Paladin – Matter

Wow! Was für ein Ritt! Der Brite Chris Gilbert aka „Paladin“ macht instrumentale Synthie Musik. Gefühlt ist alles dabei, was man sich wünschen kann: 70er Prog, cineastische Soundscapes zum einen wie aus Blade Runner, zum anderen scheinbar Miami Vice entnommen. Das Ganze wird mit einer Brise Italo versetzt. Fertig.
Eine Mini LP von 2016 gibt es („unknown zones„). „matter“ stammt aus dem letzten Jahr und ist nur digital erhältlich. Allerdings auf der Bandcamp Seite zum „name your price“. Die Tracks tragen Namen wie „excalibur“ und auf dem Artwork ist ein kitschiges Schwert abgebildet…Viel Spaß!

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Mega Bog – Dolphine

„Mega Bog“ ist die us-amerikanische Sängerin und Songschreiberin Erin Elizabeth Birgy. Veröffentlichen tut sie bereits seit 2010. Ihre Musik vereint ziemlich viele hippe musikalische Referenzen und erinnert bisweilen an eine psychedelische „Bat For Lashes“. Vielleicht ist genau das der Punkt: Wo „Bat For Lashes“ sich Vieles musikalisch nicht mehr traut – vielleicht weil sie den Verkauf im Auge hat – tobt sich „Mega Bog“ aus. Noch ein Unterschied: Die Stücke sind konventionell instrumentiert. Die Sounds und Arrangements machen sie aber so andersartig. Eine Einordnung will nicht gelingen. Mal hören wir Songs, die an 60er Tropicalia erinnern, nur um dann durch eine Prise zeitgenössischen Indie aufgewirbelt zu werden und in wildem Lärm umzuschlagen. Mal 70s inspirierte smoothes Tracks. „dolphine“ ist eine spannende Platte, der man zuhören sollte.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Consequential – MicroComposed 1980-86

Das Label Discom, das sich darauf spezialisiert hat, spannende Platten aus dem Jugoslawien der 80er Jahre wieder zu veröffentlichen, dürfte Leserinnen und Lesern dieses Blogs inzwischen ein Begriff sein. Eine spannende Veröffentlichung aus dem Jahr 2018 ist die Zusammenstellung quer durch das Œuvre des Projektes „Consequential“. Das Belgrader Duo ist ein Ableger der ungleich bekannteren „Šizike„. Hier haben sich zwei Musiker im Studio ausgetobt und dabei merklich Spaß gehabt. Das Ergebnis sind poppige, gerne auch an Italo erinnernde Songs. Mal lassen die beiden andere (Frauen) singen, mal bemühen sie einen Vocoder.
So richtig clubtauglich sind nur ein paar Songs. Der Rest ist bestens für die nächste 80er-Neon-Cocktail-Party geeignet.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

[di: unru:] – Misophonia

„[di: unru:]“ kommen aus Deutschland sowie Finland und haben einen Namen, den ich wegen seiner Schreibweise eher schlimm finde. Was soll sowas? Aber gut, auf die Musik kommt es ja an! Auf ihrem Debüt Album will sich das Trio nicht festlegen und verbaut eine ganze Menge, was mit düsterer Gitarrenmusik zu tun hat.
Die Sounds weisen in die späten 90er. Chorusgitarren werden da auch mal wie im Metal akzentuiert, nur um im nächsten Song („downward spiral“) wieder Postpunk und Punk die Hauptrolle spielen zu lassen. Der Titelsong erinnert mich an die Shoegaze Popper von „My Vitriol„. Unerwartete Referenz an dieser Stelle. Und zum Ende hin in „flaws“ wird erstmals das Tempo rausgenommen und ein Vocoder(!) eingesetzt. Das Info bemüht Namen wie „Killing Joke“, „Nine Inch Nails“, „Tool“ und „Paradise Lost“. Ja, Langweile kommt hier sicher nicht auf!
Extra Pluspunkte gibts für den Roboter im Video:

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Static Means / Dividing Lines Split 7″

Leipzig – Punk – WGT – Gothic Pogo: Eine scheinbar untrennbare Einheit. Und seit ein paar Jahren immer mit dabei: Die „Dividing Lines“. Zusammen mit der ebenfalls Leipziger Band „Static Means“ teilen sie sich gerade frisch eine 7″. Zwei Bands, zwei Seiten, je zwei Songs. Genug Schlagworte: Die Musik beider Bands ist eine Mischung von Punk, Wave, Deathrock und Postpunk. „Static Means“ bewegen sich dabei etwas näher am Post Punk, „Dividing Lines“ näher am Deathrock. Gerade die mir bislang nicht bekannten „Static Means“ sind eine echte Überraschung. Druckvoll rumpeln sie vor sich hin. Nicht, dass die „Dividing Lines“ das nicht auch könnten. Aber auf dieser 7″ haben sie sich vor allem bei dem zweiten Stück „decision“ dazu entschieden, eher eine Art Ballade zu spielen.
Für Freunde des Genres Pflicht.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Der Blaue Reiter – Epitaph Revisited

