Henric De La Cour – A Texas Dream / Fear The City Inside

Neues von dem Schweden Henric De La Cour – ehemaliger Kopf der Indie Popper „Yvonne“: Gerade ist die digitale Single „a texas dream / fear the city inside“ erschienen. Wo er mit seinem selbstbetitelten Debüt 2011 Maßstäbe setzte mit seiner Melange aus tanzbar-düsterem Synthie Pop, enttäuschten die beiden folgenden Alben etwas. Die beiden neuen Songs – besonders „a texas dream“ – lassen hoffen, dass er wieder zu seiner alten Stärke zurückgefunden hat.

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Du Du A – Primitivni Ples

Seit einiger Zeit entdecken Freunde von Minimal und 80er ja zunehmend die Bands aus dem ehemaligen Jugoslawien. Das hat leider zur Folge, dass die Platten, die eh schon schwierig zu bekommen sind, bei Discogs deutlich in den Preisen steigen. Da könnten sich ja einige Reissue Labels mal auf die Suche machen und diese Schätze wie eben auch „Du Du A“ wieder erhältlich machen…

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Police Des Moeurs – Courir Dans Les Ruines (2011-2014)

Wie der Name schon vermuten lässt, haben die französischen Minimal-Musiker mit dem etwas eigenen Charme eine Zusammenstellung von Sampler Beiträgen, Ep-Songs usw. auf Tape bzw. als Download veröffentlicht. Dabei wird wieder sehr deutlich, dass „Police Des Moeurs“ keine Band sind, die auf Samplern oder Eps ihren Ausschuss abladen. Im Gegenteil sind ihre hier und da auftauchenden Tracks sogar oft besser als die „normalen“ Albumstücke. Gerade deswegen wäre ein Release dieser Zusammenstellung als LP wünschenswert.

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Summer And The Giantess – Summer And The Giantess

Derzeit scheint es einieg wirklich spannende Bands in Hamburg zu geben wie zuletzt Konstantin Unwohl oder seine Band „Neuer Deutscher Wille“. Aus einer ganz anderen Richtung kommen „Summer And The Giantess“. Die Debüt EP des Trios ist aber nicht minder viel versprechend.
Hier geht es in einem sehr weiten Sinne eher rockig zu.
Sängerin Nesabi erinnert mich in ihrer Art zu singen an PJ Harvey, auch wenn ihre Stimme ganz anders ist. Der Musik hört man einerseits deutlich eine (politische) Wut an, andererseits eine tiefere Auseinandersetzung mit Musik als solcher an. Kein punkiges 1, 2, 3, 4 und los, sondern sehr ausgefeilte und vielschichtige Songs, die einen hier und da an „Mars Volta“ in weniger verkopft denken lassen.
Da kann sicher die/der geneigte Hörer/in schon auf das Album freuen.

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The Divine Comedy – Office Politics

Neil Hannon aka „The Divine Comedy“ ging einen interessanten Weg, seit er 1990 mit dem shoegazigen Album „fanfare for the comic muse“ begann. In den Brit Pop Hochzeiten setzte sich sein opulenter Pop ganz locker gegen die großspurigen vermeintlich Großen des Genres durch. Nicht zuletzt sein zeitloser Musikansatz dürfte dabei geholfen haben; denn die Platten jener Zeit wie „casanova“ klingen auch heute noch erfrischend charmant. Ganz krisenfrei ging es in „The Divine Comedy“s Karriere aber auch nicht zu. So versuchte Hannon, 2001 eine „richtige“ Band zu bilden mit gleichberechtigten Mitgliedern. Es war abzusehen, dass das nicht lange gut gehen würde, und so schuf er quasi im Alleingang sein wohl bisher bestes Album „absent friends„. Das war vermutlich deswegen so gelungen, weil sich Hannon hier erst gar nicht bemühte, seine Begeisterung für den großen Scott Walker zu verbergen. Es folgte wieder Ratlosigkeit, aber immerhin zwei sehr gute Popalben. Dann wurde es etwas still um Hannon und sein Langzeitprojekt. 2016 kam dann „foreverland“, das mehr enttäuschte als alles andere. Nun also „office politics“.
Hier entdeckt der Nordire seine Leidenschaft für die 70er. Das kann er machen, aber leider geht das auf Kosten seines zeitlosen Musikansatzes. Hier wird auf Analogsynthies rumgespielt, als hätten sich „ELO“ nie aufgelöst. Es wird dem Softrock genauso gehuldigt wie dem funkigen Discosound der Zeit. Man muss leider sagen: Der Tiefpunkt dessen ist der Titeltrack. Man fragt sich wirklich, was das soll.
Klar kann Hannon noch ausgefeilte Arrangements und gute Melodien. Aber wieso muss er sich in „infernal machines“ am Glam abarbeiten? Oder sich an Experimenten probieren wie in „psychological evaluation“ und „the synthesizer service centre super summer sale“? Ja, das soll witzig und ironisch sein, macht die Musik aber leider nicht besser.
An alte Tage schließen nur noch „i’m a stranger here“ und „when the working day is done“ überzeugend an. Der Rest kann wohl als erneute Ratlosigkeit interpretiert werden. Ich möchte ihm das nicht übel nehmen, aber es fällt mir zunehmend schwer, das nicht zu tun. Ich hoffe, „The Divine Comedy“ finden wieder zu der alten Stärke zurück. Mit „office politics“ ist das leider nicht gelungen.

