Mehrwert ‎– Au Warte Wenn Ich Dich Erwische

Das deutsche Trio brachte 1982 mit „au warte wenn ich dich erwische“ ein einziges Album heraus. Was dieses Album so besonders macht, ist die Mischung an Stilen. Hier verbinden sich (Underground) NDW, Minimal, Punk und schrottiger DIY Tape Sound zu einer treibenden Früh-80er-Zeitgeistreise. Tolle Platte, die unbedingt ein Neuauflage erfahren sollte, vor allem weil das Original inzwischen recht hochpreisig ist.

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(vk)

Ìxtahuele – Dharmaland

Die Band „Ìxtahuele“ sind eine schwedische Exotica Band. Sie orientieren sich dabei an klassischem Calypso der Zeit vom Wechsel der 50er in die 60er Jahre. Man meint bei ihrer Musik einen Soundtrack wie etwa den zu „James Bond jagt Dr. No“ zu hören. Auf ihren ersten beiden Alben stand das Vibraphon im Mittelpunkt. Gesang gab es – wenn überhaupt – als Bababa-Gesang im Hintergrund.
Fünf Jahre nach dem letzten Album sind Stimmung und Vorbilder geblieben. Dennoch ist auf „dharmaland“ vieles anders. Es gibt Gesang, ein Flöte schiebt sich in den Vordergrund und das zuvor zentrale Vibraphon rückt in den Hintergrund. Das mag daran liegen, dass sich „Ìxtahuele“ an unveröffentlichten Notenblättern der Hippie definierenden Legende Eden Ahbez orientierten. „dharmaland“ gilt als verschollenes Album Ahbez‘. Jedenfalls verleihen die neuen Arrangements dem Sound der Schweden eine neue Vielseitigkeit, die ihnen gut tut. Im Juni erscheint diese etwas andere Sommerplatte.

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The Moffs – Entomology

Die australische Band „The Moffs“ war von 1984-88 aktiv. Gerade ist die Zusammenstellung „entomology“ – ursprünglich 1988 erschienen – wiederveröffentlicht worden. Die Beschreibung stellt den 60er Bezug zu frühen „Pink Floyd“ etwa her. Tatsächlich hat die Stimme des Sängers eine gewisse Ähnlichkeit zu der Syd Barretts. Allerdings fügen „The Moffs“ ihrem Sound noch den Twee Pop und Kiwi Pop der 80er hinzu. „Chills“ kann man da erahnen oder auch den Twee Pop Großbritanniens der 80er. Auch wenn die Original-Platten noch zu fairen Preisen zu haben sind, bietet „entomology“ einen schönen Überblick über das Schaffen der Band.

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Grimdeluxe

„Grimdeluxe“ ist ein Ein-Mann-Projekt aus Amsterdam. Bisher veröffentlichte er nur ein paar digitale Tracks. Die sind aber durchaus hörenswert. Die Musik verbindet minimalen Synth Klänge mit Postpunk, entwickelt sich dabei aber überraschend eigenständig. Der Gesang dazu ist ein wenig gekünzelt, funktioniert aber trotzdem. Tolle Atmosphäre! Das würd ich mir ein physisches Release wünschen.

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The Coral – Coral Island

Ein neues Album der Neo-Psych Popper „The Coral“ ist zumindest immer erst einmal ein Zuhören wert. „coral island“ scheint eine Art Konzept Album zu sein. Ähnlich wie auf Lee Hazlewoods „trouble is a lonesome town“ findet sich zwischen einigen Stücken ein Sprecher mit prägnanter Stimme, der erklärend überleitet. Freilich geht es bei „The Coral“ deutlich poppiger und psychedelischer zu. Die Melodien sind gut, klingen sommerlich. Auch die Arrangements sind toll. Dennoch fehlt irgendwas, was „coral island“ an das Niveau eines „1000 years“ anschließen ließe. Ja, das Album ist durchweg gut. Es bleibt aber noch Luft nach oben.

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This Is The Bridge – Watched Over By Machines Of Loving Grace

Das Londoner Ein-Mann-Projekt hat einen enormen Output. Das letzte Album veröffentlichte „This Is The Bridge“ im Dezember. Und nun gibt es schon wieder ein neues. Zwar mag der an 80er Minimal angelehnte Soundentwurf nicht immer überzeugen, aber dennoch hält jede Veröffentlichung ein paar Highlights bereit. Obendrein bietet der Brite die digitalen Releases alle zum name your price an und fügt hinzu: „Pay no more than €5.“
Sympathisch!

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Tom Jones – Surrounded By Time

Tatsächlich hätte ich es mir nicht träumen lassen, einmal eine aktuelle Tom Jones Platte zu besprechen – und noch weniger, dass dabei auch noch eine positive Rezension herauskommt.
Das letzte Album des inzwischen 80-jährigen Tom Jones liegt schon sechs Jahre zurück. Da ging es um eher traditionelle Musik im weitesten Sinne. Auf „surrounded by time“ standen ihm nun (wieder) der dekorierte Produzent Ethan Johns und Jones‘ Sohn Mark Woodward zur Seite. Es werden überwiegend Songs gecovert. Jones hat ja in den letzten Jahrzehnten mehrfach bewiesen, dass er das hervorragend kann.
Und was dabei herausgekommen ist, weiß zu begeistern: Zwischen modernen Songs und Tradition, zwischen Wehmut, Melancholie, Nachdenklichkeit und Scott-Walker-artigem Pathos bewegen sich die 12 Stücke. Einerseits klingen die Songs ausgesprochen zeitgemäß und intelligent („talking reality television blues“), andererseits kann man die Tiefe des späten Johnny Cash hören („ol‘ mother earth“).
Tolles Album!

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Sonic Boom – Almost Nothing Is Nearly Enough

Letztes Jahr erschien seit beinahe 30 Jahren das erste Solo Album von Pete Kember aka „Sonic Boom“: „all things being equal„. Offenbar scheint der Gute mit dem Album selber nicht zufrieden zu sein, denn er hat selber Hand an einige der Stücke gelegt und sie selber remixed. So wird aus dem ohnehin schon langen „just imagine“ ein elfminütiges Monster. Es überrascht, dass die Überarbeitungen zwar nicht grundlegend sind, den Werken aber allen gut tun. Auch wenn ich kein Freund von Remix Alben bin, halte ich „almost nothing is nearly enough“ für gelungen.
Allerdings hält der Preis geneigte Käufer*innen vom Kauf ab – vor allem, wenn man das Original Album bereits besitzt: Die einfache LP ist nicht unter 33 Euro zu haben…

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Grün Wasser – 123 Windows

Der Chicagoer Experimental-Elektro-Pop Duo „Grün Wasser“ ist zwei Jahre nach dem letzten Album mit dem ersten Vorboten des kommenden Longplayers zurück. Wo ihre bisherigen Releases bisweilen etwas ziellos erschienen, haben sie sich mit „123 windows“ dem Pop zugewandt. Das steht ihnen ausgesprochen gut.

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Isla Ola – Nebelmond

Lange wurde das Dortmunder Duo durchs virtuelle Dorf getrieben, Anfang Mai kommt nun das so gefühlt ewig lang beworbene Debüt „nebelmond“ heraus. Ihre Musik erinnert stark an die minimaleren frühen Tage von „Lebanon Hanover“. Sehr düster geht es hier zu. Trotzdem hat ihr Soundkosmos was erfrischend eigenständiges. Da kann man auch über die etwas klischeehaften Texte hinwegsehen. „nebelmond“ könnte ein spannendes Debüt werden.

(vk)