe“ hat sich gelohnt und übertrifft ganz locker hoch gesteckte Erwartungen. Das erhöht noch einmal mehr die Freude auf „Rue Oberkampf“s Hamburg Live-Debüt auf unserem Damaged Goods Festival „Geräusche für die Zwanziger“ am 2. November.

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(vk)

(Sandy) Alex G – House of Sugar

Sandy Alex G aka Alex Giannascoli ist – trotz seines immer noch überschaubaren Alters von 26 Jahren – doch schon so etwas wie eine alter Hase im Musikbiz… seine erste Veröffentlichung stammt bereits aus 2010 und seitdem hat der hochbegabte und zu Recht gefeierte Multiinstrumentalist aus Philadelphia bereits mehr als eine Handvoll Alben veröffentlicht.
Und im Gegensatz zu vielen anderen musikalischen Wunderkindern, die sich auch heute noch irgendwo in den USA in ihren einfachen Lo-Fi Homestudios in ungezählten Songideen und Aufnahmen verlieren – und für die der unvergessene Loser Beck einst vielleicht so etwas wie die Blaupause gewesen ist – hat Alex G den Schritt raus aus seinem heimischen Schlafzimmer geschafft. Seit einigen Jahren bereits kooperiert er dafür mit dem renommierten großen Indielabel Domino Records… es ist erfreulich, dass er es auch mit seinem neuen Album „House of Sugar“ schafft, ein sehr fein ausgewogenes Verhältnis zwischen nerdigem Lo-Fi Songwriting und Habitus sowie einer gewissen marktkonformen Geschmeidigkeit und Angepasstheit zu finden. Verbesserte Produktion und vielschichtigere Arrangements treffen auf Songskizzen und unveränderten künstlerischen Freigeist, so in etwa…

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(mf)

Black Marble – Bigger Than Life

Hui, nach zwei phantastischen Alben und – nun – drei Jahren Sendepause wird das neue Werk von Chris Stewart aka Black Marble für Ende Oktober angekündigt… und sollten die beiden bisher veröffentlichten Songs von „Bigger Than Life“ so etwas wie den musikalischen Rahmen vorzeichnen, so dürfte sich das Ein-Mann-Projekt aus Los Angeles noch mehr in Richtung Synth Pop Arrangements entwickelt haben. Zusammen mit seinem unverkennbar lakonisch-melancholischen Gesang könnte das eine ganz vortreffliche Entscheidung gewesen sein… wir sind gespannt!?

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(mf)

Direct Action Response Team – Public Safety

Das großartige Projekt „Profit Prison“ ist derzeit auf Tour. Nebenbei scheint Parker Lautensleger auch noch Zeit für weitere Projekte zu finden. Wie zum Beispiel für „Direct Action Response Team“. Die Tracks der ersten EP wurden live und ungeprobt ohne Overdubs auf Tape improvisiert und danach vernichtet. Die Musik bewegt sich zwischen EBM, Minimal und Acid House, ist instrumental und sehr clubtauglich. Man kann den Sound zwischen Detriti und Aufnahme und Wiedergabe Releases verorten. Das auf Vinyl wäre wünschenwert. Bei der Qualität wird es das vermutlich auch bald geben.

https://directactionresponseteam.bandcamp.com/track/grievance-ii-our-thoughts-are-with-their-families

(vk)

The Chyldren ‎– Mortis Hora

Weiß eigentlich irgendjemand etwas über diese Band, von der es wenig bis gar keine Informationen zu finden sind. Jedenfalls gibt es ein Mini Album, von dem es aber nur das Original Vinyl gibt. Und dafür werden bei Discogs beinahe 400 Euro abgerufen. Die Musik – vor allem der Opener „private crucification“ – sind schöner, druckvoller und naiver Synth Wave, der für 1987 schon etwas spät erscheint. Macht die Musik nicht schlechter. Ein Discogs Kommentar weist darauf hin, dass Artwork Rückseite und Teile der Texte politisch fragwürdig sein sollen. Wie gesagt: Da wären etwas mehr Infos hilfreich. Es bleibt die wirklich gute Musik. Ein Reissue würde zumindest die Musik unbedingt rechtfertigen.

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(vk)

Hollow Hearts – Peter

Ohne Frage, der Herbst steht an… und da kommt mir der Dreamfolk der norwegischen Band Hollow Hearts genau richtig! „Peter“ ist der abschließende Teil einer Album-Trilogie und überzeugt über weite Strecken mit seinen verträumten Songs, mehrstimmigem Gesang und einem eindringlichen Sound zwischen schwebendem Folk, zartem Singer-Songwriter und bedeutungsschwerem Americana.

