Divine Comedy – Der ganz große Re-issue Reigen…

Dass ich das noch erleben darf! Bereits vor gut 15 Jahren fragte ich Neil Hannon aka „Divine Comedy“ bei einem Interview nach Wiederveröffentlichungen seiner Alben. Zur Erläuterung: Der Indie Popper mit deutlich hörbarem Hang zu Scott Walker Pathos und opulenten Arrangements war in den 90er und frühen 2000ern derart beliebt, dass all seine Alben längst nicht mehr verfügbar waren – oder inzwischen nur noch entsprechend teuer auf Discogs. Ich erfuhr damals, dass es viele Jahre lang Verhandlungen mit Hannons früherem Label Setanta wegen Wiederveröffentlichungen gab. Noch schwieriger gestalteten sich scheinbar die Verhandlungen mit dem Label Parlophone, auf dem „Divine Comedy“ drei Alben veröffentlichten – u.a. das Opus Magnus „absent friends“ – und ausschließlich auf CD.
Endlich ist es nun im Jahre 30 seit Band/Projekt Gründung soweit und das Warten hat sich gelohnt: ALLE Alben der Setanta und Parlophone Jahre werden wiederveröffentlicht. Wahlweise als Doppel CD mit Bonus Material, als LP plus die Doppel CD oder als LP plus Badge. Einzig das Debüt, mit dem sich Hannon lange schwer tat (oder noch immer schwer tut?), erscheint nur in einer CD Box neu, umfasst aber neben dem ersten Album „fanfare for the comic muse“ und den ersten beiden gesuchten Eps „timewatch“ und „europop“ noch Material aus der Zeit vor dem ersten Album. Kurz: Hier gibt es Einiges wieder zu entdecken und zu kaufen.
Besonders erfreulich ist, dass es die drei bislang nur auf CD erhältlichen Alben nun zu einer Vinyl Erstveröffentlichung bringen werden.
Im August ist es dann soweit! Das heißt es sparen…Eine wirklich schöne Nachricht nach den zwei enttäuschenden letzten Alben….

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(vk)

Bedroom Talks

Das ukrainische Projekt „Bedroom Talks“ hat mit „machines know no love“ bereits eine viel versprechende 7″ auf dem „Factice Factory„-Stammlabel Holy Hour Records veröffentlicht. Beide Songs sind nöliger Wave Pop mit Minimal Elementen. Gerade ist nun die neue Ep „la solitude“ auf dem ukrainischen Pincet Label erschienen, das uns auch „Kurs Valüt“ gebracht hat.
Hier findet das Projekt seinen eigenen Sound zwischen Minimal, moderner Tanzmusik und Cold Wave vielleicht. Die Stimme erinnert mich an „Die Selektion“s Luca Gillian. Das hat einen interessanten Charme. Zu den vier regulären tracks gibt es zwei Remixe – einen von „Kurs Valüt“ .

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(vk)

Empathic Assessment Module

„Empathic Assessment Module“ ist ein noch recht frisches Duo aus New York. Ihre Debüt Ep „half-formed dreams“ erschien im September. Die zweite „a moment longer“ im Februar. Wo das Debüt noch etwas unbeholfen daher kommt, überzeugt die neue Ep mit einer schwer zu definierenden Melange aus dunklem Ambient, tanzbaren Beats und Pop. Klingt seltsam – ist es auch.
Beide sind zum name your price erhältlich und lohnen unbedingt. Vermutlich werden wir in Zukunft noch mehr von „Empathic Assessment Module“ hören.

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(vk)

L.F.T. – Red Pyramid EP

Der Hamburger Musiker „L.F.T.“ aka „Love.Fist.Tears“ aka Johannes Haas überzeugte vor einem guten Jahr mit dem Projekt „Schulverweis„. Spröder Minimal war das – genauso, wie er Anfang der 80er in Massen von DIY überall im Lande auf Tape gebannt wurde.
Darüber hinaus ist „L.F.T.“ als DJ und Producer unterwegs. Am 27. März erscheint die neue 12″ „red pyramid“. Die scheint instrumental zu sein und orientiert sich mehr am (EBM) Dancefloor. Jedenfalls gibts hier ordentlich auf die Glocke…

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(vk)

Jennifer Touch – Behind the Wall

Die Berlinerin Jennifer Touch ist schon einige Zeit als Producerin und DJ aktiv. Es gibt bereits ein paar Veröffentlichungen und diverse Remixe. Am 24. April erscheint mit „behind the wall“ ihr Debüt Album.
Der Kontext, aus dem sie stammt, weist schon in die Richtung, was Hörerinnen und Hörer hier erwartet: Elektronische, tanzbare und stark von 80er Jahren geprägte Musik. Bei dem vorab erschienenen Song „attic“ ist es ihr gelungen, dabei der derzeit weit verbreiteten Mischung einen spannenden eigenen Stempel zu verpassen:

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Sophia – Holding On / Letting Go