Eigentlich bin ich ja überhaupt kein Fan davon, wenn Bands über 30 Jahre alte Aufnahmen noch einmal komplett neu einspielen. Eigentlich! Denn, was der italienischen Band „Der Blaue Reiter“ hier gelungen ist, weiß wirklich zu begeistern. Erst 2016 brachte das Label Dead Wax Records alle Aufnahmen der Band unter dem Titel „epitaph 1980-83“ heraus. Dabei waren einige Hits wie „through glasses“ und „lights off“.
In den letzten zwei Jahren hat sich Stefano Tirone – Kopf von „Der Blaue Reiter“ – daran gesetzt, die Stücke mit alten, analogen Instrumenten liebevoll neu aufzunehmen. Dazu fügte er die originalen Gesangsspuren aus den frühen 80ern. Das Ergebnis klingt weniger postpunkig als die alten Aufnahmen. Dafür haben sie einen unglaublich mitreißenden und authentischen 80er Minimal Charme. Ich wage es kaum zu schreiben, aber die neuen Versionen sind großteils besser als die Originale. Am 16.12. erscheint „epitaph revisited“ bei Dead Wax Records. Und hier könnte ihr das Album bereits komplett hören.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Die Sterne – Anfang Verpasst 1992-1999

„Die Sterne“ kommen aus Hamburg und genießen den Ruf, zusammen mit „Blumfeld“ und „Tocotronic“ in den 90ern die so genannte Hamburger Schule begründet zu haben: Indie Pop mit Gitarren gespielt, ungehobelt und mit meist anspruchsvollen Texten. Die Band um Sänger und Gitarrist Frank Spilker war die etwas funkigere Fraktion des Genres. Ihre tanzbaren Hits liegen aber nun schon lange zurück. Seither sind sie sich zwar weitgehend treu geblieben, aber es wurde etwas ruhig um „Die Sterne“. Passend zu Weihnachten erscheint am kommenden Freitag eine Werkschau der Jahre 1992-99. Darin enthalten sind 8(!) Lps: Die ersten fünf Alben plus allerhand Bonusmaterial wie Live Aufnahmen und Raritäten. In der LP Box sind zudem die CDs enthalten. Das Ganze kostet recht günstige 125-130 Euro. Das ist die Gelegenheit, sich die wichtigen „Sterne“-Lps einfach mal auf einen Schwung ins Regal zu hieven.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Pseudo Electronixx – Lambarene

Veröffentlichtungen des Labels Was Soll Das Platten (WSDP) eint, dass sie alle obskure deutsche Früh-80er Musik wiedervöffentlichen, die – wenn überhaupt – nur schwierig zu bekommen ist. Das führt gerade zwangsläufig dazu, dass auch diese Reissues schnell vergriffen und bald gesucht sind. Schätze wie etwa die Bremer „Sugalo“ oder auch „Gorilla Aktiv“ (die ja nicht ohne Grund auch auf unserem Sampler dabei waren) sind darunter.
Eine weitere solche Perle ist die gerade erschienene Ep „lambarene“ von „Pseudo Electronixx“. Wie das Label selber schreibt: Sehr tanzbar!
Neben dem relativ bekannten Titeltrack enthält die Ep auch den Killertrack „ute, ach ute“. Wer die Platte in die Finger bekommt: Zuschlagen!

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

The Flaming Lips: The Soft Bulletin: Live At Red Rocks

Die Band „Flaming Lips“ sind inzwischen seit über 20 Jahren Inbegriff für 60ties-beeinflussten, durchgedrehten und opulenten Pop. Dabei markierte das Album „the soft bulletin“ 1999 den Wendepunkt weg vom Alternative Rock hin zum wirren Psychbubblegumpop. Um diesen Punkt in der Geschichte der Band zu feiern, haben die „Flaming Lips“ das komplette Album von damals mit dem Colorado Symphonikern und einem Chor live aufgenommen. Die sich daraus ergebenden Arrangements blasen die Songs noch weiter auf, was hier aber absolut positiv zu verstehen ist. Musikalisch ein Fest, muss man leider feststellen, dass Sänger Wayne Coyne mehr und mehr die Stimme wegbleibt. Das dürfte es aber auch schon mit den Schwächen des Albums sein. Am Freitag erscheint das Live Album „the soft bulletin: live at red rocks“.

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)

Arnaud Lazlaud – Amitiés Invisibles

Das Label Objetrouvé von Coco Gallo und Stéphane Argillet von „Pein Perdue“ hat einen ganz besonderen Ansatz: Hier verschmelzen Kunst und Kunst auf eine spannende Art und Weise, wenn spezielle Releases – also Klangkunst – in kleinen Auflagen und besonders verpackt verkauft werden. Gesamtauflage ist immer 100. 80 werden als besondere Drucke/Unikate für etwa 30 Euro verkauft. 20 als richtige Kunstwerke für um die 110 Euro. Madmoizel hat hier die Nummer drei beigesteuert und extra dazu vier sonst unveröffentlichte Stücke aufgenommen.
Nummer vier der Reihe ist nun zu Weihnachten ein besonderes Schmankerl: Arnaud Lazlaud aka Xavier Paradis und besser bekannt als „Automelodi“ hat 1999 ein Album auf cdr herausgebracht. Der Song „le malade-roi“ wurde zusammen mit „elan“ 2008 als 7″ veröffentlicht und erfreut sich bis heute auf den Tanzflächen der Minimal Partys dieser Welt größter Beliebtheit. Die 7″ ist inzwischen recht hochpreisig, die anderen Stücke des Albums wurden nach 1999 nicht wieder veröffentlicht. Auf „amitiés invisibles“ sind nun 5 Stücke des Albums – u.a. die besagte 7″ – enthalten. Wenn das nichts ist! Allerdings sollte man sich wohl ranhalten bei der kleinen Auflage!

Dieses Video ansehen auf YouTube.
Mit Klick auf das Video schicken Sie Daten (IP-Adresse, Browserinformationen) an Google-Youtube.

(vk)