Drei spannende Reissues… Cranes, Killing Joke, Coil

Ende des Jahres ist Weihnachtszeit, Geschenkezeit und auch: Reissue Zeit. Drei möchte ich euch hiermit wärmestens empfehlen – auch wenn zwei davon schon ein paar Monate alt sind:

-Cranes – Population Four

Die „Cranes“ waren eine britische Band um die Geschwister Alison und Jim Shaw, die vor allem deswegen bekannt wurde, weil sie auf der 1992er von „The Cure“ Tour als Vorband überzeugen konnte und immer wieder über die Jahre im Vorprogramm der Band spielte.
Ihre ersten Alben „wings of joy“, „forever“ und „loved“ kamen unmittelbar hintereinander heraus, waren recht erfolgreich und die Vinylversionen gesucht. Daher wurden diese drei Alben wiederveröffentlicht. Die späteren bisher nicht. Nun aber gibt es das vierte Album „population four“ als LP und zwar erstmalig, weil es 1997 nur als CD erschienen ist.
„population four“ war das letzte Album vor dem zeitweiligen Split der Band und schließt musikalisch unmittelbar an die drei Vorgänger an. Überhaupt musikalisch: Die „Cranes“ waren (oder sind; denn offiziell haben sie sich nicht aufgelöst) recht vielseitig unterwegs und vermischten Wave, Pop und auch sperrige Arrangements, Shoegaze oder eine Art Folk. Alles wurde von Alison Shaws ziemlich speziellen, sehr kindlichen Stimme zusammengehalten. Gleichzeitig verleiht das der Musik eine emotionale Tiefe, die den „Cranes“ eine sehr treue Fangemeinde beschert hat.

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Killing Joke – Killing Joke

Die 1979 gegründete Band „Killing Joke“ bedarf schon allein wegen ihrer Überhits „love like blood“ und „eighties“ wohl keiner weiteren Vorstellung. Sie haben den Postpunk wohl mit erfunden. Ihr selbstbetiteltes Debüt genießt daher nicht zu Unrecht legendären Ruf. Leider war die Vinylversion gar nicht mehr so leicht zu bekommen bzw. wenn, dann in eher fragwürdigem Zustand. Nun wurde die LP letzte Woche endlich wiederveröffentlicht – wahlweise in schwarz oder black/clear.

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Coil – Musick To Play In The Dark

„Coil“ dürften Freundinnen und Freunden der Industrial-Pioniere „Throbbing Gristle“ und des Nachfolgeprojektes „Psychic TV“ längst bekannt sein. 1984 von John Balance gegründet, wurde das Projekt kurz darauf nämlich mit deren Mitgründer Peter ‚Sleazy‘ Christopherson zum Duo erweitert. „Coil“ entwickelten eine schier unbeschreibliche Musik, die von Pop über Experiment, Folk und Elektro so ziemlich alles aufsog. 1999 erschien „musick to play in the dark“, das nicht zuletzt deswegen als Meisterwerk gilt, weil es diese Schaffung eines neuen Kosmos überspitzte und gleichzeitig perfektionierte. Damals erschien nur eine kleine Auflage auf Vinyl und führte schnell zu absurden Preisen – laut Discogs bis zu 800 Euro! Das Label Dais hat das zum Anlass genommen, das Album wieder als LP erhältlich zu machen. Dabei haben sie es etwas übertrieben: Es gibt mindestens 6 verschiedene Farben/Versionen. Genau weiß das vermutlich nur das Label. Drei Seiten sind jeweils bespielt, die vierte hat ein Etching. Schöne Sache!

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(vk)

Werner Karloff – Illuminated Displays EP

Im November erschien digital die neue Ep „illuminated displays“ des Mexikaners Werner Karloff, der sich in den letzten Jahren mit seinem 80s Minimal und seinem spröden Sprechgesang einen Namen gemacht hat. Im März wird es auch eine Vinyl Version davon geben. In quietschigem Orange. Und musikalisch? Wie sich schon beim vorab veröffentlichten Track „tv news“ abzeichnete, beschreitet Karloff neue Wege. EBM, Electro und noch Einiges mehr clublastiges findet sich da. Eine durchaus gelungene Weiterentwicklung.

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(vk)

Aislers Set

Kennt noch jemand „Aislers Set“? Die Schrammelpop Band musizierte zur Jahrtausendwende in bester „Pastels“ Manier vor sich hin. Irgendwo zwischen DIY Rumpelpop, Neo Psych und Tweepop. Von 1998 bis 2002 brachten sie drei Alben heraus. Danach wurde es recht still um die Band. Da veröffentlichen sie wie aus dem Nichts digital ein neues Weihnachtslied. Ob da nun noch mehr kommt? Es wäre zu wünschen!