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Lem – Soulstreet

Was ist eigentlich aus „Ming“ geworden, die uns Anfang der 2000er mit ihren Songs „disco novo“ und „apres la guerre“ zwei spröde, aber durchaus tanzbare Minimal-Hits bescherten? Die Antwort: Nach dem Split 2006 machte Nicolas Deschuyteneer zusammen mit Wilf Plum als „Lem“ genau da weiter, wo „Ming“ aufgehört hatten. Charmanter Minimal mit französischen Texten findet sich schon auf dem Debüt „bientôt le cosmos„.
Das bis dato letzte Album ist inzwischen zehn Jahre alt und heißt „soulstreet“. Alles beim Alten, nur vielleicht etwas neuer? In jedem Fall darf es hier gerne mal weiter gehen!

https://dokidoki.bandcamp.com/track/entre-79-et-82

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Lower Dense – The Competition

2012 hatte die US-amerikanische Band „Lower Dens“ sowas wie einen Durchbruch: Ihr Album „nootropics“ war ziemlich einzigartig in seiner Mischung von 80s Pop, Minimal, Pop und sogar Krautrock. Nachfolger „escape from evil“ verfestigte 2015 den guten Ruf der Formation um Sängerin und Songeschreiberin Jana Hunter. Dann wurde es still. Nun erscheint mit „the competition“ ein neues Album. Der erste Song davon heißt „young republicans“, ist reichlich schwelgerisch-poppig geraten, aber hat immernoch dieses besondere Eigene der Band. Das könnte ein interessantes Album werden!

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Linea Aspera – Preservation Bias

„Neues“ von „Linea Aspera“, dem beinahe schon legendären Cold Wave/Minimal Vorgängerprojekt von „Keluar“ und Zoé Zanias: Ende Juni erscheint auf Dark Entries eine Zusammenstellung mit Raritäten. Gerne sind Raritäten-Compilations ja eine üble Resteverwertung. Anders bei „Preservation Bias“. Das Album enthält ausschließlich bereits erschienene und teils sehr gesuchte Stücke. Im Einzelnen sind das die Tour Kassette „II“, vier Stücke von der limitierten, selbstitelten Kassetten EP von 2012 und ein Song von der Desire-Compilation „And You Will Find Them In The Basement“. Eine wirklich prima Platte, die einen „Linear Aspera“ wieder schmerzlich vermissen lässt.

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Lucille Furs – Another Land

Habt Ihr auch manchmal Lust, Euch in wunderbaren 60er Melodien zu verlieren, die sich so unwahrscheinlich authentisch nach britischen Psych von 1967 anhören? Dann hab ich genau das Richtige für Euch: Die aktuelle „Lucille Furs“ ist genau so eine Platte. Zwar stammen die drei Herren aus Chicago, Illinois und kennen die 60er ganz sicher nur vom Hörensagen. „another land“ könnte aber auch von „July“ oder den alten(!) „Nirvana“ stammen und aus dem Jahr 1967 direkt zu uns gebeamt worden sein.
Wunderschöne Melodien, vielschichtige Arrangements und skurrile Ideen verbinden sich zu einem wunderbar, sommerlichen Ganzen. Ganz bestimmt die beste Veröffentlichung des Genres in diesem Jahr!

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Billy Childish – Punk Rock Ist Nicht Tot

Billy Childish war es nie vergönnt, in der ersten Reihe der Punk Superstars zu stehen. Dabei war der Brite von Beginn an seit 1977 dabei und veröffentlichte mit verschiedenen Bands („The Pop Rivets“, „The Milkshakes“, „Thee Headcoats“, „The Buff Medways“ uva.) über die Jahrzehnte stets qualitativ großartigen rumpeligen Punk mit feinem, politischen Geist. Nein, das prollig-bierselige war nie Sache des kauzigen Billy Childish, der neben der Musik noch als Schriftsteller und Künstler tätig ist und sogar inzwischen seinen Fokus auf die Kunst verlegt hat.
Das hindert den guten Mann mit seinem charakteristischen, buschigen Schnauzbart nicht daran, auch weiterhin regelmäßig Platten zu veröffentlichen. Der Garagensound hat bis heute eine unglaublich mitreißende Energie. Bei dem Kauf einer Billy Childish Platte kann man eigentlich nichts falsch machen. Einziger Kritikpunkt: Auf Dauer ist die Musik vielleicht etwas redundant.
Legendär ist die Geschichte, dass seine Anti-Thatcher Hymne „thatchers children“ angeblich zufällig genau am Todestag der Eisernen Lady erschienen sein soll. Oder auch Childishs geradezu störrische Haltung gegenüber Auftritten: Selten sieht man ihn auf der Bühne und wenn, dann sollte man sich auf sein mürrisches, bisweilen schlecht gelauntes Gemüt einstellen. Trotzdem oder gerade deswegen sind Billy Childish Auftritte immer ein Erlebnis.
Quasi zur Selbsterinnerung veröffentlicht er nun eine drei LPs umfassende Werkschau mit dem Titel „punk rock ist nicht tot“. Nein, wenn er so gespielt und gelebt wird, ist Punk Rock ganz sicher nicht tot!

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