Im letzten Jahr hat Robin Proper-Sheppard aka „Sophia“ seine Fans noch mit der Vinyl-Wiederveröffentlichung gesuchter Alben sowie der Erstvinyl-Veröffentlichung des Live Albums „de nachten“ beglückt, da legt er mit einem neuen Album nach. Im April erscheint „holding on/letting go“.
Der Titel legt es nahe: Es geht wieder um emotionale Abgründe und Dramen, die das Zwischenmenschliche bereit hält. In den Jahren seit dem ersten Album „fixed water“ hat es Proper-Sheppard textlich und auch musikalisch mit seinem tief melancholischen Pop darin zu einer Meisterschaft gebracht. Das letzte Album liegt inzwischen 4 Jahre zurück. Die Live Alben der letzten Zeit verdeutlichten leider, wie sehr seine Stimme inzwischen angegriffen klingt.
Dem ersten Song des neuen Albums „alive“ tut der brüchige Gesang sogar ganz gut und verleiht dem Stücke noch zusätzlich Emotionalität. Neu im „Sophia“ Universum sind 80er Synthie Sounds und ein Saxophon. Da scheinen neue Wege beschritten zu werden. Funktioniert bei dem einen Song jedenfalls gut.

https://sophia.bandcamp.com/track/alive

(vk)

Cold Beat – Mother

Die Band „Cold Beat“ hat als eine etwas beliebige Post Punk/Indie Kapelle 2014 begonnen, Platten zu veröffentlichen. 2018 aber erschien auf einmal auf Dark Entries mit „a simple reflection“ eine „Eurythmics“ Cover-Ep, die durchweg mit 80er Cold Wave Synth Pop Versionen der Originale überzeugte – so sehr, dass ihre „never gonna cry again“-Version gar auf einer Moschino Modenschau zu hören war. „mother“ ist nun das erste Release seit jener EP. Tatsächlich gelingt es „Cold Beat“, das hohe Niveau der Ep auch mit eigenen Stücken und auf Albumlänge zu halten. „mother“ ist ausgesprochen vielseitig geraten. Viel 80er, viel Pop gibt es da zu hören. Aber auch Cold Wave meets Post Punk („gloves“). Der Titel Song ist ein ausgesprochen tanzbarer Hit. Songs wie „prism“ lassen an Julee Cruise und ihre Stücke zu Twin Peaks denken – nur in vergleichsweise uptempo. Schöne Überraschung und schon ein ganz großes Album zu Beginn des noch jungen Musikjahres 2020.

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(vk)

Mängelexemplar – Non Plus Ultra

„non plus ultra“ ist das nunmehr vierte Album des Düsseldorfer Duos „Mängelexemplar“ seit 2012. Deren eine Hälfte Joachim Saleina dürfte auch deswegen interessant sein, weil er schon so einige aufregende Minimal-Synth-Pop Platten mit zu verantworten hat. Zum Beispiel als Teil der von mir persönlich hoch verehrten „Cosmic Hula Radiators„, die eigentlich stets mit dem ein oder anderen Track bei unseren Damaged Goods Partys dabei sind.
Zurück zu „Mängelexemplar“. Auch hier steht der 80er Minimal Synth mit guten Melodien im Mittelpunkt. Allerdings kommen die Stücke wie eine Art Hochglanzversion der „Cosmic Hula Radiators“ daher. Obwohl zumindest mich genau das im ersten Moment abschreckt, empfehle ich, ein Album der Band durchzuhören. Denn dann packen die Stücke einen auf einmal. Das gilt auch für das neue Werk „non plus ultra“. Also so gesehen: Nichts Neues im Hause „Mängelexemplar“. Andererseits muss festgehalten werden: Das beachtlich hohe Niveau haben sie gehalten!

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Chrome

Seit einiger Zeit gibt es die sehr aufschlussreiche Bandcamp Seite der Legende „Chrome“ aus San Francisco. Mit ihrem sperrigen Post-Wave-Industrial-Punk haben sie es nie so recht in die erste Reihe der Helden der 80er Jahre geschafft, was vielleicht auch daran liegen mag, dass der Kopf und Sänger der Band – Damon Edge – bereits 1995 viel zu früh verstorben ist. Jedenfalls gibt es hier nun allerhand Altes wie Neues digital (wieder) zu entdecken. Auch das letzte Album „techromancy“, das unter Ägide des Edge-Nachfolgers Helios Creed entstand.
Einige Platten werden auch als Vinyl angeboten. Das allerdings zu irren Preisen wie etwa die Ep „no humans allowed“, die bei 5 Tracks ganze 30 $ kosten soll. Das ist dann doch etwas arg unverschämt, zumal die Ep noch immer für relativ faire Preise im Original erhätlich ist.
Stöbern lohtn aber in jedem Fall!

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(vk)

Augustus Muller – Machine Learning Experiments (Soundtrack)

Der Name Augustus Muller ist den meisten vermutlich nicht geläufig. Die Band „Boy Harsher“ vermutlich schon. Muller ist die Hälfte des US-amerikanischen Projektes. Trotz ausgedehnter Touren beschäftigt er sich schon seit einiger Zeit mit Musik zu (Kurz-)Filmen. Nun erscheint mit „machine learning experiments“ der erste Soundtrack. Zwei Tracks gibt es bislang zu hören. Einer – „taste of metal“- klingt exakt wie die Band – nur eben instrumental. Der andere hat deutlichen Soundtrack Charakter und läßt an Stranger Things oder Blade Runner denken. Vermutlich sollen mit den beiden Stücken die Pfeiler der gesamten Platte abgesteckt werden. Für einen Soundtrack ist das durchaus gelungen. Aber ob die Musik so gut ist, dass sie auch beim heimatlichen Zuhören trägt – wie eben Blade Runner oder die Popol Vuh Soundtracks – darf nach den beiden Stücken erst einmal bezweifelt werden.

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(vk)