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(vk)

Camera – Prosthuman

Das Berliner Projekt „Camera“, das sich auf die Fahnen geschrieben hat, Krautrock in die Jetztzeit zu übertragen, ist zurück. Im Februar erscheint ihr inzwischen fünftes Album „prosthuman“. Selten trifft der Begriff „Projekt“ besser auf einen Act als hier; denn bei jedem Album dreht sich das Besetzungskarussell neu. Das hat den Vorteil, dass „Camera“s Musik auch nach zehn Jahren sich immer wieder in neue Richtungen entwickelt. Seien es etwa Dub anleihen wie nun auf „prosthuman“.

(vk)

Future Faces – Euphoria

Das Trio „Future Faces“ aus Genf ist seit 2017 aktiv. Da erschien die noch sehr postpunkige Debüt Ep „revolt„. Im Februar erscheint das Debüt Album „euphoria„. Die neuen Stücke sind elektronischer und cold waviger. Das mag auch daran liegen, dass „Buzz Kull“ bei dem Track „enter live“ mitgewirkt hat. Sie selber bringen u.a. „Whispering Sons“ als Referenz an. Das kann ich musikalisch bestätigen. Allerdings verwirrt – zumindest mich – der Gesang ziemlich, da er sehr stark nach „Dead Can Dance“s Brendan Perry zu deren Frühzeit klingt. Verwirrung ist hier absolut positiv gemeint, verleiht der Gesang dadurch dem Gesamtsound eine zusätzliche Tiefe. „euphoria“ ist zudem recht vielseitig, da die drei Herren sich auch experimentierfreudig zeigen, wenn es um Sounds geht. Schöne Platte einer Band, von der man sicher noch mehr hören wird!
Ach und das Album ist ab sofort hier vorbestellbar. Wenn sich die Qualität der Band rumspricht, dürfte es bei der kleinen Auflage schnell vergriffen sein.

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(vk)

Alex Maas – Luca

Alex Maas aus Texas ist vor allem als Sänger der „Black Angels“ bekannt. Deren letztes Album liegt schon gute drei Jahre zurück. Die Zeit hat Maas genutzt, um sein erstes Solo Album aufzunehmen. Das hört sich schon allein wegen seiner prägnant knabenhaften Stimme und dem deutlichen 60er Bezug nach „Black Angels“ an. Allerdings ist Maas solo deutlich weniger rockig unterwegs. Die Arrangements sind reduziert und folkig. Einige sind beinahe nur auf Akustikgitarre gespielt und nur von ein paar Melotron Tupfern begleitet. Manchmal wird es auch psychedelisch. Jedenfalls versüßt uns „luca“ die Zeit bis zum nächsten „Black Angels“ Album auf sehr angenehme Art und Weise.

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Intolerable Life – Ha! Ha! Ha!

„Intolerable Life“ ist das neue Projekt von „Silent EM“ zusammen mit seiner Freundin. Das New Yorker Paar hat die Corona Zeit genutzt, sich ganz dem Projekt zu widmen. Bisher gibt es mit „ha!ha!ha!“ einen viel versprechenden Song zu hören, der zwar deutlich „Silent EM“-Elemente aufweist, aber gleichzeitig noch Post Punk und mehrstimmigen Gesang hinzufügt. Da wird man wohl auf weitere Stücke gespannt sein dürfen!

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(vk)

Vision – Album

Puh! Das ist schon fast etwas hart: Hier versucht das Schweizer Duo „Vision“ so ziemlich alle denkbaren 80er Klischees unter einen Hut zu bringen: Vom DX7 Synthie, über die Ästhetik inklusive Keith Haring im Artwork bis hin zum „luna park“! Das eint sie mit dem irren Projekt „Glass Apple Bonzai„. Allerdings driften „Vision“ bisweilen ins Schlagerhafte ab. Das aber immer nur so, dass es gerade eben noch ok ist. Unterhaltsames Platte! Siehe dazu den Album Trailer:

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(vk)

VVAQRT

Genauso wie „Nail Club“ sind „VVAQRT“ auf Hot Releases erschienen. Das Label hält neben einigen wirklich anstrengenden Releases auch echte Perlen parat. So eben auch „VVAQRT“, ein Duo aus North Carolina. Ihre Musik sind fragmentarische kurze Cold Wave, Synth und Synth Punk Stücke. Die beiden bislang erschienenen Alben stammen aus den Jahren 2010 und 2014, sind ziemlich vielseitig, schwer zu greifen, aber in jedem Fall sehr spannend. Beide sind noch für wenig Geld direkt auf der Label Bandcamp Seite zu erhalten. Tipp!

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(vk)