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(mf)

Max Vincent – The Future Has Designed Us

Max Vincent war eine Hälfte des legendären serbischen 80er Duos „Max & Intro“. Die eine Single des Duos ist inzwischen gesucht und teuer. Das Label Discom hat deswegen dankeswerterweise eine Zusammenstellung von Max Vincent Songs aus dessen gesamter Schaffenszeit herausgebracht (Vincent starb leider bereits 2004). „the future has designed us“ enthält die 7″ und noch einige andere hörenswerte Stücke. Leider war auch diese LP lange vergriffen und ist inzwischen gesucht. Discom nimmt das zum Anlass, diese LP endlich nachzupressen. Wenn das kein Grund zur Freude ist…

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(vk)

Patrick Cowley – Mechanical Fantasy Box

Josh Cheon hatte ja bereist angekündigt, dass er erstens noch massig unveröffentlichtes Material von Patrick Cowley habe und zweitens Cowleys homoerotische Zeitschriften in Form eines Buches veröffentlichen wolle. Beides verbindet Cheon aka Dark Entries Records in „mechanical fantasy box“. Wahlweise kann man die Platte, die Heftvariante, die gebundene Buch-Version oder auch verschiedene Pakete zusammen kaufen.
Das Schöne: Gewinne der Box kommen der San Francisco AIDS Foundation zugute. Zu Erinnerung: Cowley war eines der ersten prominenten AIDS-Opfer, als er 1982 starb im Alter von nur 32 Jahren starb.
Die Musik ist ähnlich vielfältig wie das „Catholic„-Albums und reicht von Disco/HNRG bis hin zu ambientartigen Soundscapes. Vor dem Hintergrund, dass die Aufnahmen aus der Zeit von 1973-1980 stammen, erhalten sie schon historisches Gewicht. Schöne Platte, die man auch wegen des guten Zwecks wegen kaufen sollte.

(vk)

David Hasselhoff – Open Your Eyes

Dass ich einmal eine David Hasselhoff Platte besprechen würde und das auch noch wohl wollend, hätte ich wahrlich nicht zu träumen gewagt… Aber wer hätte ahnen können, dass der Hoff eine Cover Album machen würde, das gute Songs von großartigen Künstlerinnen und Künstlern enthält und sogar eine Zusammenarbeit mit dem „Stooges“-Gitarristen James Williamson enthalten würde – hier der Titel Song, ein „Lord Of The New Church„-Cover.
Und wer da so alles mitgewirkt hat und gecovert wird:

1. Open Your Eyes (feat. James Williamson)
2. Head On (feat. Elliot Easton)
3. I Melt With You (feat. Steve Stevens)
4. Lips Like Sugar (feat. A Flock Of Seagulls)
5. Heroes (feat. Tyler Bates)
6. Here I Go Again (feat. Tracii Guns)
7. Jump In My Car (feat. Todd Rundgren)
8. Rhinestone Cowboy (feat. Charlie Daniels)
9. If You Could Read My Mind (feat. Ava Cherry)
10. Sugar, Sugar (feat. Steve Cropper)
11. Mit 66 Jahren (feat. Patrick Moraz)
12. Sweet Caroline (feat. Ministry)
13. That’s Life

Und Hoffs „heroes“ funktioniert überraschend gut. Wie eben auch „open your eyes“.
Da hatte der Gute offenbar prima Produzenten an der Hand.
Ich kann mir nicht helfen, aber das macht irgendwie Spaß…

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(vk)

Pardon Moi – Rodeo Star

Das noch recht junge Berliner Projekt „Pardon Moi“ hat eine 7″ und jüngst die 12″ „rodeo star“ veröffentlicht. Ihre Musik bewegt sich zwischen Italo und Minimal mit deutlicher Tendenz zum Italo. Die Tracks sind eingängig, machen Spaß und sind tanzbar.
Interessantes Konzept: Die Ep gibt es für einen(!) Euro auf der Bandcamp Seite zu erwerben. Dazu muss man allerdings für 6,66 Euro/Monat eine Art Mitgliedschaft eingehen. Die beinhaltet diverse Releases und Bonus Angebote etc. Eigentlich ziemlich interessant. Nur leider ist das Ganze etwas undurchsichtig, was etwa eine Kündigung angeht. Das gibt der schönen Idee einen unschönen Beigeschmack und schreckt zumindest mich davon ab, das Experiment einzugehen.

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(vk)